Ortsteile: Klausen, Frag, Griesbruck, Gufidaun, Latzfons
Bei Klausen zieht sich das Eisacktal auf seine geringste Breite zusammen, wodurch auch der Name der Stadt sich ableiten lässt. Unter Umständen wurde bereits unter römischer Besatzung in diesem Gebiet eine Verteidigungsstellung angelegt, um den Brennerpass somit sperren zu können.
In Säben entwickelte sich um 600 nach Christus aus der romanisch christlichen Bevölkerung heraus ein Bistum.
Um 990 n. Chr. übersiedelte jedoch Bischof Albuin nach Brixen und verlegte den Bischofssitz ebenfalls dorthin. Die Bedeutung Säbens hatte zwar dadurch abgenommen, jedoch war die strategische Lage dazu angetan, dass Klausen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen würde. In Klausen entstand eine Zollstation, welche 1027 von Kaiser Konrad II. den Welfen genommen und an den Bischof von Brixen gegeben worden war. Ein Jahr später gingen Klause und Zoll an die Marienkirche in Säben über. Aufgrund der zentralen Lage, vor dem Aufstieg auf den Riten, entwickelten sich sehr schnell einige Beherbergungsbetriebe in diesem Gebiet. Da hier auch zumeist Waren umgeladen wurden und sich somit ein gewisser Handel entwickeln konnte, gründete wahrscheinlich Bischof Konrad von Rodank am Beginn des 13. Jahrhunderts eines Marktes. Nach dem Bau der Siedlung wurde der Pfarrsitz von Latzfons nach Klausen verlegt und die Pfarre dem neu errichteten Zwölfbotenhospital in Eisackau übergeben. 1226 wurde erstmals ein Richter von Klausen erwähnt, was darauf hindeutet, dass nach der Errichtung des Marktes dieser um ein Gericht erweitert wurde. 1308 wurde Klausen erstmals als Stadt bezeichnet.
Um 1300 nahm der Zoll von Klausen im Jahr bereits 500 Mark Silber ein und wurde mit einer Pfandleihanstalt ausgestattet.
Um die wirtschaftliche Bedeutung zu forcieren, gewährte Bischof Ulrich von Putsch der Stadt 2 Jahrmärkte, welche 1489 durch einen Donnerstagwochenmarkt vermehrt wurden.
Die Blütezeit von Klausen war zwischen 1350 und 1550, als vor allem der Weinhandel eine besondere Bedeutung für die Stadt besaß, so dass es ein eigenes „Klausener Weinmaß" gab. Ab dem Ende des 14. Jahrhundert war am Marktplatz von Klausen eine Fronwaage aufgestellt, welche vor allem zum Messen von Getreide verwendet wurde. Ab 1416 war die Bedeutung des Tuchhandels angestiegen, wobei dafür die „Klausener Elle" verwendet wurde.
1428 wurde vom Bistum Brixen ein Stadtrecht gewährt, welches vorsah, dass der Bischof den Stadtrichter als seinen Stellvertreter nur aus der Bürgergemeinschaft bestellen durfte, wobei diese das Recht hatte einen Kandidaten vorzuschlagen. Als Vollzugsorgane des Richters dienten ab 1434 die Bürgermeister. Der Richter hatte auch die Blutsgerichtsbarkeit inne.
1424 wurde die Stadtmauer erneuert, wofür die Bürger für 5 Jahre die Einnahmen aus dem Salzzoll erhielten.
1471 wurde das Spital dermaßen durch eine Flut verwüstet, dass es in die Stadt verlegt wurde.
Neben dem Handel und dem Zoll ergab sich seit dem 14. Jahrhundert eine weitere Einnahmequelle für die Stadt. Ab dieser Zeit wurde am Pfunderer Berg nach Bleiglanz und Zinkblende geschürft. Um 1500 wurde ein Berggericht für das untere Eisacktal und den Buchenstein errichtet, welches sowohl vom Bischof von Brixen und auch dem Tiroler Landesherrn beschickt wurde.
Im 16. Jahrhundert konnten sich die Bürger von Klausen langsam aus der Vorherrschaft des Bischofs befreien, der ihnen zu dieser Zeit das bischöfliche Zollhaus als Rathaus schenkte. Das Amt des Richters wurde vom Stadtfrieden auf Gericht Latzfons und den Burgfrieden Säben ausgedehnt. Dies ist auch ein Indiz dafür, dass Klausen in der Zwischenzeit an Bedeutung verloren hatten.
1806 unter bayrischer Besatzung gingen die Gerichte Velturns, Gufidaun und Klausen ins Landgericht Klausen über.
Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges hatte sich der Ort seit dem Spätmittelalter nicht erweitert. Bis zu dieser Zeit bestand Klausen aus 80 Häusern.
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