Schlitters hat höchstwahrscheinlich dieselbe Frühgeschichte wie das restliche Zillertal, so war die Urbevölkerung illyrisch, wobei diese sich dann mit den Römern zu Rätern verband. Im Laufe der Völkerwanderung kamen die Baiern in die Region und das Zillertal wurde Teil dieses Herzogtumes. 911 wird Schlitters als „Slitteres“ erstmals urkundlich erwähnt, der Erzbischof von Salzburg Adalbert übergab in einer Urkunde Besitzungen in Schlitters an seinen Lehensmann Rafold. Rafold gehörte zum Geschlecht der Edlen von Schlitters, welches es in Tirol zu großem Grundbesitz brachten. Das Geschlecht übertrug so zum Beispiel im Jahre 1112 das gesamte Achental samt Achensee an die Benediktinerabtei St. Georgenberg. Wahrscheinlich stand die Burg dieser Familie oberhalb von Schlitters, jedoch sind keine sichtbaren Spuren dieser Anlage mehr zu erkennen.
Im Gegensatz zu den meisten Gemeinde des Zillertales gehörte Schlitters immer zu Tirol und nicht zum Erzbistum Salzburg.1470 lies Erzherzog Sigismund einen Staubereich des Innes zu einem Fischteich erweitern, den Schlitterer See.
Vom 15. bis zum 17. Jahrhunderts wurde Bergbau in den höheren Regionen rund um das Dorf betriben. Geschürft wurde nach Silber und Kupfer, wenngleich nicht so ertragreich wie in Schwaz, so brachte die Förderung doch ansehnliche Mengen zutage. Durch den Bergbau erlangte die Gemeinde auch einen gewissen Wohlstand.
Berühmt wurde Schlitters in der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts durch seine Nationalsänger Gruppen, welche die Tiroler Volksmusik bis in die USA „exportierten“ und somit den Grundstein für den Fremdenverkehr im Zillertal legten.
Kirchengeschichte
Die Pfarrkirche St. Martinus von Schlitters wurde erstmals 1330 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war sie jedoch noch eine Kaplaneikirche. 1740 wurde der gotische Bau barockisiert. 1891 erfolgte die Erhebung zur Pfarre von Schlitters.
Die zweite Kirche von Schlitters ist urkundlich erst um 1500 nachweisbar. Unter Kaiser Joseph II. wurde die St. Severinkirche geschlossen und von den Baiern 1809 niedergebrannt. 1833 wurde die Ruine abgetragen und das Baumaterial im gerade errichteten Schulhaus verbaut.
Quelle: Gemeinde Schlitters