Wappen von LadisOrtsteile: Allitz, Tschengels, Laas, Eyrs, Tanas

In Eyres gab es wahrscheinlich schon in der Jungsteinzeit eine Siedlung, wie der Fund eines Beiles und einer Tonscherbe aus dieser Zeit belegen.
Das Gebiet von Laas wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit begangen, was der Fund einer bronzenen Lanzenspitze bestätigt.  Auch Siedlungsspuren fanden sich, sowohl am Martinsbühel als auch am Sisiniusbühel,
Neben Gräbern wurden auch Baureste und Tonscherben gefunden.

Das Vorkommen des weißen Marmors, der ansonsten nur in Griechenland und in Carrara zu finden war, wurde schon im 8.  Jahrhundert nach Chur geliefert.
Die Herrn von Tschengels wurden im Jahre 1149 erstmals urkundlich erwähnt, wobei diese die Gerichtsbarkeit über Tschengels und Prad besaßen.

1209 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt und 1288 findet man Laas in einer Steuerliste des Gerichts Laatsch.
1283 wurde eine Hälfte des Urbars und der Burg Eyrs vom Bistum Freising an Meinhard II. von Tirol verliehen. Der Ort gehörte dem Bistum zumindest seit 931, wie Urkunden belegen.

Seit 1290 stand dem Gericht Eyrs ein Propst vor, der seine Aufgaben erst mit der Zusammenlegung des Gerichts Schlanders mit der Propstei in Personalunion in der Person des Georg Montani 1467 verlor.

1293 wurde in Laas eine Zollstation errichtet, welche bis 1820 in Betrieb war.

Laas, Eyres, Tschengls, Tanas und Allitz wurden 1490 in einer Urkunde als eigenständige Gemeinden bezeichnet.
In der Zwischenzeit hatte Tschengels den Status als Gericht verloren und erst 1563 erreichte Graf Philip von Lichtenstein bei Kaiser Ferdinand I. die Wiedererrichtung des Gerichts.  Diese Bestimmung wurde aber nie durchgeführt, sodass, das Gericht zwar nominell existierte, aber das de facto Tschengels und Prad Teile der Gerichte Schlanders und Glurns bleiben.

Aufgrund der Niederschlagsarmut waren die Bewohner von Laas zu dieser Zeit wirtschaftlich stark benachteiligt. Erst im 15. Jahrhundert begann der Aufschwung des Ortes durch den Abbau von Marmor. Der weiße Marmor wurde auch Vinschgauer oder Tiroler Marmor genannt und wurde bald für seine hohe Qualität weit über die Grenzen hinaus bekannt. 1830 errichtete man die erste industrielle Abbaufabrik für diesen Stein, wobei am Beginn der Tätigkeit der Abtransport mit Tieren und Menschenkraft erfolgte.  Ab 1865 bestand das Marmorwerk Laas, welches von Ludwig Steinhauser errichtet wurde.  Um 190 wurde eine Seilbahn erbaut, wodurch der Abtransport einerseits einfacher wurde, andererseits konnte die Fördermenge erhöht werden.

1929 wurde die bisher eigenständigen Gemeinden zur Großgemeinde Laas zwangsvereinigt.

Kirchengeschichte

Ursprünglich war Laas Teil der Mutterpfarre  Schlanders, erhielt jedoch schon früh den Status einer Filiale.  1397 wurde der Ort zur Pfarre erhoben. 1317 wurde Tschengels zur Pfarre erhoben, Eyres erst 1968 und Tanas 1962.

Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer (Pfarrkirche Laas)

Der älteste Baukern des Gotteshauses stammt aus dem 12. Jahrhundert, wobei der Turm wahrscheinlich noch aus dieser romanischen Bauphase stammt.  1323 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund der Kirchweihen von 1406 und 1502 wurde zu diesen Zeiten das Gotteshaus wahrscheinlich umgebaut. 1849 erbaute man das heutige Langhaus, welches ein Jahr später geweiht wurde.

Kirche zum Hl. Marx

1323 wurde dieses Gotteshaus erstmals urkundlich erwähnt, jedoch schon früher erbaut. Die Kirche wurde 1880 profaniert.

Kirche zu Mariä Geburt (Pfarrkirche Tschengels)

1357 wurde dieses Gotteshaus erstmals urkundlich erwähnt, wobei das heutige Gebäude am Ende des 15. Jahrhunderts errichtet wurde.  1885 wurde der Kirchturm durch einen Blitzschlag zerstört und musste wieder aufgebaut werden.

Autor: Mag. Michael Fritz