Wappen von Eben am AchenseeOrtsteile: Bächental, Hinterriß, Maurach, Pertisau, Eben

Wahrscheinlich wurde das heutige Ortsgebiet bereits während der bayrischen Landnahme im 6. Jahrhundert besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1112, wobei der Großteil des Achentales dem Kloster Georgenberg von den Herrn von Schlitters inklusive der Bevölkerung geschenkt wurde. Neben diesem Geschlecht und später dem Kloster, waren die Herrn von Rottenburg und das Kloster Frauenchiemsee die wichtigsten Grundherrn der Region.
Bereits im 12. Jahrhundert befand sich ein Saumpfad vom Inntal über den Achensee nach Bayern, wobei die Strecke entlang des Sees meist auf Flößen bewältigt wurde.
Maurach und Eben scheinen bereits im Jahre 1313 in den Steuerlisten des Gerichts Rottenburg als eigene Ortsgemeinde an auf. Aus diesen entwickelte sich 1530 die Hauptmannschaft Eben als Verwaltungseinheit.

Im ältesten Copialbuch des Klosters Georgenberg wurden im 14. Jahrhundert die Weiderechte in den Tälern um Pertisau aufgeteilt, wobei den Einwohnern von Münster das Recht gewährt wurde, mit ihrem Vieh, im Falle eines Krieges in den Tälern hinter Pertisau Schutz zu suchen. Andererseits wurde den Bewohnern von Pertisau im Falle von Lawinengefahr die Flucht nach Münster erlaubt.

achensee-pertisau.jpg1460 kam der Achensee mit den ihn umgebenden Wäldern und Orten in den Besitz des Landesherrn Sigmund, der vor allem den See zur Fischerei und die Wälder zur Jagd nutzte. Vor allem unter dem passionierten Jäger und Fischer Kaiser Maximilian, hielt sich der Hof oftmals in dieser Region auf. Zur Unterbringung dieser Personen wurde in Pertisau 1466 das Fürstenhaus und in Buchau 1783 durch das Kloster Georgenberg das Prälatenhaus im barocken Stil errichtet. Daneben wurde eine Flotte von Vergnügungsschiffen zum See transportiert. Vor allem unter Ferdinand II. wurden in Pertisau große Seefeste abgehalten. Dieser ließ 1568-70 das Fürstenhaus um ein Lusthaus und Stallungen erweitern.

Im 16. Jahrhundert wurde der bereits oben erwähnte Saumpfad zur Strasse ausgebaut, der See wurde jedoch weiterhin mit Flößen überquert, welche vom Rand des Sees aus von Gespannen gezogen wurden. Dies änderte sich erst mit der Eröffnung der Achensee Bundesstrasse 1955.

1809 zogen nicht nur bayrische Truppen über den Achenpass nach Tirol, sonder auch Tiroler Schützen in bayrisches Gebiet, wo sie in begrenzten Umfang Güter requirierten und Ortschaften plünderten.

Schon sehr früh begann der Tourismus am Achensee. Gefördert wurde er vor allem durch die Schriften Adolf Pichler und Herman von Gilms in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. Ein weiterer Aufschwung wurde durch die Errichtung des ersten Achenseedampfers, der St. Joseph, im Jahre 1887 ausgelöst. Um die Gäste auf angenehme Art zum See zu bringen wurde 1889 die Achenseebahn eröffnet. Doch die vom Freiherrn von Dreifuss initiierte Bahn war nicht nur für den Personenverkehr konzipiert worden, sonder sie transportierte auch Holz aus der Umgebung des Sees ins Inntal. Im Sommer sind bis heute die Lokomotiven der ersten Garnitur von 1889 im Einsatz.

Zur Landwirtschaft, der Holzgewinnung und dem Tourismus kam im Jahre 1908 ein weiterer Wirtschaftszweig hinzu: das Steinöl. Dieses Produkt wird bei verschiedensten körperlichen Gebrechen als Naturheilmittel eingesetzt.

Kirchengeschichte:

Eben gehörte ursprünglich zur Mutterpfarre Münster, wobei die Herrn von Rottenburg ab 900 n. Chr. Eine Eigenkirche auf dem Grund der heutigen Pfarrkirche unterhielten. 1474 erhielt der Ort eine Kaplanei und wurde 1516 zur Kuratie. 1891 wurde der Ort zur Pfarre erhoben.
In Eben am Achensee soll sich auch das Sichelwunder der Hl. Notburga (link) ereignet haben.

Kirche zur Hl. Notburga (Pfarrkirche)

Bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts errichteten die Herrn von Rottenburg in Eben eine Eigenkirche. Deren Grundmauern wurden 1731 entdeckt. 1515 wurde ein gotisches Gotteshaus an dieser Stelle errichtet, 1736-38 der Bau grundlegend barockisiert, wobei Chor und Turm ihr gotisches Aussehen behielten.

(Autor: MF)

Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Eben am Achensee