Rum wurde bereits in vorrömischer Zeit besiedelt, wobei wahrscheinlich die terrassenartige Anlage der Felder und Äcker in dieser Zeit bewerkstelligt wurde. Erstmals wurde Rum im Jahre 1155 als „Rumme“ in einer Urkunde des Klosters Polling urkundlich erwähnt. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert wurde der erste Kirchenbau errichtet, 1337 das erste Mal erwähnt wurde. Zu dieser Zeit war Rum Teil der Urpfarre Thauer, von der man sich erst 1948 vollkommen lösen konnte. 250 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung, im Jahre 1313 wird Rum erstmals als eigenständiger Ort bezeichnet. Zwei Schwaighöfe am Gemeindegebiet sind seit dem 13. Jahrhundert belegt: der Garzanhof und der Rechenhof. Urkunden aus dem 14. Jahrhundert belegen die vielen verschiednen Grundherren, an die neben dem Landesfürsten auch Abgaben geleistet werden mussten. 1427 lebten 169 Einwohner in 40 Haushalten in der Gemeinde.
1611/12 wurde Rum, wie viele andere Gemeinden zwischen Schwaz und Innsbruck, von einer Pestepemdie heimgesucht, wie eine Gedenkkapelle am Aurain belegt. 1775 wurde in Folge der von Maria Theresia und Joseph II. eingeführten Schulpflicht Unterricht abgehalten, dem 1818 der Neubau einer Schule folgte.
Während des Tiroler Freiheitskrieges von 1809 gehörte Rum zur Kampfzone, wie sieben Einschüsse an einem Bild des Hl. Antonius an der Fassade der Marienkapelle zeigen.
Als im Jahre 1848 infolge einer versuchten Revolution der Aufenthalt in Innsbruck für einige Habsburger Prinzen zu gefährlich schien, wurden sie nach Rum evakuiert. Heute erinnert noch das Kaiserkreuz an diese Ereignisse.
Der erste Weltkrieg forderte bei der männlichen Bevölkerung des Ortes 23 Todesopfer an den verschiedensten Fronten.
Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler Deutschland 1938 wurde viel Grund enteignet und ein Militärlager errichtet. Nach der Befreiung übernahmen die Franzosen diese Einrichtung als Kriegsgefangenenlager. 1953-55 nutzten die Amerikaner die Kaserne für eine Nachschubeinheit. Nach 1955 wurde auf diesem Gebiet eine Siedlung errichtet.
Das Dorfbuch von Rum wurde in den letzten Jahren zum Großteil digitalisiert und kann unter folgender Adresse betrachtet werden: http://www.dorfbuch.de/
Kirchengeschichte
Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde in Rum eine erste Kirche zur Hl. Margarethe errichtet. Rum war zu dieser Zeit Teil der Urpfarre Thauer.
In den Jahren 1470-1480 wurde eine neue Kirche errichtet, die dem Hl. Georg geweiht wurde. Der Bau wurde, wie viele andere Kirchen in Tirol, im Jahre 1765 barockisiert.
Die Wachsfigurenkrippe der Kirche stammt aus dem Jahre 1800.
1826 begann der Prozess der Ablösung von der Urpfarre Thauer: in diesem Jahr erhielten die Rumer einen eigenen Seelsorger. 1940 wurde Rum zum Pfarrvikariat und 1948 zur selbständige Pfarre.
Berühmte Persönlichkeiten
Martin Schmalzl
Über Martin Schmalzl ist nicht viel bekannt. Er reiste im Jahre 1619 nach Jerusalem und schrieb seine Reiseerlebnise nieder. DieseDokumente sind noch heute erhalten.