Hötting war schon in der jüngeren Bronzezeit besiedelt, wie Urnen aus der Zeit zwischen 1200 und 900 v. Chr. belegen. Da im Gebiet der Höttinger Gasse erstmals Funde aus dieser Epoche im Inntal gemacht wurden, wurde diese Kultur als „Höttinger Kultur" bezeichnet. Bei der bayrischen Landnahme wurde Hötting von der Räterromanischen Bevölkerung wahrscheinlich verteidigt, wodurch der alte Name in Vergessenheit geriet, im Gegensatz zu den anderen Gemeinden rund um Innsbruck. 1128 wurde der Ort als Hetiningen erstmals urkundlich erwähnt. Als Dorf wurde Hötting 1150 bezeichnet, wobei es eine Oblei des Gerichts Sonnenburg war. In dem folgenden Jahrhundert erweiterte das Dorf seine Ausdehnung, so dass im Jahre 1265 Hötting aus  Ober-, Mittel und Unterdorf, aus Ried und Au bestand. Im Dorf hielt sich auch überwiegend der Pfleger und Richter von Sonneburg auf, wobei seit Anfang des 14. Jahrhundert der Richtplatz am Hügel „Teiseck" positioniert war. Diese wurde im 19. Jahrhundert zum Galgenbühel in Allerheiligen verlegt. Daneben gab es noch die „Köpfplatzeln" in St. Nikolaus und am Sauanger.

Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert wurde im Gemeindegebiet Bergbau betrieben, so wurde nach Silber, Galmei, Blei, Vitriol und Schwefel geschürft. Die Metalle wurden in Hötting auch verhüttet. Schon im 14. Jahrhundert befand sich oberhalb des Dorfes ein Steinbruch, der bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts genutzt wurde.

Von wirtschaftlicher Bedeutung war auch die Erzgießerei der Familie Löffler in Büchsenhausen, welche gerade im 16. Jahrhundert europaweit berühmt für ihre Geschütze war.

1539 ließ der Büchsenmeister Gregor Löffler das Schloss Büchesnhausen errichten. 1684 erwarb der Kanzler Wilhelm Biener den Ansitz und ließ ihn zu einer Brauerei umbauen. 1683 wurde Büchsenhausen, mittlerweile im Besitz von Anna de Lama, von Johann Martin Gumpp dem Älteren umgebaut.

Aufgrund des besonders sonnigen Klimas wurden vom 15. Jahrhundert bis 1600 Weinbau in Hötting betrieben.

Bis Ferdinand II. stellte Hötting neben einer Bergbau und Agrarsiedlung auch eine wichtige Transitroute in den Norden dar. Der Verkehr vom Brenner durch das Inntal in den Norden verlief über Innsbruck und die dortige Innbrücke nach Hötting. Dort wurden die Waren über die Höttinger Gasse und die Schneeburggasse Richtung Westen befördert.

1625 wurde in Kranebitten eine Pestkapelle errichtet, welche 1756-59 neu erbaut wurde.

Ferdinand II. errichtete auf der Ulfiswiese ein Lusstschloss, welches von einem riesigen Tiergarten Areal umgeben war. Im  Ried wurden Häuser für die landesherrlichen Jäger errichtet und die bisherige Strasse nach der Höttinger Au und Mariahilf verlegt, mit dem Nebeneffekt, dass der Erzherzog einfacher zu seinem Lustschloss gelangen konnte.

Des Weiteren ließ der Habsburger den Ansitz Weiherburg zum Adelssitz erheben. Der Bau wurde 1460 errichtet. Der Name leitet sich von einem bis im 19. Jahrhundert besteheden Fischweiher her. Oberhalb der Anlage befand sich zu dieser Zeit bereits ein Tiergarten (wo sich seit 1962 der Alpenzoo befindet). 1560-69 wurde der Bau erweitert, wobei auch der Langemantelsaal in dieser Ausbaustufe errichtet wurde. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Weiherburg eine  Schlosskapelle hinzugefügt.

1911 kam der Ansitz in den Besitz der Stadt Innsbruck, welche die Anlage vor allem für kulturelle Veranstaltungen nützt.

Im 19. Jahrhundert wurde Hötting zum Wohngebiet vieler Innsbrucker Familien, die diesen Bereich erschlossen.

Eine besondere soziale Einrichtung wurde 1853 eingerichtet, dabei handelte es sich um ein Heim für obdachlose Dienstboten, dessen Gebäude 1952 zum Priesterseminar der Diözese Innsbruck umgewandelt wurden.

Auf der Höhenstrasse zum Ölberg, wurde nach der letzten verlornen Bergiselschlacht am 1. November 1809 die letzten Schüsse der Tiroler Freiheitskämpfer abgegeben. An dieser Stelle wurde eine Gedenktafel errichtet.

1938 wurde durch den Landeshauptmann per Dekret Hötting Innsbruck einverleibt. Ebenfalls unter NS Herrschaft wurde der ehemalige jüdische Friedhof am Judenbichl geschliffen und der Hügel in Spitzbichl umbenannt. Später bekam der Hügel seinen Ehemligen Namen zurück und es wurde ein Spielplatz errichtet.

Kirchengeschichte:

Ursprünglich war Hötting kirchlich ein Teil des Stiftes Wilten.  Ab 1495 wurde in der Kirche von Hötting jeden Sonntag eine Messe gelesen und erhielt das Recht au einen eigenen Friedhof.  1687 erhielt das Dorf eine eigene Kuratie. Von dieser wurden 1768 die Kuratie Höttinger Au und die landschaftliche Pfarrei Mariahilf abgetrennt. 1853 wurde Hötting zur Pfarre erhoben.  1941 wurde die heutige Pfarre Allerheiligen als Pfarrvikariat abgetrennt, welche 1965 zur Pfarrei wurde.

Kirche zum Hl. Ingenuin und Albuin

Das erste Gotteshaus an dieser Stelle wurde im Jahre 1286 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Kirche wurde im 15. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt, der noch heute steht. Im 18. Jahrhundert wurde das Langhaus erweitert und der Bau barockisiert.

1911 wurde die neue Pfarrkirche ebenfalls zu den beiden Brixener Patronen errichtet, worauf die alte Kirche profaniert wurde. Diese wurde jedoch 1957 wieder eingeweiht.

Höttinger Bild

1675 wurde an der heutigen Stelle der Kapelle eine Kopie vom Maria Waldraster Gnadenbild angebracht.  Um 1700 wurde an dieser Stelle eine kleine hölzerne Kapelle errichtet.  1777 wurde die heutige Kapelle gemauert. Das Höttinger Bild wurde zu einem Studentenwallfahrtsort, zu dem Studenten in ihren Nöten seit damals pilgern.

Autor: Mag. Michael Fritz