Ortsteile: Stilfes, Mauls Trens
Mauls
Mauls war schon im römischer Zeit besiedelt, wie archäologische Funde belegen. So wurde bereits 1589 auf dem Schneeberg ein Mithras Relief von Hirten gefunden, welches ins Tal gebracht und am Zollhaus montiert wurde. Heute befindet es sich in Sterzing.
Des Weiteren wurde ein römischer Meilenstein aus der Zeit um 210 n. Chr. Gefunden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mauls im Jahre 990, als Albert von Stilfes seine Besitzungen in Stilfes, Mauls und Niederried dem Bistum Brixen vermachte.
Mauls hatte aufgrund der Lage eine verkehrstrategische Bedeutung, da durch das Ortsgebiet der Weg ins Pustertal von der Brennerstrasse abzweigte. Aus diesem Grund wurde auch bereits vor dem 13. Jahrhundert die Festung Welfenstein errichtet. 1315 wird Mauls erstmals als Teil des Gerichts Sterzing genannt.
Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert befand sich in Mauls eine Zollstation, an die auch das Mithras Relief angebracht wurde.
1809 hatte Mauls vor allem bei der Schlacht bei Spinges eine strategische Bedeutung: durch das Maulsertal wurde der Nachschub für die Tiroler Freiheitskämpfer transportiert.
1838 wurde Mauls zusammen mit Ritzail zur selbständigen Gemeinde. Der im 19. Jahrhundert sich entwickelnde Tourismus wurde durch das Ausbrechen des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 jäh unterbrochen. Nach dem Friedenschluß und der Abtrennung Südtirols wurde 1928 Mauls mit Trend und Stilfes per Dekret zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt.
Welfenstein
Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Festung mit diesem Namen im Jahre 1271, wobei der Bau wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammte. Zur Zeit der Erwähnung war die Anlage im Besitz des Otto Welf, der dem Geschlecht der Edlen von Welfsberg angehörte. Über die genaue Form der ursprünglichen Anlage ist wenig bekannt, da sie im 19. Jahrhundert neu errichtet wurde. 1470 kam sie in den Besitz der Niederlassung des Deutschen Orden in Sterzing. Um 1600 war sie bereits so verfallen, dass Oswald von Wolkenstein sie als „ain alt zerfallens Burgstall“ bezeichnete. Im 18. Jahrhundert war das Gemäuer bereits so zerfallen, dass man es als Baumaterialquelle verwendete. 1893-97 wurde durch den Innsbrucker Maler Edgar Meyer ein neues Schloss errichtet, welches den romantischen Vorstellungen der damaligen Zeit entsprach. Infolge der Besetzung Südtirols durch italienische Truppen 1918 wurde die Burg niedergebrannt, wobei viele Kunstgegenstände vernichtet wurden.
Kirchengeschichte
Ursprünglich war Mauls Teil der Mutterpfarre Stilfes, 1590 wurde der Ort eine Expositur. 1722 wurde daraus eine Kuratie und 1891 die Gemeinde zur selbständigen Pfarre erhoben.
Kirche zum Hl. Martin (Pfarrkirche)
1345 wurde erstmals eine Kirche in Mauls erwähnt, wobei schon 1433 ein Neubau folgte. Die bis heute in Mauls stehende Kirche wurde in den Jahren zwischen 1827-29 errichtet. Vom Bau aus dem 15. Jahrhundert ist nur mehr der Turm erhalten.
Stilfes
Erstmals erwähnt wurde Stilfes in der Schenkungsurkunde des Quartinus, in der dieser Stilfes und Trens dem Kloster Innichen zukommen ließ. Ein Ministerialengeschlecht, die Herrn von Stilfes, wurden um 1100 mit der bischöflichen Verwaltung des Wipptales beauftragt. Diesen folgten um 1200 nach deren Aussterben die Herren von Trautson in diesem Amt nach. Zur Unterstützung erhielt dieses Geschlecht auch die Burg Sprechtenstein als Lehen.
Da Stilfes auch eine Urpfarre bildete, entsprach diese auch dem Viertel Niederland des Gerichts Sterzing.
