Image Ortsteile: Aschbachbichl, Am Horn, Barmleiten, Bichlach, Ecking, Grießenau, Grießenauweg, Gundhabing, Hagstein, Hahnenkamm, Henntal, Jodlfeld, Kaps, Mühlau, Obernau, Riesberg, Seereith, Sonnenhoffeld, Staudach, Stokkerdörfl, Zephirau, Badhaussiedlung, Brennerfeldsiedlung, Friedenssiedlung

 

 

{tab=Geschichte}

Die ältesten archäologischen Befunde in Kitzbühel stellen die urnenzeitlichen Brandgräber aus der Zeit zwischen 1300 und 1100 vor Christus dar.  Wahrscheinlich wurde diese Besiedelung durch den Bergbau auf der Kelchalpe initiiert.

Um 550 nach Christus im Rahmen der bayrischen Landnahme wurde Kitzbühel neu besiedelt.
1007 schenkte Kaiser Heinrich II. das Gebiet des Leukentales dem Bistum Bamberg.

Erstmals urkundlich genannt wurde der Ort im Jahre 1165. Um 1202 war ein Großteil des heutigen Gemeindegebietes im Besitz der Hochstifte Regensburg und Bamberg. In der Zwischenzeit hatte sich aus der alten Grafschaft Unterinntal die Untergrafschaft im Leukental abgespalten, welche von dem Grafen von Falkenstein verwaltet wurde. 1240 starb dieses Geschlecht aus, jedoch blieb diese Untergrafschaft als Verwaltungssprengel bestehen.  1252 wurde das ganze Gebiet dem Herzog von Bayern als Lehen durch das Bistum Bamberg verliehen. Zur gleichen Zeit wurde Kitzbühel das Marktrecht gewährt.

Hatten die geistlichen Fürstentümer ihr Zentrum in St. Johann, so bauten die Bayern Kitzbühel zu deren Zentrum aus. Die bayrischen Herzöge vergaben einer neuen Siedelung bei Kitzbühel am 6. Juni 1271 den Stadtstatus für die Dauer von fünf Jahre. 1297 gewährte Herzog Rudolf von Bayern den Kitzbühler Bürgern eine Schenkung, damit diese die Siedlung weiter ausbauten und befestigten. Diese Stadterhebung wurde 1321 erneuert und 1338 wurde das Stadtrecht ohne zeitliche Begrenzung verliehen; dies deutet auf eine ab diesem Zeitpunkt fertig gestellte Ummauerung hin. Damit hatte die bayrische Herrschaft sich einen Handelsstützpunkt für das bäuerliche Umfeld geschaffen und auch einen Sitz für die Verwaltung. Bereits im 14. Jahrhundert legten die Bürger in zwei Rechtsbüchern die Gesetze fest .

Herzog Stefan von Bayern errichtete 1412 ein Spital, welches durch ein Bruderschaftshaus der Bergleute im Gries unterstützt wurde.

1553/54 wurden die Freiheitsrechte in 35 Artikeln festgelegt. Bereits 25 Jahre später wurde ein Stadtrat gewählt, dem seit dem 15. Jahrhundert ein Bürgermeister vorstand. Die relative Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Ortes vom Landesherrn wird auch dadurch deutlich, dass dieser in Kitzbühel keinen eigenen Besitz innehatte und sich die Stadt auch in rechtlichen Dingen schnell emanzipieren konnte. Obwohl die Stadt keinen eigenen Stadtrichter hatte und die Gerichtsbarkeit in Fällen von Diebstahl, Notzucht und Totschlag dem Landrichter von Kitzbühel unterstand, legte die Stadtordnung fest, dass alle anderen Fälle einem Bürgergerichtshof zugeteilt wurden.

Erst 1594 kam Kitzbühel zu Tirol, indem der bayrische Herzog die Stadt an den Tiroler Landesherrn verkaufte.

Erstmals im Jahre 1416.findet sich in Urkunden ein Hinweis auf Bergbau in dieser Region Herzog Heinrich von Bayern erließ 1447 eine Bergordnung und 1463 wurde ein Bergmeister bestellt. Ab 1475 gab es ein Berggericht in Kitzbühel; die Hauptabbaugebiete waren der Sinwell und der Schattberg.

Ab 1485 wurden auch Schmelzhütten errichtet, welche 1520 um ein Goldwaschwerk erweitert wurden.

Im 16. Jahrhundert erhielt die Stadt ihr heutiges Aussehen: Die Häuser wurden großteils erhöht und die Ummauerung in die Gebäude einbezogen, ebenso die Türme. Die Stadt richtete sich vor allem an einer Nord-Süd Achse aus, bei es sich vor allem zu zwei Straßenzüge handelte. In der Mitte befand sich der Marktplatz, welcher im 15. Jahrhundert verbaut wurde und die einstmals großzügige Anlage in kleine Gassen umgebaut wurde.

Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert wurden in Kitzbühel Passionsspiele aufgeführt und die Stadt galt als ein Zentrum der Tiroler Schauspielerei.  Bereits 1707 wurde das erste Schauspielhaus Tirols eröffnet.

1890 bestellte Franz Reisch in Norwegen Schi, mit denen der Tourismus in Kitzbühel begründet wurde. Binnen kürzester Zeit entwickelte sich der Ort zum Zentrum des Schilaufens.

{tab=Kirchengeschichte}

Die Stadt Kitzbühel unterstand ursprünglich der Mutterpfarre St. Johann, erhielt aber bereits 1435 ein eigenes Vikariat, welches zwischen 1640 und 1780 den Dominikanern unterstand. 1857 wurde Kitzbühel zur Pfarre erhoben

Kirche zur Hl. Katharina

1361 bis 65 wurde dieses Gotteshaus im gotischen Stil erbaut. Sein Turm diente neben der Funktion als Glockenturm auch als Aussichtsplattform für den Feuerwächter. Das innere hat in großen Teilen sein gotisches Aussehen bewahrt. Die Kirche zur Hl. Katharina dient heute als Kriegergedächtniskirche, in die auch viele gotische Gegenstände und Kunstwerke aus der Pfarrkirche gebracht wurden.

Kirche zum Hl. Andreas (Pfarrkirche)

1267 wurde dieses Gotteshaus erstmals urkundlich erwähnt und bildete das Zentrum der Bamberger Oblei. Nicht innerhalb der Stadtmauer gelegen, bestand an dieser Stelle bereits im 8. Jahrhundert eine Kirche. Im 13. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Bau durch eine romanische Kirche ersetzt, welche 1350 um einen Chor im gotischen Stil erweitert wurde. 1435 wurde dieses Gebäude niedergerissen und ein gotisches Gotteshaus errichtet, welches 1506 fertig gestellt wurde. 1785 wurde die Kirche barockisiert.

Liebfrauenkirche

1370 wurde dieses Gotteshaus errichtet und zwar als Doppelkirche mit Gruft. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Turm neu errichtet.

{tabs=Persönlichkeiten}

Aufschnaiter, Benedikt Anton

Geb. Februar 1665 in Kitzbühel, gest. 24.1.1742 in Passau

Über sein frühes Leben ist sehr wenig bekannt. Seine Ausbildung erhielt er wahrscheinlich in Wien, wo er nachher eine leitende Stelle an einer dem Kaiserhof assoziierten Kapelle übernahm. 1705 wurde er zum Hof und Domkapellmeister in Passau bestellt. Von seinen frühen profanen Werken ist wenig erhalten geblieben. Aus seiner Zeit in Passau, wo er dagegen beinahe ausschließlich sakrale Musik komponierte, sind im Gegensatz dazu beinahe alle Werke erhalten. Neben seinen Kompositionen verfasste Aufschnaiter auch einige musiktheoretische Schriften.

Erler, Franz Christoph

Geb. 5.10.1829 in Kitzbühel, gest. 6.1.1911

Nach zwei Jahren Lehre bei Kaspar Bichler wurde Franz Christoph Erler im Jahre 1853 an die Akademie in Wien  geschickt.Nach Beendigung des Studiums hatte er mehrere kleine Aufträge in Wien und wollte 1866 nach Tirol zurückkehren. Dies wurde jedoch mit Auftrag für die meisten Figuren der Votivkirche verhindert. Diese Arbeit brachte seinen Durchbruch: Er wurde einer der wichtigsten Bildhauer der Neugotik. So stammen von ihm unter anderem einige Werke im Wiener Stefansdom, im Rathaus und im Wiener Arsenal.

Faistenberger, Andreas d. Jüngere

Geb. 1647 in Kitzbühel, gest. 8.12.1736 in München

Über seine jungen Jahre ist nichts bekannt. 1665 ging er auf Wanderschaft, welche ihn 1670 nach Italien führte. In München ließ er sich 1674 nieder und zwei Jahre später wurde er dort Hofbildhauer. Durch die Heirat mit Maria Elisabeth Schürzer, deren Vater Mathias Schürzer war, erhielt er das Münchner Bürgerrecht und wurde als Meister in die Malerzunft aufgenommen. Sein Schaffen bezog sich zumeist auf die Ausgestaltung von Kirchen. Bei Faistenberger lernten viele andere berühmte Bildhauer, so auch Simon Troger. In Tirol stammen von ihm die Leuchterengel vor dem Hochaltar in der Basilika Wilten und die Notburgareliquienbüste in der Pfarrkirche Rattenberg.

Faistenberger , Benedikt d. Ältere

Geb. 1621 in Kitzbühel, gest. 1693 in Kitzbühel

1637 bis 42 ging Faistenberger in Rosenheim bei David Reiter in die Lehre. Dort lernte er die Methode der schwäbischen Bildhauer kennen, mit Malern und Altartischlern eng zusammenzuarbeiten. Seine Werke finden sich vor allem in Kirchen des Pinzgaues.

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