Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. in der die Rechte des Stiftes Füssen in der „Provinz Aschau" bestätigt wurden. Das Gebiet kam schon zur Zeit des Frankenkönigs Pippin im 8. Jahrhundert an das Kloster, wobei die Vogtei in den Jahren von den Welfen, den Staufern und schließlich ab 1266 von Meinhard II. von Tirol verwaltet wurde. Ab 1314 stand die Region in direkter Verbindung mit dem Gericht Ehrenberg, wobei sich die Gerichthoheit zwischen dem Kloster Füssen und dem Gericht Ehrenberg aufteilte. Das Gericht war für die fünf schweren Verbrechen, wie Totschlag, Notzucht, Diebstahl, Hausfriedensbruch und schwere Körperverletzung und das Kloster hatte die niedere Gerichtsbarkeit inne. In einer Urkunde aus dem Jahre 1462 wird dezidiert festgehalten, dass die Aschauer sich dem Tiroler Landesrecht zu unterwerfen hätten. Das Gericht Aschau umfasste neben dem eigentlichen Ort auch die Ortschaften der Pfarre Aschau, deren Mittelpunkt Wängle war. Aschau war ein wichtiger Verkehrsort mit einer Brücke über den Lech, an dem sich auch die Fernpasstrasse durch das Tannheimer Tal und nach Füssen teilte.
1806 unter bayrischer Herrschaft wurde das Gericht mit dem Landgericht Reutte vereinigt. In der Folgezeit wurde 1885 der Gemeindename auf Lechaschau geändert.
In der Neuzeit siedelten sich einige Gewerbebetriebe in Lechaschau an, so z.B. eine Töpferei, eine Gießerei für Feuerwehrspritzen und Hinterglasmalerei.
1920 bis 1922 wurde auf der Sulzalpe Kohle abgebaut.
Kirchengeschichte
Aschau bildete eine Urpfarre. Aufgrund der Umbennung von Aschau und auch der kompletten Veränderung der Verwaltung kam die Pfarre aber erst später zu Wängle. 1957 erhielt Lechaschau eine Lokalkaplanei und 1967 wurde der Ort zur Pfarre erhoben.
Kirche zum Hl. Geist (Pfarrkirche)
Die ehemalige Spitalskirche wurde zusammen mit dem Spital 1450 errichtet. Das Gotteshaus wurde 1964 abgerissen und eine neue Kirche errichtet.
Autor: Mag. Michael Fritz