Reischach war Jahrhunderte hindurch eine selbstständige Gemeinde und wurde erst 1929 der Gemeinde Bruneck beigefügt. Deshalb wird dieser Ortsteil hier nochmals aufgeführt.

1050 wurde dieser Ort erstmals urkundlich erwähnt, wobei zu dieser Zeit auch erstmals die Edlen von Richon (=Reischach) genannt wurden. Ab 1350 gehörte der Ort zum Gericht Michaelsburg, wovon es eine Malgrei bildete, wie die Pustertaler Steuerbeschreibung bezeugt. Das Amtsgericht Bruneck besaß in Reischach mehrere Höfe.

1850 wurde das Dorf zur politischen selbständigen Gemeinde, wurde 1928 mit Bruneck aber zwangsvereinigt

Lamprechtsburg

Wann der erste hölzerne Verteidigungsbau auf der steil abfallenden Kuppe an der Rienzenschlucht errichtet wurde ist nicht bekannt, jedenfalls ließ Graf Albert von Tirol im Zuge eines Krieges gegen den Bischof von Brixen im Jahre 1220 die Steinfestung errichten. Der Bergfried scheint zu dieser ersten Bausubstanz zu gehören. Infolge des Friedenschlusses kam die Anlage an die Bischöfe von Brixen, welche 1228 die Herren von Lamprechtsburg, ein Ministerialengeschlecht, damit belehnten. Infolge der Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer 1803 fiel die Burg an den Tiroler Landesherrn. Bis zu dieser Zeit bildete sie einen Burgfrieden des Oberamtsgerichts Bruneck.

Die Anlage setzt sich aus dem Bergfried, einer Ringmauer, einer Kapelle und einem einfachen Palas zusammen.

Kirchengeschichte

1381 wurden in Reischach zwei Wochenmessen gestiftet, 1768 eine Lokalkaplanei eingerichtet und das Dorf 1891 zur Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Petrus und Paulus (Pfarrkirche)

Erstmals erwähnt wurde dieses Gotteshaus zwischen 1075-1090. Von diesem Bau sind noch untere Teile der Kirchenmauer in der heute stehenden, 1814 gebauten Kirche, und im unteren Teil des Turmes erhalten. Nachdem die Turmspitze 1918 abgebrannt war, wurde diese neu gebaut.

(Autor: MF)