Ortsteile: Ort, Zimmermoos, Mühlbichl, Mehrn, Niederfeld
1935-37 entdeckte Prof. Oswald Menghin verschiedene Relikte aus der mittleren und frühen Bronzezeit, so auch Plattenschlacke, welche als eindeutiges Indiz für Bergbau zu werten ist.
Im Bereich zwischen Schloss Matzen und Kropfsberg lag vermutlich die römische Straßenstation Masciacum. Ob das Gemeindegebiet jedoch ohne Unterbrechung besiedelt war ist nicht eruieren. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Brixlegg bereits im Jahre 788 als "Prisslech im Indiculus Arnonis". 976 wird eine Schenkung des Grafen Aribo von zwei Mühlen an das Erzbistum Salzburg beurkundet, was einen Hinweis darauf liefert, dass bereits zu dieser Zeit Brixlegg sich als Gewerbeort hervortat. Der wichtigste Grundherr in diesem Gebiet war zu Beginn das Geschlecht der Aribonen, hierauf übernahmen diese Rolle die bayrischen Herzöge um sie auf das Erzbistum Salzburg zu übertragen.
1505 wurde in Brixlegg die Hauptsilberschmelze des Tiroler Landesherrn errichtet, wobei das Material aus den Bergbaugebieten angeliefert wurde. Daneben wurde eine Kupferhütte betrieben, wodurch die Gemeinde im 16. Jahrhundert zu den drei wichtigsten "Industrieorten" des Landes zählte.
Doch das Material für die Hütten wurde nicht nur angeliefert, es wurde n den Bergen rund um Brixlegg ebenfalls reger Bergbau betrieben.
Im Gefolge dieser Entwicklung siedelten sich weitere Gewerbe an, vor allem in der Lebensmittelproduktion und der Gastwirtschaft: so erlaubte Kaiser Maximilian im Jahre 1511 einen Wirt, einen oder mehrere Fratschler und einen oder mehrere Bäcker, welche den Bedarf der Hüttenangestellten decken sollten. In den folgenden Jahren werden in Urkunden noch ein Schmied, ein Kupferschmied und ein Metzger erwähnt.
Die Hütten von Brixlegg entwickelten sich weiter, so dass im 17. Jahrhundert bereits alles Silber aus dem Inntal in Brixlegg geschmolzen wurde.
Im 18. Jahrhundert wurde die "Industrie" nochmals um zwei Sparten erweitert, so wurde eine Gipsmühle und ein Kupferhammerwerk errichtet. Den Brennstoff Holz für das Hüttenwesen lieferten die Gemeinden des Alpach und des Brandenbergtales.
Am 6.6.1809 trat Brixlegg auch politisch in Erscheinung. Der große Kriegsrat unter Andreas Hofer tagte im "Herrenhaus", wobei neben Andreas Hofer folgende Anführer des Aufstandes anwesend waren: Eisensteken, Haspinger, Hornmayr, die Unterländer Schützenhauptmänner und die kaiserlichen Offiziere Hauser und Taxis. Bei diesem Treffen soll die Kutsche Hofers durch ein Hochwasser umgeworfen worden sein, wobei er nur durch das schnelle Eingreifen seines Gefolges vor dem Ertrinken gerettet wurde. Zwei Monate später am 14.8.1809 wurde die Gemeinde durch bayrische Artillerie beschossen. Das Silber, welches Andreas Hofer für seine Silberzwanziger benötigte, kam aus den Hütten von Brixlegg.
1890 erhielt Brixlegg eine Petroleumbeleuchtung, 1895 Elektrizität und 1906 eine Wasserleitung. Die Hütten von Brixlegg wurden zu den Montanwerken.
Im Winter 1944/45 wurde Brixlegg bombardiert, wobei der alte Ortskern beinahe gänzlich zerstört wurde.
Kirchengeschichte
Obwohl 788-790 Brixlegg als Pfarre bezeichnet wurde, konnte sich diese Urpfarre nicht behaupten und wurde eine Filiale der Pfarre Reith. Infolge des Anstiegs der Bevölkerung durch das Hüttenwesen wurde 1654 ein eigener Priester an der Hl. Josefs Kirche angestellt. Seit 1786 stellte der Ort eine Kaplanei dar, wobei er 1891 zur Pfarre erhoben wurde.
Kirche zu Unserer lieben Frau (Pfarrkirche)
Ursprünglich war die Kirche dem Hl. Josef geweiht, der Patron wurde erst im 19. Jahrhundert auf die Gottesmutter geändert. Nach der Verlegung der Urpfarre von Brixlegg nach Reith fehlen urkundliche Erwähnungen einer Kirche in dieser Region. Erst 1502 wurde die Kirche zum Hl. Josef eingeweiht, die Bauarbeiten begannen schon 1508. Von diesem Bau sind noch Grundmauern und Portale in der heutigen Pfarrkirche erhalten, welche 1690 erweitert wurde.
Kirche zum Hl. Bartholomäus
Die im Ortsteil Mehren liegende Kirche wurde erstmals 1357 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit scheint sie das einzige Gotteshaus auf dem Gemeindegebiet gewesen zu sein. 1661 wurde sie im gotischen Stil neu errichtet, das innere 1698 fertig gestellt.
Kapelle zum Hl. Kreuz
1699 wurde diese Kapelle als Zentralbau mit Kuppel errichtet. Besonders interessant ist der Grundriss, der ein vierblättriges Kleeblatt darstellt.
Berühmte Persönlichkeiten aus Brixlegg
Geppert, Anton
Geb. 17.7.1829 in Brixlegg, gest. 15.11.1890 in Innsbruck
Da er seinen Vater bereits mit 4 Jahren verloren hatte, wuchs Anton Geppert sehr ärmlich auf und musste schon als Kind im Bergwerk arbeiten. Als er in Innsbruck in die Schule kam, arbeitete er als Hilfskellner für seinen Lebensunterhalt. Nach einem Studium an der Technischen Universität in Wien kam er nach Tirol zurück und fand eine Anstellung bei der Statthalterei. Er stieg rasch zum Leiter des Bauamtes auf und initiierte viele Straßenbauten in Tirol. Des Weiteren plante er Brücken (Schwaz) und Kirchen und engagierte sich für die Wildbach- und Lawinenverbauung.
Mayr, Johann Georg
Geb. 24.6.1800, gest.: 17.1.1864
1810 kam Johann Georg Mayr nach München, wo er die Kupferstecherei erlernte. Er war so begabt, dass er bereits mit 14 Jahren in den Stab des topographischen Büros des bayrischen Generalstabes aufgenommen wurde. Neben Arbeiten an topographischen Atlanten, beschäftigte er sich auch mit der Geschichte, so fertigte er die Karten für die "Kriegsgeschichte von Bayern" von E. von Völderndorff an. Aufgrund gesundheitlicher Probleme ging er 1852 in Pension und schlug Angebote von Schweden und Russland aus. In seiner Freizeit widmete er sich seinem Ziel eines "Atlas der Alpenländer". Daneben betrieb er auch historische Nachforschungen, so veröffentlichte er sein Werk "Der Mann von Rinn" über Joseph Speckbacher. Andere Studien wurden nicht veröffentlicht. Mit 64 Jahren verstarb er in Innsbruck.
(Autor:MF)