Holzgau wurde wie viele andere Orte in Tirol als typische Rodungssiedlung gegründet, was bedeutet, dass der Grundherr Bauern den Auftrag gab, das Gebiet zu roden und Höfe zu errichten, wofür diese dann mit besonderen Privilegien ausgestattet wurden. 1260 scheint Holzgau erstmals urkundlich auf und zwar in einem Verzeichnis des Klosters Mang in Fügen.
1401 wurde Holzgau, was eine Besonderheit darstellt zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben. Interessant scheint der Umstand, dass diese frühe Pfarreinicht zu einem Verwaltungsbezirk gemacht wurde, wie es sonst üblich war.
Im 16. Jahrhundert findet sich Holzgau erstmals als eigenständige Gemeinde in Urkunden.
Viele Bewohner aus Holzgau zogen im 18. und 19. Jahrhundert als Händler ins Ausland, wobei viele dort zu einigem Reichtum kamen. Da diese oftmals wieder in ihre Heimat zurückkehrten, finden sich einige reich verzierte Häuser in der Gemeinde aus dieser Zeit.
Ab 1813 bildete Holzgau das Drittel Holzgau, was der heutigen Gemeidnegrenze entspricht.
Kirchengeschichte
Ursprünglich war Holzgau Teil der Mutterpfarre Elbigenalp. Doch bereits sehr früh erhielt der Ort eine eigenständige Pfarrei: 1401 errichtete das Bistum Augsburg in Holzgau eine Pfarre, diese wurde durch Herzog Leopold von Österreich bestätigt und dem Kloster Mang in Füssen unterstellt. 1782 wurde ein Frühmessbenefizium gestiftet.
Kirche zur Mariä Himmelfahrt (Pfarrkirche)
Wann die Pfarrkirche von Holzgau errichtet wurde, ist nicht bekannt, jedoch war sie bereits 1401 im Jahr der Pfarrerrichtung existenten, wie Urkunden belegen. 1420 und 1709 wurde das Gotteshaus jeweils erweitert und 1858-71 komplett in neuromanischen Stil umgestaltet und umgebaut. Die Kirche wurde durch viele, der oben bereits erwähnten Kaufleute mit Schenkungen bedacht.
Autor: Mag. Michael Fritz