Ortsteile: Tösens mit Breithaslach, Egg, Eggele, Gande, Giggl, Steinbrücken, Steinach; Übersachsen mit Obertösens
Ob eine prähistorische Besiedelung des Tales stattgefunden hat, lässt sich archäologisch nicht feststellen, jedoch hat der Fund einer Axt aus der Bronzezeit (um 1000 v. Chr.) bewiesen, dass das Tal in dieser Zeit zumindest begangen wurde. Schon um 1020 ließ das Kloster Seon im Tal Schwaighöfe errichten. Ab 1150 finden sich auch im Abteiverzeichnis des Klosters diese Höfe aufgelistet. Alpbach selbst wird erstmals im Jahre 1240 in einem bayrischen Herzogsurbar urkundlich erwähnt. Das Tal scheint schon früh eine politische Einheit gebildet zu haben, da im Jahre 1284 ein Steuerverband Alpach aufscheint. Dazu bildete die Inner- und Vorderalpbach ein Dorfgericht innerhalb der Schranne Reith.
Neben der Viehwirtschaft wurde auch seit dem Mittelalter in dieser Region Bergbau betrieben. Gefördert wurde neben Silber auch Kupfer und Gold am „Gratlspitz“. Die Knappen waren im so genannten „Dörfel“ untergebracht. Das gewonnene Erz wurde über das Höseljoch, zusammen mit Brennholz zur Verhüttung nach Brixlegg transportiert. Den Höhepunkt erreichte der Bergbau am Ende des 15. Jahrhunderts und ging später zusammen mit Schwaz zu Ende. Betroffen davon waren nicht nur Knappen sondern auch die blühende Holzindustrie.
Aufgrund des erschwerten Zuganges zum Tal, war Alpbach zumeist von den Entwicklungen außerhalb nicht direkt betroffen. Innerhalb des Tales konnten sich deshalb auch viele Traditionen länger halten. So war der Großteil der Höfe in Blockhaustechnik gebaut und vollkommen aus Holz. Des Weiteren wurden im Tal, vor allem durch die Familie Bletzacher, einzigartige Holzmöbel gefertigt, welche kunstvoll bemalt waren.
Bis 1811 bildeten der „Vorder Alpöcker“ und „Inner Alpöcker“ jeweils eigenständige kommunale Einheiten. In diesem Jahr wurden diese zwei Fraktionen zu einer Gemeinde vereinigt.
1945 wurde das „Europäische Forum Alpbach“ von Fritz Molden und Simon Moser initiiert, für welches 1952 ein Kongresshaus errichtet wurde.
Kirchengeschichte
Ursprünglich war das Alpbachtal Teil der Mutterpfarre Reith. 1556 erhielt das Tal ein Vikariat, welches 1891 zur Pfarre erhoben wurde.
Kirche zum Hl. Oswald (Pfarrkirche)
Erstmals urkundlich erwähnt wird eine Oswalds Kapelle im Jahre 1369.
Errichtet wurde der heutige Bau um 1500 im spätgotischen Stil. Heute erinnern noch die Portale und der Turm. 1724-26 wurde die Kirche grundlegend umgebaut und erweitert. Aus dieser Zeit stammt die runde Form der Fenster und die Decke der Kirche. 1777 wurde die heute noch bestehende Orgel eingebaut.
Die Glocke stammt aus dem Jahre 1601
Berühmte Persönlichkeiten aus Alpbach:
Margreiter, Franz
Geb. 3.12.1750 in Alpbach, gest. 17.11.1829 in Brettfall bei Strass im Zillertal
Obwohl er in seiner Kindheit das Schnitzerhandwerk lernte, wurde Franz Margreiter Soldat und kehrte schwer behindert aus Kriegsgefangenschaft zurück. 1781 wurde er in Brixlegg Einsiedler, musste jedoch schon bald aufgrund des Verbotes von Einsiedeleien unter Joseph II. in seine Heimat zurückkehren. 1784 erwarb er die Einsiedelei bei Brettfall, welche jedoch bereits zwei Jahre später ebenfalls geschlossen werden musste, worauf Margreiter nach Wien reiste und die Aufhebung dieses Verbotes durchsetzen konnte. In dieser Zeit begann er Heiligenbilder in Kupfer zu stechen und diese mit einer Handpresse zu drucken. Obwohl der künstlerische Wert dieser Werke eher bescheiden war, fanden sie doch große Verbreitung in Tirol. 1809 beteiligte er sich an der Planung des Aufstandes gegen die Franzosen, worauf gegen ihn ein Berufsverbot ausgesprochen wurde und die Arbeitsgeräte eingezogen wurden. Er konnte jedoch vom bayrischen Kronprinzen wiederum eine Aufhebung erlangen.
1829 brannte die Einsiedelei ab, wobei Margreiter in den Flammen umkam.
(Autor: MF)
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