Wappen von AusservillgratenOrtsteile: Unterfelden, Unterwalden, Versellerberg und Winkeltal

Erstmals wurde das Villgratental im Jahre 769 urkundlich erwähnt. Herzog Tassilo III. von Bayern schenkte das Tal in dieser Urkunde dem Stift Innichen. Diese Schenkung wurde durch Kaiser Otto I. bestätigt. Zu dieser Zeit war das Tal noch nicht besiedelt, es finden sich nur räterromanische Namen, welche auf gelegentliche Almwirtschaft hinweisen.
1140 beschlos das Stift Innichen das Tal zu nutzen und gab dem Vogt Graf Arnold von Morit-Greifenstein den Auftrag im Tal Rodungen durchzuführen. Dieses Gebiet sollte hierauf von Bauern aus der Nachbarschaft besiedelt werden. Als Lockmittel wurden Gratiszuteilungen von Vieh und Getreide den Siedlern angeboten. Die Höfe waren als Schwaighöfe konzipiert, das bedeutet, dass es vor allem um Viehwirtschaft handelte.
Diese Höfe waren vor allem in kirchlichen Besitz: So waren die Klöster Innichen, Freising und Sonnenburg die wichtigsten Grundherren im Tal.
Ursprünglich wurden 64 Urhöfe gegründet, welche später durch Teilungen vermehrt wurden.
Aufgrund von hohen Abgaben und Missernten wanderten im 15. Jahrhundert ca. 300 Ausservillgrater nach Sappada im Piavetal aus. 1827 wurde die erste Güterseilahn Tirols in Ausservillgraten von Michael Prigler errichtet.
1927 wurde das Dorf erst elektrifiziert. Damals Ausservillgraten veränderte sich bis in die 60er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts nicht grundlegend.
Erst zu dieser Zeit wurde das Gebiet mit moderner Infrastruktur erschlossen.

Kirchengeschichte

Ausservillgraten gehörte ursprünglich zur Urpfarre Sillian. 1679 erhielt die Gemeinde durch Vermittlung des Pflegers von Heinfels eine eigene Kuratie. Bereits ein Jahr zuvor wurde für den zukünftigen Kuraten ein eigener Widum errichtet. 1795 wurde die heutige Pfarrkirche zur Hl. Gertraud an der Stelle der bisherigen gotischen Kirche errichtet.
Im 18. Jahrhundert war in Ausservillgraten eine Volksmission der Jesuiten mit großem Erfolg tätig.

(Autor: MF)