Stadtteilortsteile: Arzl, Neu Arzl, Purenhof, Rechenhof
Wahrscheinlich befand sich bereits zur Zeit der Räter auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Wallburg. Der Name Arzl leitete sich von „Arcella" ab, was lateinisch Burg bedeutet. Dies ist ein sehr aussagekräftiges Indiz für die urzeitliche Burganlage, obwohl archäologische Befunde bis heute ausstehen. Während der römischen Herrschaft wurde das gesamte Gebiet neu vermessen und aufgeteilt. 1187 wird Arzl als „Arcella" erstmals urkundlich genannt, wobei es schon damals ein Teil des Gerichts Thaur war. 1313 bildete Arzl zusammen mit Mühlau eine Steuer und Flurgemeinde.
1664 wurde die Kapelle am Kalvarienberg errichtet, der eine Ablagerung eines vorzeitlichen Sees darstellt. Diese besteht aus feingeschichtigem Lehm, der auch seit 1826 für die Ziegelherstellung genutzt wurde.
1756 wurde der Großteil der Siedlung durch eine Feuersbrunst zerstört, wobei die Kirche verschont blieb.
Im Theresianischen Steuerkataster von 1775 wurde Arzl als selbständige und geschlossene Steuergemeinde bezeichnet.
1940 wurde Arzl unter NS Herrschaft mit Innsbruck vereinigt, diese Zusammenlegung wurde nach dem Ende des Deutschen Reiches 1946 durch eine Volksabstimmung bekräftigt.
Kirchengeschichte
Ursprünglich gehörte Arzl zur Mutterpfarre Thaur, erhielt aber bereits im Jahre 1378 eine Priester- und Mess-Stiftung. 1768 wurde eine Loklalie eingerichtet, der 1891 die Erhebung zur Pfarre folgte. 1959/60 erhielt die stark wachsende Siedlung Neu Ârzl ein eigenes Pfarrvikariat, dem 1975 die Pfarrerhebung folgte.
Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer (Pfarrkirche Arzl)
Erstmals wurde eine Kirche im Jahre 1237 erwähnt, diese wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil neu errichtet und 1480 eingeweiht. 1735-37 wurde sie aufgrund zu geringer Größe und Baufälligkeit durch Franz de Paula Penz neu errichtet, der zu dieser Zeit in Arzl Provisor war. Aus dieser Bauphase ist das Äußere der Kirche beinahe vollständig erhalten, das Innere wurde 1867 nochmals intensiv umgebaut.
Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes am Kalvarienberg
Auf dem auffälligen Lehmhügel wurde 1664-65 eine Kapelle errichtet, welche bereits 1777 umgebaut wurde. Den Hochaltar ziert eine „Schmerzhafte" Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert.