Ortsteile: Berg, Burg, Großdorf, Ködnitz, Lesach, Peischlach, Staniska
1952 wurde in Kals ein Steinhammer aus der Mittelneolithischen Zeit (Steinzeit) gefunden, des weiteren fand man beim Bau einer Kapelle ein Lager aus dieser Zeit mit bearbeiteten Steinbockschädeln, Bären-, Reh- und Rothirschknochen. Auch keramische Bruchstücke kamen zum Vorschein. Wahrscheinlich war der Ort seit dieser Epoche dauerhaft besiedelt.
Unter Kaiser Augustus kamen Römer ins Gebiet von Kals, wie diverse Münz und Statuettenfunde belegen. Die Bedeutung von Kals ergab sich zu dieser Zeit bereits aufgrund des Saumweges über den Kalser Tauern.
Die Grafen von Görz erwarben im 11. Jahrhundert die Grafschaft Lurn, wodurch auch Kals in deren Herrschaftsbereich kam.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1252. Im Jahre 1300 ist bereits von einem „Officium Chaltes", einem Urbaramt der Grafen von Görz, die Rede. Sieben Jahre später findet sich in Kals bereits ein Richter.
Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert wurde in Kals Eisen abgebaut.
Beim Aussterben der Grafen von Görz im Jahre 1500 kam das Gericht Kals, so wie die gesamte Herrschaft Lienz, an Kaiser Maximilian, der sie an Tirol angliederte. Bereits 1501 wurde die Herrschaft Lienz an die Wolkenstein verpfändet, da der Kaiser und Landesherr an ständiger Geldknappheit litt.
1653 wurde Kals an das Haller Damenstift verpfändet, welches ab dieser Zeit bis 1700 den Richter bestimmte und ab diesem Jahr das Amt mit der Pflege „Lienzer Klause" verband. In Kals blieb nur mehr ein aus der bäuerlichen Bevölkerung stammender Richter, dessen Befugnisse sich auf die niedere Gerichtsbarkeit beschränkten, wobei die Blutsgerichtsbarkeit beim Gericht Lienz lag.
Unter bayrischer Herrschaft 1806 wurde die Gerichtsbarkeit Kals komplett entzogen und das Landgericht Lienz war für alle Rechtssachen zuständig.
1809 nahmen auch die Schützen aus Kals an den Kämpfen teil. Nach mehreren erfolglosen Angriffen der Franzosen kam es zu einem Separatfrieden im Gasthof von Unterpeischlach. Zwischen den Schützen aus dem Iseltal und französischen Offizieren. Im Dezember des Jahres brechen die Kämpfe abermals aus, worauf die Franzosen am Heiligen Abend mit 800 Mann nach Kals einrückten und den Bruder des Schützenkommandanten Stefan Groder am 29.12.1809 vor dem Widum exekutierten.
1817 wurde Kals schließlich dem Landgericht Windisch Matrei zugeteilt
1853 wurde von Kals aus der Großglockner erstmals bestiegen. Die Großglocknerstraße wurde 1927 eröffnet.
Kirchengeschichte:
Kals stellt eine so genannte Urpfarre dar, welche wahrscheinlich schon karolingischer Zeit entstanden ist. , wobei das erste Gotteshaus dem Hl. Petrus geweiht war. Die Pfarre wird 1197 erstmals urkundlich erwähnt und war dem Erzbistum Salzburg unterstellt.
Kirche zum Hl. Rupert
1439 wurde dieses Gotteshaus geweiht und in den Jahren 1516 und 1818 umgebaut. Die Kirchendecke ist in Stichkappentonnen ausgeführt.
Autor: Mag. Michael Fritz
Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Kals