Ortsteile: Brandenberg-Dorf, Au-Dorf, Markstein, Brugg, Stegen, Burgstall, Aschau-Dorf, Aschau-Schneeberg, Innerort, Unterberg, Oberberg, Winkl, Hintereben
Die erste urkundliche Erwähnung Brandenbergs findet sich im Jahre 1140 als Prantenperch. Die Besiedelung scheint von Breitenbach ausgegangen zu sein, da die erste Straßenverbindung nicht nach Kramsach, sondern über ein Joch nach Breitenbach führte. Ausgelöst wurde die Siedlungstätigkeit durch die bayrischen Herzöge, die hier Rodungssiedlung anlegten und Schwaighöfe errichteten. Wie bei Ortschaften, welche durch Rodung gewonnen wurden, besaßen die Bauern umfangreiche Privilegien. In der Anfangszeit der Ansiedlung stand die Landwirtschaft im Vordergrund, die im Laufe des 15. Jahrhunderts durch Holzwirtschaft verdrängt wurde.
In den höher gelegenen Wäldern wurde Holz geschlagen und zu Stauseen befördert, deren größter sich bei der Erzherzog Johann Klause befand. Zweimal die Woche wurden die Schleusen geöffnet und die Wassermassen trugen das Holz bis Kramsach, wo es für das Beheizen der Bergwerkshütten verwendet wurde. Diese Praxis wurde bis 1966 angewandt.
Aufgrund der Nähe Brandenbergs zu Bayern war lange Zeit der Grenzverlauf nicht genau geklärt, erst in den Jahren 1553/55 legte eine bayrisch/tirolische Grenzkommission den genauen Verlauf fest.
1575 wurde Brandenberg in Steuerakten bereits als Hauptmannschaft im Landgericht Rattenberg bezeichnet.
In den Unterlagen der Gemeindeorganisation von 1811 wurde Brandenberg als Ortschaft bezeichnet, welche von Alters her ihren Vorstand selber wählte, was bedeutet, dass man schon sehr früh von einer Art politischer Gemeinde ausgehen kann.
Kirchengeschichte
Da die Besiedelung von Breitenbach ausging, ist es nahe liegend, anzunehmen, dass die Bewohner Brandbergs dieser Urpfarre unterstanden. Bestätigt wird diese Annahme durch den Umstand, dass Brandenberg 1266 als Filiale der Pfarre Breitenbach genannt wird. Im selben Jahr wurde die Seelsorge Brandenbergs an das Stift St. Andrä in Freising übergeben. 1693 wurde Brandenberg zur Kuratie und 1891 zur Pfarre erhoben.
Kirche zum Hl. Georg (Pfarrkirche)
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Kirche zum Hl. Georg 1266, wobei sie zu dieser Zeit schon länger existiert haben muss. 1676-80 wurde sie von Georg und Oswald Zwerger von Schliersee zu einer der ersten barocken Kirchen des Unterlandes umgebaut und erweitert. Der rechte Seitenaltar stammt noch aus der Zeit des Umbaues, der Hochaltar und der linke Seitenaltar wurden im 18. Jahrhundert angefertigt.
(Autor:MF)