Ortsteile: Alpen, Gewerbegebiet, Hueb, Haus, Hof, Entgasse, Aichach, Zaussach, Dorf, Lindenfeld, Oberdorf, Höllenstein, Frax, Bachleiten, Gröben, Zoblau, Asten, Kronbichl, Grünsbach, Habach, Lichtwerth,Neumatzen
Bereits in der Römerzeit gab es eine Siedlung beim Weiler Asten. Weitere Siedlungstätigkeiten entstanden zur Zeit der Bayrischen Landname (6. Jh.)wie zum Beispiel die Weiler Haus, Münster, Griesbach, Hueb und Hof. Das Kloster Seeon besaß seit dem 10. Jahrhundert Besitzungen im heutigen Ortsgebiet von Münster.
Bei Grabungen in Hof wurde die Michaelskirche freigelegt, welche 1768 abgerissen wurde. Sie war vermutlich eine Eigenkirche eines bayrischen Herzogs aus der Zeit um 900 nach Christus.
Bereits um 600 war Münster eine eigene Pfarre, auch befand sich im 7. Jahrhundert auf dem heutigen Platz der Pfarrkirche ein Kloster, welches vermutlich von irisch-schottischen Mönchen für die Missionierung benutzt wurde. Der Name Münster lässt sich von dem lateinischen Wort „monasterium“ (Kloster) ableiten.
Die erste urkundliche Erwähnung von Münster findet sich im Jahr 1140.
Münster war ein wichtiger Grenzort: Zum einem bildete die Gemeinde die Grenze zwischen den Diözesen Brixen und Freising und zum anderem bis 1504 die Grenze zwischen Tirol und Bayern.
Eine weitere Sonderstellung besaß Münster mit dem Schloss Lichtwerth als Hofmark. Aus Urkunden erstmals greifbar erhielt das Schloss 1414 einen Richter und einen Pfleger. Die Hofmark gehörte zuerst den Freundsbergern und stand folglich unter Tiroler Lehen. 1476 fiel dieses Lehen bis zur Säkularisierung an das Erzbistum Salzburg, jedoch die Tiroler Landeshoheit blieb bestehen, was immer wieder zu Spannungen führte.
Nachdem Tirol vorübergehend während der Napoleonischen Ära an Bayern kam, wurde die Hofmarkgerichtsbarkeit aufgelöst und fiel dem Landgericht Rattenberg zu. In Zuge der Wiederherstellung des Gerichtes Rottenburg ging die Hofmark Münster an dieses, nach deren endgültigen Auflösung im Jahre 1837 fiel es wiederum an Rattenberg.
Münster suchte auch eine Pestepedemien heim, woran die Pestsäule an der Antonius Kapelle bei Hagau erinnert.
Schloss Lichtwerth
Für das Schloss, das aus dem 12. Jahrhundert stammt, sind verschiedene Schreibweisen, wie Lichtwehr, Lichtwert, Lichtwerth, Lichtenwörth oder Lichtenwerth, verbreitet. Die nachstehende Silbe „werth“ oder „wörth“ bedeutet Insel. Ursprünglich lang Lichtwerth auf einer Insel des Inns und war so die einzige richtige Wasserburg Tirols. Erst durch die Innregulierung im 17. Jahrhundert veränderte der Inn seinen Lauf und trenne den Ort Münster und das Schloss.
Lichtwerth ist eines der besterhaltenen Schlosser Tirols aus dieser Zeit.
Erstmals urkundlich erwähnt wird ein gewisser Rudolfus de Liechtenwerde zwischen 1212 und 1242, der vermutlich ein Dienstmann der Herren von Freundsberg war. Die Burg war bis zum Ende des 13. Jahrhundert im Eigentum der Freundsbergerer, dann übernahmen sie das Schloss als Lehen des Erzbistums Salzburg.
Als Heinrich von Rottenburg sich gegen den Landesfürsten Friedrich IV auflehnte, blieben die Herren von Freundsberg dem Landesfürsten treu ergeben, was dazu führte, dass die Burg 1410 von Bayrischen Truppen über mehrere Wochen hinweg belagert wurde, jedoch ohneeingenommen zu werden. Das Schloss wurde 1468 vom Kammermeister Sigismund des Münzreichen, Matthias Türndl, den Freundsbergern abgekauft und wurde dadurch ein Kunkellehen des Erzbistums Salzburg. Infolge der natürlichen Veränderung des Innflussbettes im 15. Jahrhundert, veranlasste der Burgherr Anton Rumel (1516 – 1543) den Inn wieder umzuleiten um den natürlichen Schutz gegen Feinde wieder herzustellen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erstand der Hüttenmeister von Rattenberg und kaiserliche Rat, Ambros Mornauer das Schloss. Zwischen 1715 und 1723 erfolgte eine Barockisierung des Inneren. Der Palas und der große Saal wurden in mehrere Räume unterteilt. Seit 1879 befindet sich das Schloss im Besitz der Freiherrn Inama-Sternegg.
