Ortsteile: Bärfeld, Berg, Buchau, Enterpfarr, Endtal, Lehmgrube, Lindau, Pertrach, Pfaffenschwendt, Pletzergraben, Reith, Rosenegg, Rotache, Schönau, Trixlegg, Vorreith, Walchau, Wall, Weissach
Die erste Besiedelung des Ortes liegt im Dunkeln, es kann jedoch angenommen werden, dass bereits in vorrömischer Zeit Bergbau betrieben wurde.
Erstmals urkundlich wurde der größte Ort des Pillerseetales im Jahre 1156 als "Pramau". Der Ortsname änderte sich der Legende nach, als Margarete Maultasch von Fieber geplagt, Wasser aus der am Kirchhügel gelegenen Schwefelquelle trank und geheilt wurde.
Fieberbrunn gehörte zur Hofmark Pillersee des bayrischen Klosters Rott am Inn, welche in Tirol durch Schenkungen große Besitzungen innehatte.
Im 16. Jahrhundert erlebte der Ort seine Blütezeit, als das Bergwerk am Gebra massiv intensiviert wurde. Das gewonnene Eisen wurde bis 1908 für den Pillerseestahl, der teilweise einen Eisen-Feingehalt von mehr als 35% hatte und im Weiler Rosenegg verhüttet wurde.
1641 werden im Ortsgebiet 5 Gruben und 11 Neuschürfe erwähnt. Einen Angelpunkt im Bergbau und Hüttenwesen stellte die Augsburger Familie Rosenberg von Rosenegg dar, welche in sich Fieberbrunn niedergelassen hatte. Sie ließen die Ansitze Altroseneck und Neuroseneck errichten. Nachdem der Bergbau und das Hüttenwesen 1908 ihr Ende fand, wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder in Fieberbrunn Industrie angesiedelt.
Kirchengeschichte
Fieberbrunn war ursprünglich Teil der Pfarre St. Ulrich. 1550 bekam der Ort vom Kloster Rott eine Kaplanei finanziert. Im Jahr des Tiroler Freiheitskampfes 1809 wurde Fieberbrunn zur Pfarre erhoben.
Kirche zu den HL. Primus und Felizian (Pfarrkirche)
Bereits 1445 errichtet, wurde sie im barocken Stil in den Jahren 1687-69 neu erbaut.1854 in neugotischem Stil umgestaltet, erhielt sie ihre heutige Form vom Architekten Josef Lackner 1978. Das linke Altarbild zeigt Bergbaubetriebe aus dem Ort.
Berühmte Persönlichkeiten aus Fieberbrunn
Blattl, Christian
Geb 13.1.1776 bei St. Johann, gest. 3.7.1856 in Fieberbrunn
Christian Blattl tat sich schon in den Kriegen gegen die französische Armee in den Jahren 1796,97 und 99 hervor. Besondere Aufmerksamkeit erhielt er 1805 durch die meisterliche Verteidigung des Passes Strubb als Feldwebel. 1809 wurde er zum Hauptmann befördert. Ein Husarenstück gelang ihm bei einem Überfall auf ein bayrisches Depot, durch den er Speckbacher 1809 mit Blei versorgen konnte. In diesem Jahr befehligte er die Pillerseer Scharfschützen, musste nach dem Zusammenbruch des Aufstandes flüchten, da er ansonsten in Kufstein inhaftiert worden wäre. Als Dank für seine Leistungen erhielt er 1834 eine Konzession als Wirt für die "Eiserne Hand" in Pillersee.
Reithmann, Christian
Geb 9.2.1818 in St. Jakob in Haus, gest. 2.7.1909 in München
1836 begann Christian Reithmann eine Tischlerlehre in Salzburg, drei Jahre später ließ er sich als Kunsttischler in München nieder, wo er ab 1847 als Uhrmacher den Beruf wechselte. 1848 entwarf er das Glockenspiel des Münchner Rathauses. Seit 1852 beschäftigte er sich intensiv mit Verbrennungsmotoren und 1858 vollendete er den ersten Zwei-Takt Gas Motor, dessen Erfindung ihm aber durch einen Franzosen gestohlen wurde, der ihn 1861 als seine Entwicklung ausgab. 1872 stellte er den ersten Viertaktmotor her, dessen Erfindung ihm jedoch von Dr. Otto streitig gemacht wurde. Nachdem Reithmann den ersten Prozess zur Feststellung des wahren Erfinders gewonnen hatte, zog er sich in der Revisionsverhandlung zurück.