Bischof von Brixen
1049 ñ 1097
Über die Herkunft Altwins ist außer der Tatsache, dass er sich oft in Kärnten aufhielt, nichts bekannt.
Bereits in jungen Jahren musste er zum Bischof geweiht worden sein, was sich aus seiner langen Amtszeit (50Jahre) ergibt. Im Brixener Bischofskatalog wird erwähnt, dass sich Altwin angeblich das Bistum um 100 Mark von Kaiser Heinrich III. erkauft habe. Dies könnte auch Propaganda gegen ihn darstellen, da er sich im Investiturstreit hinter den Kaiser stellte.
Als 1055 Heinrich III. über den Brenner nach Italien zog, wurde er von Altwin begleitet, wofür er 1056 Odlisniz in der Steiermark erhielt. Im Oktober 1056 verstarb Heinrich III., seine Thronfolge übernahm sein minderjähriger Sohn Heinrich IV., für den seine Mutter Agnes die Regentschaft führte. Schon nach kurzer Zeit fand sich Altwin am Hofe ein und ließ sich die Gebiete der Diözese Brixen bestätigen.
1063 nahm der Bischof an einem Feldzug gegen die Ungarn an der Seite Heinrich IV. teil, was mit zwei Bergen in Idria (Krain) belohnt wurde.
1065 wurde Altwin von Heinrich IV.das Schutzrecht über die bisherige Reichsabtei das Chorherrnstift Polling bei Weilheim übertragen übertragen.
1073 nahm Altwin am Fürstentag zu Salzburg, 1075 am Krieg gegen die Sachsen teil.
1076 hatte sich der Konflikt zwischen Kaisertum und Papsttum soweit verschärft, dass die Synode von Worms Papst Gregor VII. seines Amtes enthob, wobei der Brixener Bischof bei diesen Vorgängen nicht anwesend war.
Aus diesem Konflikt konnte Altwin große Vorteile für sein Bistum erringen: Um treue Kleriker auf seiner Seite zu haben, war der Kaiser bereit diesen auch in finanzieller Hinsicht entgegenzukommen. So erhielt Brixen 1077 den Meierhof in Schlanders, Besitzungen in Passeier und 30 andere Güter.
Am 25. und 26. 6.1080 tagte das Konzil zu Brixen, an dem 9 deutsche und 21 italienische Bischöfe teilnahmen. Beschlossen wurde die Absetzung Gregor VII. und die Einsetzung des Erzbischofs von Ravenna ins Papstamt unter dem Namen Clemens III..
1090 hielt sich Altwin im Heerlager des Kaisers in Verona auf, wo ihm am 2.9. die Grafschaft Pustertal verliehen wurde.
1091 rückte der papsttreue Herzog Welf in Brixen ein und inhaftierte Altwin, dieser konnte jedoch entfliehen und begab sich zu Heinrich IV.. In Brixen wurde von Welf Purchard als neuer Bischof eingesetzt, wodurch Altwin zum Schismatiker wurde.
1096 söhnte sich Heinrich IV. mit Welf aus und Altwin versuchte nun sein Bistum zu übernehmen.
Am 7.3.1097 verstarb Altwin, er wurde in der Domgruft in Brixen beigesetzt.
Unter ihm war die Territorialbildung des Bistums in großen Zügen abgeschlossen.
Lit.:
Sparber, Anselm: Die Brixener Fürstbischöfe im Mittelalter; Bozen. 1968.