Wappen von AngathDer Siedlungsbeginn liegt im Dunkeln, jedoch kann von einer ersten Besiedelung im 7. Jahrhundert ausgegangen werden. Grund dafür war die Errichtung eines Stützpunktes entlang der Römerstrasse.
1220 wird Angath erstmals urkundlich erwähnt, wobei zu dieser Zeit schon eine Pfarrei bestand. Dass Angath bereits im 8. Jahrhundert eine Kirche besaß, kann aus dem Patron geschlossen werden. Kirchen zum Hl. Martin waren in dieser Zeit sehr beliebt.
Besondere Bedeutung erhielt Angath durch die Innschiffahrt: die drei Haupthäfen in Tirol waren Hall, Langkampfen und Angath. Die Hauptwerften für Tirol waren in Angath angesiedelt, wo auch für Bayern und Oberösterreich Schiffe hergestellt wurden. Diese Erzeugnisse waren so gefragt, dass 1684 der Bau nur mehr für den Tirolischen Gebrauch erlaubt wurde, da die umliegenden Wälder bereits alle größtenteils abgeholzt waren. Diese Einnahmequelle blühte bis zum Bau der Bahn 1896, wodurch der Transit über den Inn einbrach. Ein Relikt aus der Zeit der Innschifffahrt hat sich bis heute erhalten: eine Fähre zwischen Angath und Wörgl.
Am 13. Mai 1809 fand bei Wörgl eine entscheidende Schlacht im Tiroler Freiheitskampf unter Andreas Hofer gegen die Bayern statt, die mit einer Niederlage der endete. Auch Angather Schützen waren an dieser Schlacht beteiligt.
1902 wurde eine Brücke zwischen Angath und Wörgl errichtet.

Kirchengeschichte:
Der ehemalige Patron der Kirche von Angath, der Hl. Martin, deutet darauf hin, dass in Angath bereits im 8. Jahrhundert eine Eigenkirche existierte.1315 bis 1803 war Angath eine Pfarre unter der Patronanz des Klosters Frauenchiemsee. 1746/47 wurde die Pfarrkirche in ihrer jetzigen Form neu erbaut, nur der Turm wurde aus dem gotischen Vorbau übernommen. Nach und nach verlor der Hl. Martin an Bedeutung und dem Hl. Geist wurde das Hauptpatrozinium gewidmet.

(Autor:MF)