Ortsteile: Hahnenkamm, Höfen, Hornberg, Lechau, Platten
Als Teil der Großgemeinde Aschau wurde Höfen im Jahre 1427 in einem Feuerstättenverzeichnis erstmals urkundlich erwähnt. Sowohl die Gerichtsbarkeit, als auch die Grundherrschaft lag zu dieser Zeit beim Kloster Mang in Füssen. Zu Aschau gehörten Höfen, Lech, Weissenbach, Wängle, und Vorderhornbach. Obwohl Höfen bzw. Aschau 1461 durch Erzherzog Sigmund dieselben Rechte wie dem übrigen Tirol verliehen wurden, kam diese Region erst 1610 unter Erzherzog Maximilian II. zu Tirol. Als er dieser die Region vom Kloster erwarb, wurde die Großgemeinde Aschau aufgelöst.
Wie bei den meisten Orten im Außerfern war neben der Landwirtschaft vor allem das „Rodwesen" wirtschaftlich dominant. Neben den dafür typischen Gewerbebetrieben wie Schmied und Wagner, waren auch viele Bauern als Fuhrleute tätig und vermieteten ihre Zugtiere. Da sie auf den ihnen zustehenden Streckenabschnitten das Monopol hatten, mussten sie sich auch keiner Konkurrenz beugen und konnten somit das Auslangen finden, obwohl die Landwirtschaft in dieser Region nicht besonders begünstigt war. Neben dem Rodwesen war der Lech ebenfalls eine wichtige Transportroute nach Augsburg, wobei auch auf diesem ein Monopol für einen bestimmten Abschnitt bei Höfen lag. Neben Landwirtschaft und Transit wurden in der Gemeinde in einem Ziegel und Kalkwerk auch Baustoffe hergestellt und die Höfener waren über die Grenzen hinaus als hervorragende Stuckateure bekannt.
In den Jahren 1611 und 1635 wurde der Ort zweimal von einer Pestepedemie heimgesucht, bei der viele Bewohner den Tod fanden. 1740 wurde erstmals in Höfen Schulunterricht abgehalten, wofür 1831 ein Schulhaus gebaut wurde, dem 1885 ein weiterer Neubau folgte.
1811 wurde Höfen unter bayrischer Besatzung seiner Selbständigkeit beraubt und mit Wängle vereinigt, jedoch 1814 wiederum in die kommunale Autonomie entlassen.
Durch die Errichtung des Bahnnetzes wurde die Rod und auch der Transit über den Lech in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer unwichtiger, bis er gänzlich eingestellt wurde, wodurch die Gemeinde verarmte und die Kinder oft als „Schwabenkinder" ins benachbarte Ausland zum Arbeiten geschickt wurden. 1927 wurde der Lech im Bereich von Höfen verbaut, wodurch große Flächen für die Landwirtschaft gewonnen werden konnten. 1956 wurde ein Flugplatz eröffnet und 1957 die Hahnenkammbahn, welche zu einem Aufleben des Tourismus führte.
Kirchengeschichte:
Ursprünglich gehörte Höfen zur Mutterpfarre Aschau, welche später zur Pfarre Wängle wurde. Obwohl Höfen im Jahre 1660 eine Kapelle bekam und später eine kleine Kirche, wurde niemals eine Kuratie oder sonstiges errichtet. Höfen gehört bis heute zur Pfarre Wängle.
Die Filialkirche zu Maria Hilf wurde im Jahre 1692 errichtet und in der Folgezeit oftmals umgebaut. 1717 erhielt die Kirche vom Bistum Augsburg eine Messlizenz.
Autor: Mag. Michael Fritz
Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Höfen.