Die Gemeinde Kematen setzt sich aus den Orten: Kematen, Afling und Martinsberg zusammen.
Wahrscheinlich wurde Kematen bereits unter den Römern oder schon früher besiedelt. Funde sind aus den Nachbargemeinden bekannt, jedoch wurde direkt in Kematen nichts Entsprechendes entdeckt.
Die erste urkundliche Erwähnung findet man aus dem Jahre 1163, in der Kematen als „chemenaten iuxta cirle“ bezeichnet wird. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie beheizter Raum/Rasthaus. Ursprünglich war Kematen eine bäuerliche Gemeinde. Zwei Getreidespeicher, so genannte „Kornkästen“, erinnern an diese Zeit
Spätestens in der Zeit der Andechser Herrschaft über das Inntal muss der Burghof errichtet worden sein. 1242 wird er erstmals urkundlich erwähnt, vier Jahre später ging sie and die Herrschaft der Grafen von Tirol über. 1677 wurde der Burghof an die Herrn von Spauer verkauft und fiel somit aus dem landesherrlichen Besitz. 1731 wechselt der Besitz zur Familie Künigl. Der letzte weltliche Besitzer war die Familie der Lodron, bevor 1915 dieser Ansitz an das Kloster Wilten als Entschädigung für den Bahnbau kam. Seit 1950 wird der Burghof als Altersheim genützt.
Neben der landesherrlichen Besitzung gab es noch weitere Grundherrn auf dem Gebiet von Kematen: die bereits erwähnten Grafen von Spaur, die Bürgerfamilie Spitzenstain (ihnen wurde von Kaiser Maximilian als Dank ein Gut und der Titel Edle von Kematen verliehen), das Stift und andere.
Der Ansitz Martinsberg war zur Zeit Meinhards II. schon erbaut. 1497 kaufte Kaiser Maximilian des Anwesen und gestaltete es zu einem Jagdschloss um.
Um 1638 wurde in Weichenofen eine Pulvermühle errichtet. Die Notwendigkeit dazu war durch den drohenden Krieg (30 jähriger Krieg) gegeben. Das gemahlene Schießpulver wurde im Pulverturm von Innsbruck gelagert. Am 18. Mai 1898 kam es zu einer Explosion, bei der ein Arbeiter getötet wurde. Die Pulvermühle wurde nach diesem Unglück nicht mehr neu aufgebaut.
.Ab 1938 kam es durch das Dritte Reich zur Industrialisierung: An der Stelle wo früher der „Pulverhof“ gestanden war, entstand durch die Messerschmittwerke eine Fabrik für Flugzeugbestandteile.
Kematen gehörte ursprüngliche zur Mutterpfarre Axams. Dieser waren auch die Orte Götzen, Oberperfuß, Zirl Selrain und Grieß zugehörig. In Kematen selbst gab es bereits im 11. Jahrhundert eine Kirche. Diese romanische Kirche wurde durch einen Brand im 14. Jahrhundert im Stile der Gotik wiedererrichtet. Nach dem Wiederaufbau der Kirche kam es zu zahlreichen Stiftungen zur Errichtung einer Kaplanei. Im Jahre 1520 wurde diese dann vertraglich geregelt, wobei der jeweilige Kaplan zur täglichen Messe verpflichtet wurde. Bald darauf wurde der Widum in Kematen errichtet.
1748 wurde die Kirche großzügig erneuert, wobei das komplette Kirchenschiff und auch die Sakristei umgebaut wurden.
1891 wurde die Pfarre Kematen von der Mutterkirche Axams unabhängig.
Quelle:Pielmeier, Oskar: Kematen in der Geschichte; Kematen. 1979 dankenswerterweise von der Gemeinde Kematen zur Verfügung gestellt.