Ortsteile: Lüsen, Petschied, Rungg, Flitt, Berg, Kreuz, Huben
Erstmals tritt der Name Lüsens im Jahre 893 in einer Urkunde in Erscheinung. In besagter Urkunde vermachte Kaiser Arnulf, dem Hochstift Brixen Gebiete im „forestis in Lusina". Wahrscheinlich entsprach die damalige Schenkung den späteren Grenzen des Gerichts Lüsens. Ob das Gebiet zu dieser Zeit bereits besiedelt war, ist nicht bekannt, jedoch kann man davon ausgehen, dass ab 990 verschiedene Höfe im Tal bestanden. 1258 wurde zum ersten Mal eine Amtmann erwähnt, wobei das Gericht erstmals 1313 urkundlich in Erscheinung tritt. Im 14 Jahrhundert war das Gericht bereits in 7 Malgreien unterteilt: Kreuz, Berg, Huben, Rungg, Flitt und Petschied.
1266 mussten die Grafen von Rodeneck, welche zu dieser Zeit die Vogtei über Brixen innehatten, dem Erzbischof geloben, keine Burganlage im Tal zu errichten. Eine allfällige Burg soll in diesem Zusammenhang zerstört worden sein. Die Bedeutung des Tales bestand für Brixen auch darin, dass sich seit 1200 ein Kuchlhof dort bestand, der den Brixener Hof mit Lebensmitteln versorgte.
Unter bayrischer Herrschaft wurde das Gericht Lüsen 1806 aufgelöst und dem Landgericht Brixen einverleibt. Aus dem Gebiet des Verwaltungsbezirks wurde die politische und wirtschaftliche Gemeinde Lüsens.
Kirchengeschichte
Lüsens zählt zur Gruppe der Urpfarren: 1147 wurde erstmals ein Pfarrer vom Lüsens „Henrici sacerdotis illis temporibus Lusune" genannt. 1603 wurde die Pfarre dem Dekanat Oberes Eisacktal zugewiesen, kam jedoch 1810 wieder zum Dekanat Brixen.
Kirche zum Hl. Georg (Pfarrkirche)
Das Gotteshaus wurde auf den Mauern eines älteren Baues am Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Der Bau wurde jedoch wegen Geldmangels mehrmals eingestellt. 1502 wurde die Kirche nach 30 jähriger Bauzeit eingeweiht. 1773-75 wurde das Gotteshaus grundlegend barockisiert. Nachdem ein Brand 1902 große Teile zerstört hatte., wurde die Kirche erweitert und restauriert.
Autor: Mag. Michael Fritz