Ortsteile: Biberwier, Schmitte
Die frühesten archäologischen Funde in Biberwier gehen auf die Früh-La-Tène Zeit zurück. Es wurden 5 Eisenbarren und eine bronzene Fibel gefunden, was darauf hindeutet, dass ein Händler sie in diesem Gebiet vergraben hat. Von einer dauernden Besiedelung in dieser Region kann jedoch nicht ausgegangen werden, da bis heute keine Artefakte entdeckt wurden.
Im 13. Jahrhundert wurden in Biberwier, wie auch in den meisten anderen Regionen des Ausserferns, Schwaighöfe gegründet. Spätere Urbare geben darüber Aufschluss, dass diese Besiedlung von landesfürstlicher Seite (Gericht St. Petersberg) und vom Stift Füssen ausgingen. Erstmalig genannt wird Biberwier im Jahre 1287 als "Piberwure". Schon bald danach wurde Biberwier dem Gericht St. Petersberg entzogen und dem Gericht Ehrenberg unterstellt, wobei Biberwier der Anwaltschaft Lermoos zugeteilt wurde. Seit 1556 wird der Ort als Gemeinde bezeichnet und im Jahre 1598 wurde erstmals ein â??Dorfmeisterâ?? gewählt.
Im 15. Jahrhundert begann im Gebiet um Biberwier, wie in vielen anderen Teilen Tirols, ein intensiver Bergbau: Am Schachtkopf und Wampaten Schrofen wurden Silber, Blei und Zink angebaut und in der Gemeinde in Hütten weiter verarbeitet. Dieser Wirtschaftszweig zog eine große Anzahl von Bergleuten an. Den Höhepunkt erreichte der Bergsegen im 18. Jahrhundert, doch aufgrund der Weltmarktsituation wurde 1880 der Abbau offiziell eingestellt, in geringem Maße jedoch bis 1938 weitergeführt. Anstelle der oben angeführten Erze wurde ab 1875 Kohle, Ichthyol und Mangan am Wanning abgebaut. 1950 wurden auch diese Tätigkeiten eingestellt.
Kirchengeschichte:
Ursprünglich gehörte Biberwier zur Urpfarre Lermoos und erhielt erst im Jahre 1690 eine Kuratie. 1830 wurde der Ort zur Expositur und 1864 zur Kuratie erhoben. Seit 1891 stellt Biberwier eine eigene Pfarre dar.
Kirche zum Hl. Josef (Pfarrkirche)
Vier Jahre vor Errichtung der Kaplanei 1686 errichtete der Wirt Josef Sterzinger eine Kapelle in Biberwier, welche dem Hl. Josef geweiht wurde. Da der Kirchenraum wegen der steigenden Bevölkerungszahlen durch den Bergbau zu klein wurde, errichtete man in den Jahren 1827-30 eine neue Kirche anstelle der Kapelle. Die Figuren wurden von Franz Xaver Renn, die Malereien von Martin Alois Stadler und die Orgel von Johann Georg Gröber angefertigt.
(Autor: MF)