Ortsteile: Dölach, Plon, Ratzell, Rajach, Hof und Lerch
Laut dem römischen Dichter Fortunatus drangen 590 nach Christus von Westen her Bajuwaren ins Pustertal ein. Im 7. Jahrhundert ist eine ständige Besiedelung des Defreggentales nachweisbar, wobei sich die Bevölkerung vor allem aus Slawen zusmmensetzte, wie die Ortsnamen Dölach, Ratzel und Rajach bekunden. Aufgrund der nachströmenden Bayuwaren verschwand diese Urbevölkerung indem sie sich mit diesen vermischte. Ein Hauptgrund für die Besiedelung dürfte die Suche nach Erz gewesen sein, welches am „Rudnig“ (slawischer Ursprung – „Erzberg“) abgebaut wurde.1442 waren am Abbau 70 Knappen beschäftigt. In der frühen Neuzeit erweiterten sich die Bergbaureviere auf „Hofergraben“, „Hof“, „Grünalm“ und „Hopfgartnergraben“.
Politisch unterstand Hopfgarten wie seine Nachbargemeinden ab dem Hochmittelalter dem Bistum Salzburg. Neben den Edlen von Kienburg hatte auch das Kloster Neustift bei Brixen großen Grundbesitz. In diesem Gebiet wurde die direkte Verwaltung durch das Gericht Matrei wahrgenommen, an welches auch die landesherrlichen Abgaben zu leisten waren.
1569 traf eine Pestepedemie Hopfgarten wobei 56 Menschen diese Seuche nicht überlebten. Die Bauern arbeiteten auf Schwaighöfen, welche in ihrer ursprünglichen Form das Einkommen der Bewohner sicherten. Durch die in diesem Gebiet übliche Modalität des Erbens – das Erbe wurde zwischen den Kindern aufgeteilt – entstanden immer kleinere Einheiten. Konnte man zuerst noch die Verarmung durch das Roden und Urbarmachen höher gelegener Gebiete verhindern, So trat zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine starke Armut in der Region auf. Der Bergbau wurde schon lange nicht mehr betrieben und andere Einkommen als die Landwirtschaft waren in diesem Gebiet schwer zu finden. Daher wurden immer mehr Höfe aufgelassen. so verwaisten zwischen 1852 und 1914 allein 46 Bauernschaften. Durch den ersten Weltkrieg, die Jahre der Weltwirtschaftskrise und dem zweiten Weltkrieg wurde dieser Trend unterbrochen, da man auch mit den kleinen Höfen zumindest überleben konnte.Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine soziale Umstrukturierung an deren Ende nur noch 10% der Einwohner Bauern sind. Ein wichtiger Arbeitgeber war bis in die 70er Jahre die Holzindustrie, welche im Defreggental blühte. Durch Absturz der Preise für Holz auf dem Weltmarkt konnte diese Industrie aber nicht überleben. Auch der Tourismus verläuft im Defreggental nur in sanften Bahnen.
Kirchengeschichte
Ursprünglich teilte sich die Gemeinde Hopfgarten kirchlich auf das Vikariat St. Veit und die Pfarre Windisch-Matrei auf. So gehörten zu St. Veit: Hopfgarten, Rajach, Hof, Lerch und Plon; zu Windisch Matrei: Dölach und Ratzell. Der erste sakrale Bau im heutigen Gemeindegebiet wird 1699 urkundlich bestätigt, wobei es sich um eine Dreifaltigkeitskapelle handelte.1756 wurde die Kirche zu Hl. Nepomuk errichtet, welche bis heute als Pfarrkirche dient. Bereits ein Jahr später hatte die Gemeinde einen ständigen Kuraten, 1760 wurde Hopfgarten zum Vikariat und 1891 zur Pfarre erhoben. Daneben entstanden ab dem 19. Jahrhundert in allen Weilern kleinere Kapellen.
(Autor: MF)