Ortsteile: Dorf, Osterndorf, Schönau
Die Gründung des Ortes erfolgte während der bayrischen Landnahme im 6. Jahrhundert. Der Ortsteil Osterndorf wurde 1184 in einer Urkunde des Klosters Seeon erwähnt, welches dort einen Mairhof besaß. Häring selbst findet sich in schriftlichen Quellen ab 1298 als „Hering“. In diesem Jahr stiftete Gerhard von Werberg ein Gut „ze Hering“ der Kirche von St. Johann. Zu dieser Zeit war Häring ein Teil Schwoichs wurde aber 1593 ein eigenes Viertel des Gerichts Kufstein. Bis am Ende des 18. Jahrhunderts war der Ort allein durch die Landwirtschaft geprägt, dies änderte sich, als in Häring der einzige Kohlebergbau Tirols eröffnet wurde. Die schon im 16. Jahrhundert entdeckten Braunkohlevorkommen wurden ab 1778 systematisch abgebaut. Verwendet wurde die Kohle vor allem im Sudhaus der Haller Saline. Ein großes Problem stellten die dauernden Grubenbrände dar zur deren Eindämmung ab 1838 Zement verwendet wurde. In diesem Jahr brannte Gottfried Unterberger erstmals auf dem europäischen Festland Zement. Bis dahin wurde dieser nur in England hergestellt, wobei dieser dem Häringer zu dieser Zeit qualitativ noch überlegen war. Dies änderte sich 1854 als Alois Kraft eine Mischung erzeugte, welche dem Portland Zement ebenbürtig war. So entwickelte sich neben dem Bergbau auch die Zementindustrie in Bad Häring.
Aufgrund dauernder Grubenbrände, wurden die stark Schwefelhaltigen Quellen erwärmt, sodass diese warmes Wasser lieferten. Als 1955 der Bergbau zu Ende ging und Häring in Gefahr kam, sich aufgrund fehlender Erwerbsmöglichkeiten in ein sterbendes Dorf zu verwandeln, begann man mit dem Aufbau des Kurbetriebes. Dazu wurden weitere Quellen erschlossen und im Jahre 1965 wurde Häring durch Beschluss der Tiroler Landesregierung in Bad Häring umbenannt.
Kirchengeschichte:
Ursprünglich war Häring Teil der Mutterpfarre Kirchbichl, wurde 1397 Filiale dieser Pfarre.Nachdem es 1797 zum Vikariat wurde, wurde Häring 1891 zur selbständigen Pfarre erhoben.
Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer (Pfarrkirche)
1397 wird das Gotteshaus erstmals als Filialkirche von Kirchbichl urkundlich erwähnt. 1506 wurde das alte Gebäude abgerissen und an dessen Stelle eine gotische Kirche errichtet. Infolge des Anstieges der Bevölkerung durch den Bergbau wurde in den Jahren 1732 und 1877 der Bau vergrößert und in barocken Stil umgestaltet. Vom gotischen Baukern sind nur noch der Chor, das Spitzbogenportal und der Nordturm erhalten
(Autor: MF)
Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Bad Häring.