Im Jahre 1971 wurden bei einem Wegbau am Muiggenbichl bei Luimes Spuren einer Besiedelung aus der Zeit um 1700 v. Chr. entdeckt. Seit dieser ersten nachweisbaren Siedelung gibt es aufgrund weiterer Funde eine wahrscheinlich durchgehende Besiedelung. So wurden 1976 beim Schrofen vor dem Gallhof in einer Höhle Gefäßscherben und Knochenstücke entdeckt, wobei der wissenschaftliche Befund ergab, dass die Höhle künstlich zu einer stark mineralisierten Quelle in der mittleren Latènzeit vorangetrieben wurde (350-200 v. Chr.) Nach der römischen Eroberung Rätiens (15 v.Chr.) besiedelten zwar die Römer den Taleingang des Stubaitales, im inneren, so wie Telfes, lassen sich aber keine Spuren nachweisen.
Die Telfer Pfarre kann bis ins 10 Jahrhundert zurück datiert werden, wobei das gesamte Stubaital eine einzige Pfarrgemeinde bildete.
1027 kam das Stubaital gemeinsam mit Inn- und Eisacktal zum Fürtbistum Brixen. Der Fürsterzbischof belehnte die Grafen von Andechs mit diesen Gebieten.
1133 wird Telfes erstmals in Bezug auf einen Weinzehent urkundlich erwähnt.
Nach dem Aussterben der Andechser, kam das Stubaital bald in den Besitz der Grafen von Tirol, die ihm einen eigenen Gerichtsbezirk zuerkannten.
1344 wird in einem Ablassbrief ein Kirchlein zum heiligen Pankratius erwähnt, welches 1434 erweitert wurde. 1450 wurde der Widum erbaut, dessen oberes Stockwerk oft von den Landesfürsten für Übernachtungen bei Jagdausflügen genutzt wurde.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts plünderten Wipptaler und Stubaier Bauern im Rahmen der Bauernkriege den Widum von Telfes.
1577 wurde das Gericht Stubaital an Philippine Welser übertragen die es dem Hofküchenmeister zur Verwaltung übergab.
Im Jahre 1626 wurde der heute noch bestehende Kirchturm errichtet, nachdem fast hundert Jahre zuvor der ursprüngliche Kirchturm abgebrannt war.
1754 musste die alte Kirche einem Neubau unter Franz de Paula Penz weichen. Die neue Kirche wurde bereits 1756 eingeweiht.
Die Telfer Schützen haben eine lange Tradition: Bereits 1703 kämpften sie das erste Mal gegen die Bayern und Franzosen. Von 1796 bis 1809 wurde wieder gegen denselben Gegner zur Waffe gegriffen, wobei sie in einer Stärke von 73 Mann den Eingang ins Stubaital zu bewachen hatten. Ein gewisser Doktor Mair aus Telfes wurde von den napoleonischen Truppen zwangsverpflichtet und fiel im Jahre 1812 vor Moskau. Weitere Einsätze der Telfer Schützen waren in den Jahren 1848, 1859 und 1866 an der italienischen Front.
Im neunzehnten Jahrhundert begann langsam der Fremdenverkehr ins Stubaital einzuziehen, was durch die 1904 eröffnete Stubaitalbahn noch weiter gefördert wurde. Zugleich mit der Anschließung an die Bahn, kam auch die Elektrifizierung nach Telfes. Ende 1907 gab es die erste Telefonverbindung im Gasthof Leitgeb.
nach: Gemeinde Telfes: 850 Jahre Telfes im Stubaital; Fulpmes, 1984 - dankenswerterweise von ger Gemeinde Telfes zur Verfügung gestellt