Eines der ältesten Urbare des Alpenraumes, das des Erzbistums Salzburg, welches um 1200 angelegt wurde, erwähnt zu dieser Zeit einen Mairhof im Zillertal.
Bereits in einem Urbar aus dem 14. Jahrhundert ist von den Schwaigen Mayrhofen, Hollenzen, Stillup und Laubichl die Rede.
Wie vielerorts auch war die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle, vor allem die Schwaighöfe. Im 17. Jahrhundert wurde durch das Aufkommen des Bergbaues in der Region eine weitere Erwerbsquelle erschlossen.
Um 1700 befand sich um Mayrhofen das letzte Steinbockrevier Tirols. Obwohl die Salzburger Erzbischöfe alles daran setzten, den Bestand zu erhalten, wurde diese letzte Population von Wilderern ausgerottet, welche das Horn der Tiere teuer verkaufen konnten.
Das Pflegegericht Zell führte den Weiler Mayrhofen seit 1779 als Teil der Gemeinde Brandberg, doch 1801 hatte der Ort bereits den Status einer Hauptmannschaft.
Im 19. Jahrhundert wurde durch das Sammeln von Mineralien ein Nebenerwerbszweig populär, wobei vor allem Zillertaler Granaten verkauft wurden.
1837 beschloss der Tiroler Landtag, dass 427 Zillertaler Protestanten das Land verlassen mussten. Sie zogen nach Schlesien und gründeten dort das Dorf Zillertal, welches bis 1945 existierte. 51 Personen der Vertriebenen stammten aus Mayrhofen.
Durch die Errichtung der Zillertalbahn veränderte sich der Ort rasant: War Mayrhofen bisher von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten und rein agrarisch ausgerichtet, so führte nun eine Bahnverbindung direkt bis zum Ort und eröffnete den touristischen Ausbau.
Bis 1934 wurde Mayrhofen als "Mairhofen" bezeichnet, in diesem Jahr wurde der offizielle Ortsname auf die heutige Bezeichnung geändert.
1969 wurde die Gemeinde Mayrhofen zur Marktgemeinde erhoben.
Der Scheulingswald wurde 1941 und das Gebiet des Penken 1956 unter Naturschutz gestellt.
Kirchengeschichte
Mayrhofen gehörte zur Urpfarre Zell und erhielt erst 1674 ein Vikariat. 1858 wurde der Ort zur selbständigen Pfarre erhoben.
Kirche zu unserer lieben Frau Himmelfahrt (Pfarrkirche)
Ein Gotteshaus an dieser Stelle ist seit dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Um 1580 und 1590 brannte die Kirche, was zu einem Neubau führte. 1740 wurde aufgrund der inzwischen stark angewachsenen Anwohnerzahl, das Gotteshaus vergrößert und schließlich erhielt die Kirche bei einer neuerlichen Erweiterung 1968/69 unter der Leitung von Clemens Holzmeister ihr heutiges Aussehen.
Autor: Mag. Michael Fritz