Von einer urzeitlichen Besiedelung von Gerlos/Gerlosberg ist nichts bekannt.
Im 9. Jahrhundert kam die Herrschaft über den Großteil des Zillertales an das Erzbistum Salzburg, wodurch auch das heutige Ortsgebiet von Gerlos in diesen Bereich kam. 1154 wurde der Pass als „saltus Gerlaise“ in Urkunden erstmals erwähnt, wobei dieser Pass eine besondere Bedeutung hatte, da er die einzige direkte Landverbindung zwischen dem Salzburger Mutterland und den Tiroler Besitzungen darstellte. Der Weg war als Saumpfad angelegt worden und blieb so bis ins 19. Jahrhundert. Hauptsächlich wurden über diesem Weg Bozner Wein, Vieh und Personen transportiert. 1350 wurde dem Irmstallbauer Steuerfreiheit gewährt, dafür musste er den Saumweg von Hainzenberg bis Gmünd instand halten.
Gerlosberg fand seine erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1237 als „Gerlaisperch“.
Im 11. Jahrhundert wurden in Gerlos Schwaighöfe angelegt, wobei erst zu dieser Zeit eine Besiedelung erfolgte. In einem Urbar des Erzbistums Salzburg wurde Gerlos und auch Gerlosberg in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil des Amtes Zell bezeichnet.
Einen weiteren Erwerbszweig bildete die Holzwirtschaft. Vom 17. Jahrhundert bis 1870 wurde in Gerlos, Gerlosberg und Hainzenberg Goldbergbau betrieben. In Gerlosberg befand sich auch das Pochwerk des Goldbergbaues. In dieser Zeit (1630) wurde geplant, eine richtige Strasse über den Gerlosberg anzulegen, diese wurde jedoch nicht verwirklicht. Im selben Jahr wäre es aufgrund des Goldvorkommens beinahe zum Krieg zwischen Tirol und Salzburg gekommen, jedoch stimmten die Landstände diesem Kriegszug nicht zu, wodurch er nicht über den Planungsstatus hinauskam.
1912 wurde schließlich eine Strasse errichtet, welche im Jahre 1962 durch eine Mautstrasse erweitert wurde.
Kirchengeschichte:
Ursprünglich waren Gerlos und Gerlosberg Teil der Mutterpfarre Zell am Ziller und Gerlos erhielt im Jahre 1470 eine eigene Filiale. 1679 wurde wurde diese zum Vikariat und im Jahre 1891 zur Pfarre erhoben, der Gerlosberg zugeordnet wurde.
Kirche zu den Hl. Leonhard und Lambert (Pfarrkirche)
Erstmals wird eine Kirche in Gerlos im Jahre 1470 urkundlich erwähnt, wobei der Hl. Lambert auf eine Beteiligung des Klosters Seeon schließen lässt. Unter der Leitung von Hans Holzmeister wurde der Bau 1735 neu errichtet, welcher noch heute steht.
(Autor: MF)