Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1160 in einer Schenkungsurkunde der Grafen von Valey an das Kloster Sonnenburg: „in Mullenwalt loca campestria et silvestria a Rochenwant usque Bucenbach“. Die Bezeichnung „loca campestria et silvestria“ kann bedeuten, dass das Mühlwaldertal erst durch die Bemühungen des Klosters besiedelt wurde. Jedoch findet man bereits in einem Urbar von 1296 60 Höfe in Mühlwald. Eine so rasche Besiedelung scheint jedenfalls nicht möglich zu sein.
Die Gemeinde wurde, wie im Umkreis von Taufers üblich, in „Pimberche“ eingeteilt. Die vier „Pimberche“ des Mühlwalder Tales waren: Gasteig, Lappach, Kircher und Schmidts.
Aufgabe dieser Pimberche war es, Stege, Wege und Landstrassen instand zu halten, jedenfalls regelt dies ein Vertrag von 1586.
Mit der Schenkung bekam das Kloster auch die Schiedsgerichtsbarkeit über das Mühlwälder Tal. Die niedere und höhere Gerichtsbarkeit lag beim Gericht Taufers. In der Mitte des 15. Jahrhundert wurde über Mühlwald der Kirchenbann gelegt und den Bauern vom Kardinal Nikolaus von Kues verboten an das Kloster Sonnenburg Lebensmittel zu liefern, weil sich das Kloster weigerte, sich Reformen zu unterziehen. Aufgrund der Unterstützung des Landesfürsten Sigismund, die er den Nonnen zukommen lies, wurde dieser Bann jedoch bald wieder aufgehoben.
Zwischen der Herrschaft von Taufers und dem Kloster Sonnenburg kam es in der Folgezeit zu mehreren Konflikten, weil die Tauferer die Hoheitsrechte der Nonnen einschränken wollten.
1787 wurde schließlich die gesamte Gerichtsbarkeit über Mühlwald an Taufers übergeben.
In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts wütete eine Pestepedemie in Mühlwald.
1926 wurde die Großgemeinde „Campo Tures“ gebildet, in die auch Mühlwald mit einbezogen wurde. 1932 wurde jedoch Mühlwald wieder aus diesem Verband herausgelöst uns ist seit damals wieder eine eigenständige Gemeinde.
Quelle: Gemeinde Mühlwald