Die Gemeinde Mühlbachl liegt südlich von Innsbruck im Unteren Wipptal auf einer Seehöhe von 1000 m. u.d.Meer.Das Gemeindegebiet mit einer Gesamtfläche von 28,8 qkm. erstrecktsich am linken Sillufer vom Südabhang des Schönberges bis zur Gemeindegrenze von Steinach. Die Marktgemeinde Matrei wird im Norden, Süden u. Westen von der Gemeinde Mühlbachl direkt umschlossen. Seit dem Jahr 1979 hat die Gemeinde Mühlbachl ein eigenes Wappen, welches auf blauem Hintergrund ein silbernes Mühlrad u. links davon einen silbernen Wellenpfahl darstellt. Dieses sprechende Wappen u. somit der Name Mühlbachl ist wohl auf die zahlreichen Mühlen, welche sich entlang des Waldrasterbaches befanden, zurückzuführen.
Erstmals erwähnt wurde die Gemeinde Mühlbachl im Jahre 1811, als man die damaligen Rigate des Landesgerichtes Steinach, nämlich Statz, Obfeldes, Mützens u. Matreiwald zur Gemeinde Mühlbachl vereinigte. Erste Spuren einer Besiedelung reichen ca. 1000 vor Christus zurück. Dies belegen Ausgrabungen eines illyrischen Grabfeldes auf dem Schloßhügel. Beim Bau der Brennerstraße wurden in Mützens zahlreiche illyrische Urnengräber freigelegt. Ebenfalls aus dieser Zeit dürfte eine Wehranlage am "Gschleirsbühel" in Matreiwald sein. Aus der großen Anzahl der Grabbeigaben kann man schließen, daß es im Mühlbachler Raum eine wohlhabende prähistorische Siedlung gegeben hat. Auch die römische Straßenstation "Matreyum" befand sich auf dem Schloßhügel. Schloß Trautson, ursprünglich 2 Burgen, welche im 12. Jahrhundert erbaut wurden, standen im Besitz der Grafen von Andechs. Als über diese die Reichsacht verhängt wurde, fiel die Burg an Heinrich von Neissen, einem Verwandten des Bischofs von Brixen. Später ging die Burg an die Herrn von Matrei über. 1369 vermachte die einzige Tochter der Herrn von Matrei die Burg ihrem Gemahl Hans Trautson von Sprechenstein. Heute ist die Burg im Besitz der Fürsten von Auersperg. Im 2. Weltkrieg wurde das Schloß Trautson und die umliegenden Gebäude durch Bombenangriffe großteils zerstört. Mühlbachl wurde auch öfters von Großbränden heimgesucht. Besonders betroffen, aufgrund der großteils geschlossenen Bauweise, waren die Fraktionen Mühlbachl, Zieglstadl u. Altstadt.
Die Gemeinde Mühlbachl ist geographisch, kulturell und auch in wirtschaftlicher Hinsicht eng mit den Nachbargemeinden Matrei u. Pfons, sowie teilweise auch mit Navis verbunden. Dies wird vor allem durch den Umstand sichtbar, daß die verschiedensten kommunalen u. infrastrukturellen Einrichtungen, wie Kindergarten, Schulen, Jugendheim, Altersheim, Abwasserbeseitigungsanlagen, Sportanlagen usw. gemeinsam errichtet u. betrieben werden. Das rege Vereinsleben erstreckt sich ebenfalls über alle 3 Gemeinden. Die Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-Pfons wurde im Jahre 1683 gegründet u. zählt somit zu den ältesten Musikkapellen Tirols. Auch die Freiwillige Feuerwehr Mühlbachl feierte im Jahr 1991 bereits ihr 100-jähriges Bestehen. Als weitere Vereine sind erwähnenswert, die Schützenkompanie Matrei a. Br. und Umgebung, Sportverein Matrei u. Umgebung, Alpenverein, Naturfreunde, Theaterverein, Schützengilde, Bogensportclub, Chor, Eisschützen, Jungbauernschaft-Landjugend, Pensionistenverein usw.
Auch gut strukturierte Gewerbebetriebe sind in der Gemeinde Mühlbachl angesiedelt. Allen voran die Fa. Huter Vorfertigungs GesmbH. als größter Arbeitgeber mit ca. 80 Beschäftigten. Weiters gibt es 4 Tischlereien, 2 Kfz-Werkstätten, 1 Tapezierer- u. Bodenlegerbetrieb, einen Rodelerzeuger, einen Sanitärinstallationsbetrieb, einen Schlosserei- u. Metallbaubetrieb, einen Lebensmittelsupermarkt u. 2 Tankstellen (Brennerautobahn), weiters ein Transport- bzw. Erdbewegungsunternehmen, ein Vitalstudio, sowie ein Taxiunternehmen. Einen nicht unbedeutenden Wirtschaftszweig stellt auch der Fremdenverkehr in der Gemeinde Mühlbachl dar. 2 Hotels, 6 Gasthöfe, ein Cafe, eine Autobahnraststätte u. ein Kiosk stehen für Einheimische u. Gäste zur Verfügung.
Die Pfarrkirche Matrei, welche zugleich Dekanatskirche ist, ist der "Maria-Himmelfahrt" geweiht, u. steht auf Pfoner Gemeindegebiet. Sie wurde nach vorangegangener Außenrenovierung nun im Jahre 95/96 auch einer Innenrenovierung unterzogen u. stellt somit ein sakrales Kunstwerk dar. Auf Mühlbachler Gemeindegebiet befinden sich weiters die ebenfalls neu renovierte "Mützner-Kirche" St. Peter u. Paul.
Quelle: Gemeinde Mühlbachl