Während der Tiroler Bauernkriege 1525/26 fanden die Parolen auch in dieser Region viel Widerhall. So plünderten die Bauern den Widum und die Kirche von Stilfes auf der Suche nach den Urbaren, welche sie aber nicht fanden. Nach der Niederschlagung des Aufstandes traten viel Bewohner den Wiedertäufern bei und verließen das Land.
1838 wurde Stilfes mit Pfulters vereinigt und zur selbständigen Gemeinde erhoben.
Nach dem Friedenschluss 1919 und der Abtrennung Südtirols wurde 1928 Stilfes mit Trens und Mauls per Dekret zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt.
Sprechenstein
Schon in vorgeschichtlicher Zeit befand sich eine Wallburg am Platz der Burg Sprechenstein. 1241 wurde eine Hochmittelalterliche Burganlage durch Graf Albert von Tirol infolge eines Konfliktes mit dem Bischof von Brixen errichtet. Im Friedensschluss desselben Jahres verpflichtete sich Albert zwar zur Schleifung der Anlage, jedoch blieb diese Bestehen und ging als Lehen an die Herren von Trautson, welche sie bis zu deren Aussterben im Jahre 1780 behielten. Seit damals befindet sich die Burg im Besitz der Grafen Auersperg.
Die Anlage wurde in zwei Bauwellen errichtet, wobei in der ersten Bauphase der runde Bergfried und die ihn umgebenden Gebäude gebaut wurden.
Während des 2. Weltkrieges erlitt die Wehranlage mehrere Bombentreffer, wodurch Teile der Anlage und auch Kunstschätze vernichtet wurden. Die Familie Auersperg ließ die Festung jedoch wieder herstellen.
Kirchengeschichte
Um 1000 nach Christus wurde wahrscheinlich die Urpfarre Stilfes errichtet, wobei ein Pfarrer erstmals 1214 genannt wurde. Zumeist wurde die Pfarre durch Brixener Dompfarren verwaltet, die vor allem an den Einnahmen interessiert waren und die Seelsorge zumeist Hilfspriestern überließen.
Kirche zum Hl Petrus (Pfarrkirche)
Von der ersten Pfarrkirche in Stilfes sind keine Reste vorhanden. Im Jahre 1479 wurde ein Neubau fertig gestellt, von der heute noch der Turm erhalten ist. Das Langhaus wurde 1840-43 neu errichtet, wobei das Hauptportal der Kirche aus dem 15. Jahrhundert übernommen wurde.
Trens
Erstmals Erwähnung fand Trens im Jahre 827 als Torrentes.
Die Bedeutung von Trens wurde vor allem durch das Gnadenbild „unserer Frau an der Lahn“ begründet. Eine rege Wallfahrtstätigkeit ist seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts belegt, worauf Opfergaben aus dieser Zeit hindeuten. 1407 wurde diese Entwicklung durch die Stiftung einer Wochenmesse durch die Herren von Trautson und 1443 durch die Stiftung einer täglichen Messe durch die Gemeinde Trens gefördert. Um 1500 erreichte die Wallfahrtstätigkeit ihren Höhepunkt, sodass aus den Einnahmen eine neue Wallfahrtskirche und auch die Pfarrkirche von Stilfes neu errichtet werden konnten.
1809 wurde eine Abteilung französischer Reiterei unter General Joubert vernichtend geschlagen und bei Graßstein wurden sächsische und französische Truppen in einen Hinterhalt gelockt. Als Reaktion darauf brannten die Franzosen den Weiler Flans nieder.
Nach dem Friedenschluss 1919 und der Abtrennung Südtirols wurde 1928 Trens mit Stulfes und Mauls per Dekret zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt.
Kirchengeschichte
Als Teil der Urpfarre Stilfes, bekam Trens schon früh seelsorgerische Freiheiten durch die Existenz der Wallfahrtskirche. So hatte der Ort schon im 15. Jahrhundert eine tägliche Messe.
Kirche zu „Unser lieben Frau an der Lahn“ (Wallfahrtskirche)
Die erste Kirche wurde 1345 erstmals urkundlich erwähnt. Das Langhaus in der heutigen Form wurde im Jahre 1498 errichtet. 1753/54 wurde das Innere barockisiert.
(Autor: MF)