Das Schloss besitzt zwei Bergfriede. Der im Osten liegende wurde erst später bewohnbar gemacht, dort befand sich auch das Gericht, welches nur für die niedere Gerichtsbarkeit zuständig war. Der zweite Bergfried, der etwas jünger ist und im Westen liegt, ist jünger und wurde 1650 auf die Höhe des Palas reduziert.
Der Inn bildete eine Art Wassergraben des Schlosses und schützte es von außen. Entlang der Nord- und Westmauer wurde ein hölzerner Wehrgang im 15. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich befanden sich romanische Bogenfenster auf der Mauer, die jedoch durch die stärker werdende Durchschlagskraft der Feuerwaffen zugemauert werden mussten. Zum Teil kann man diese noch erkennen. Die Kapelle befindet sich im Palas, welche gotisiert wurde. Im 18. Jahrhundert wurde ein barockes Theater mit Kulissen dem Schloss beigefügt, welches noch heute erhalten ist.
Kirchengeschichte
Münster war bereits sehr früh eine Eigenkirche (um 600) und stellte eine wichtige Grenzposition zwischen den Bistümern dar. Auch von hier aus starteten irisch-schottische Mönche ihre Missionstätigkeit. Wann aus der Eigenkirche eine Urpfarre wurde, ist nicht bekannt.
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
Die Pfarrkirche wurde 1263 zum ersten Mal erwähnt. Vermutlich wurde sie an der Stelle errichtet, wo sich früher eine frühmittelalterliche Kirche befand. Um 1513 wurde das Gotteshaus neu erbaut, die doppelgeschossige Sakristei (1504), das Südportal und der Nordturm sind noch aus jener gotischen Bauphase erhalten. Die Kirche wurde 1746 barockisiert und erweitert. 1763 wurde der Pfarrhof erbaut, welcher an einen adeligen Ansitz erinnert.
Michaelskirche:
Im Garten eines Bauernhofes in Hof kann man von dieser Kirche nur mehr die Fundamente des Turmes erkennen, welche bei Grabungen entdeckt wurden. Die aus dem 10. Jahrhundert stammende Kirche hatte ein Langhaus, einen quadratischen Chor und einen gedeckten Turm, der höchstwahrscheinlich romanisch war. Im Jahre 1786 wurde sie nach der Entweihung abgerissen.
Kirche St. Ingenuin und Albuin
Die Kirche stammt aus spätgotischer Zeit (1465 – 1469) und wurde infolge der Säkularisiung 1786 geschlossen und zum Abbruch freigegeben. Bis vor kurzen konnte man die Ruine auf der Tegerwiese in Asten sehen. Ursprünglich war sie die Grenzkirche des Bistums Brixen.
Marienkapelle am Kniepass
Diese Kapelle wurde zwischen 1724 bis 1727 erbaut. Sie wurde 1928 renoviert und neu geweiht.
Berühmte Persönlichkeiten aus Münster
Nagiller, Matthias
Geb. 24.10.1815 in Münster, gest. 8.7.1874 in Innsbruck
Schon früh begann der Bauernsohn Geige zu spielen. Entgegen dem Wunsch seiner Eltern Geistlicher zu werden, entschied er sich, sein Leben der Musik zu widmen. Er besuchte das Haller Gymnasium und erhielt im Anschluss daran Unterricht an der Musikvereinsschule Innsbruck (1834). Zu dieser Zeit begann mit dem Komponieren und ging drei Jahre später an das Wiener Konservatorium. Im Jahre 1840 gewann er einen Kompositionswettbewerb und gab sein erstes Werk gedruckt heraus. Zwei Jahre später ging er nach Paris und arbeitete dort als Musiklehrer, wo er es bis zum Professor für Musiktheorie am Konservatorium brachte. 1846 wurde seine erste Symphonie uraufgeführt und er begann eine Konzertreise durch Deutschland. Infolge der Revolution von 1848 musste er Paris verlassen und begab sich auf Konzertreisen, bis er sich in Partschins bei Franz von Goldegg niederließ, dessen Hauskapelle er leitete (1852-54). 1862 wurde er Kapellmeister des Musikvereins und Chormeister der Liedertafel Bozen.
1866 wurde er Musikdirektor und Leiter des Konservatoriums in Innsbruck.
Am 8. Juli 1874 verstarb er an einer Lungenentzündung im Alter von 57 Jahren.
Nagiller hinterließ drei Symphonien, wobei die letzte verschollen ist, Ouvertüren, Opern und Chorwerke.