{tab=Geschichte}Die ersten Spuren einer Besiedelung des Gemeindegebietes von Algund finden sich aus der Urnenfeldzeit im Ortsteil Plars. 4 Menhire wurden neben Schalensteinen aus der Zeit der Mellauner Kultur entdeckt. Diese Funde lassen den Schluss einer sehr frühen Besiedelung zu.
Die nächsten Funde gehen in die Römerzeit zurück: Durch Algund führte die Via Claudia Augusta, welche hier die Etsch überquerte. Von dieser Brücke finden sich heute noch die Pfeiler auf der Südseite des Flusses.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich bereits 1000 n. Chr. in einer Urkunde des Bistums Säben, in der die Edlen Aripo und Herolt einen Mairhof in diesem Gebiet dem Bistum spendeten. Algund wurde zu dieser Zeit als „Alagumma“ bezeichnet.
Um diese Zeit war Algund bereits eine Urpfarre und bildete sowohl einen Steuer- als auch Wirtschaftsbezirk.
1243 schenkte Bischof Egno von Brixen ein Grundstück Adelheid von Tirol. Welche darauf das Kloster Maria Steinach erbauen ließ. Den Ausschlag für diesen Bau gab der Kreuzzug ihres Mannes, des Grafen Albert, gegen die Mongolen. Im Jahre 1258 wurde das neu errichtete Kloster von Dominikanerinnen bezogen, welche durch Schenkungen und Stiftungen, vor allem Meinhards II:, ihren Besitz erweitern konnten.
Als es 1525 zum Aufstand der Tiroler Bauern unter Michael Gaismaier kam, wobei daran auch Bürger und Adelige beteiligt waren, war auch Algund Kampfgebiet, wodurch das Kloster Maria Steinach geplündert wurde.
Die Reformen Josephs II. führten 1782 zur Schließung des Klosters, welches erst 1848 durch Dominikanerinnen wieder besetzt wurde.
Die Männer aus Algund taten sich im Tiroler Freiheitskampf als Leibgarde Andreas Hofers unter der Führung von Peter Thalguter besonders hervor.
{tab=Kirchengeschichte}
Algund stellt eine Urpfarre dar, die seit dem 10. Jahrhundert belegt ist.
Kirche zum Hl. Hippolyt und Erhard (alte Pfarrkirche)
Die Zeit der ersten Errichtung des Gotteshauses ist nicht bekannt, jedoch wurde der romanische Bau um 1500 um einen Chor vergrößert, ebenso wurde der Turm ausgebaut.
Klosterkirche Maria Steinach
Ursprünglich wurde die Klosterkirche zusammen mit dem Kloster errichtet, jedoch im Jahre 1481 grundlegend umgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Decke der Kirche gewölbt.
Die Stifterin des Klosters, Adelheid von Tirol, wurde in diesem Gotteshaus zur letzten Ruhe gelegt.
Kirche zum Hl. Ulrich (Plars)
Obwohl die Kirche 1493 erstmals erwähnt wurde, steht fest, dass der Bau schon zu dieser Zeit lange bestanden hatte. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend umgebaut und umgestaltet.
{tab=Persönlichkeiten}
Thalguter, Peter
Geb. 1.7.1776 in Algund, gest. 21.11.1809 bei Bozen
Bereits 1796 und 1799 konnte Peter Thalguter Erfahrungen in der Kriegsführung sammeln, als er mit den Algunder Schützen infolge der Kriege gegen das revolutionäre Frankreich ins Trentino und in den Vinschgau zog. Am 11.April 1809 zog Thalguter mit den beiden Algunder Kompanien nach Tschöll und beendete dort die bayrische Herrschaft. In der zweiten und dritten Bergiselschlacht tat er sich mit den Algunder Schützen, welche zur Garde der Tiroler zählten, besonders hervor. Im Herbst befreite er unter dem Kommando von Josef Speckbacher den Pass Strub . Seine Leistungen wurden honoriert und Thalguter stieg zum Kommandanten der Schützen des Burggrafenamtes und des Vinschgau auf. Trotz der Nachricht des Friedensschlusses zwischen dem Kaiser in Wien und Napoleon, führte er die Kriegsoperationen weiter und schlug am 16.11.1809 die Franzosen, welche ebenso wie die Tiroler 4000 Mann in die Schlacht führten, bei Segenbühel. Am 20. 11.1809 bezogen er und seine Männer Stellung bei Jenesien, wobei sie in der Nacht umgangen wurden und am nächsten Tage untergingen. In dieser Schlacht verstarb Peter Thalguter durch eine feindliche Kugel.
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