1. Vorgeschichte des Aufstandes
„In Frankreich beauftragt der König die Girondisten mit der Neubildung der Regierung. Der neue Außenminister Dumouriez fordert Österreich (erwartungsgemäß ergebnislos) zur Abrüstung in Belgien auf. Die Nationalversammlung erklärt Österreich, das mit Preußen verbündet ist, am 20.4. den Krieg."[1] Als 1792 der Krieg zwischen dem von der Revolution geprägten Frankreich und der Monarchie Österreich (in Koalition mit Preußen) ausbrach, stehen auch einige Tiroler Schützenkorps bereit die österreichischen Niederlande vor Ort zu verteidigen. Motive zur Kriegserklärung waren die „[...] Durchsetzung der Errungenschaften der Revolution auch in anderen Ländern und Sicherung der >>natürlichen Grenzen<< Frankreichs im Alpen- und Rheingebiet. Beides führte zur Gegenaktion der europäischen Mächte, die an der Erhaltung des Status quo interessiert sind."[2] Die Koalitionskriege erschüttern in den nächsten Jahren Europa und auch in Tirol kam es 1797 zu Kampfhandlungen. „Während die Hauptarmee Napoleons durch Friaul, Kärnten und Steiermark vorrückte, gelangte ein französisches Korps unter General Joubert im März 1797 über Trient und Bozen bis nach Brixen. Am 2. April 1797 kam es zu einem allgemeinen Angriff der österreichischen Truppen und des aufgebotenen Landsturmes von Süd- und Nordtirol auf die Stellung der Franzosen im Eisacktal."[3] Der vor allem aus Nordtirol stammende Landsturm vereinte sich bei Sterzing mit den regulären österreichischen Truppen. „In den Morgenstunden des 2. April 1797 hatten die unter dem Kommando des Schützenmajors Philipp Wörndle stehenden Männer das so genannte Valser Joch erreicht. Und von dort drangen nun rund 4600 Mann ins Tal herab und griffen die Franzosen beim kleinen Ort Spinges an. [...] Das hier, in Tirol, waren freie und freiwillige kämpfende Männer, >>citoyens<<, die wussten, wofür sie ihr Leben einsetzten. Erstmals in dem nun schon ein halbes Jahrzehnt dauernden Krieg erkannten die Franzosen, dass sie einem neuen Feind gegenüber standen - einem Gegner, der nicht nur nicht vom Joch des Feudalismus >>befreit<< werden wollte, sondern viel mehr sie, die Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit verbreiten sollten, als Todfeinde ansah. So wandelte sich in den Bergen Tirols erstmals der Krieg des republikanischen Frankreichs gegen das monarchische Österreich aus einer Auseinandersetzung zwischen Revolution und Feudalismus in einen nationalen Krieg. Soldaten der >>Nation Francaise<< kämpften gegen die auf ihre nationale Eigenart und heimatliche Integrität bedachten Bewohner des Alpenlandes."[4] Obwohl in meinen Augen mit dem Begriff der „nationalen Eigenart Tirols" äußerst vorsichtig umgegangen werden muss, erfasst Magenschab ein Novum inmitten der Koalitionskriege: französische Soldaten stehen keiner von einer Herrschaft verordneten militärischen Streitmacht gegenüber, sondern einem sehr gut strukturierten, motivierten Landsturm, der nicht so leicht wie österreichische Söldnertruppen zu desillusionieren war und um dessen Erfolge sich in späterer Zeit zahlreiche Legenden rankten. Jedenfalls war nach dem Ende des ersten Koalitionskrieges die Tiroler Landeskasse leer geräumt, Adel bzw. Kirche hatten ihre Aufgabe zur Verpflegung der Militärs und Schützen mehr schlecht als recht erfüllt und die Bistümer Brixen bzw. Trient verloren ihre Jahrhunderte alten Sonderrechte.
Erzherzog Johann, inspiriert vom Landsturm der Tiroler 1797, wollte im gesamten Herrschaftsbereich der Habsburger eine Volksbewaffnung durchsetzen, um so eine allgemeine und totale Landesverteidigung zu schaffen, denn die „einfachen Leute" hätten ausgezeichnete Kenntnis über das lokale Terrain, zudem wären sie hoch motiviert ihre unmittelbare Heimat energisch zu verteidigen - ja, in Zusammenarbeit mit regulären Truppen des Militärs wären solche Einheiten sogar in der Lage einem überlegenen Feind lang andauernden Widerstand zu leisten. Dieses Konzept fand keine flächendeckende Ausführung in den Habsburgerlanden, denn die geadelten Eliten des Militärs misstrauten meist dem Pöbel in Waffen. 1802 kam es dennoch zum so genannten „Landschaftskongress" in Tirol, bei dem Reformen des alten Landlibells beschlossen wurden. „Bis maximal 20 000 Mann sollten im Falle der Kriegsgefahr aufgeboten werden und bereits vorher namentlich in Rollen verzeichnet sein, rund 10 000 Mann ständig in Waffen stehen und auch regelmäßig Übungen abhalten. Die Zugehörigkeit zu einer Kompanie sollte acht Jahre dauern, was die beachtliche Leistung unterstreicht, die die Bauern zu erbringen hatten. Das Entscheidende war wohl, dass die Bestellung der Chargen weiterhin durch demokratische Wahl erfolgen sollte; ein im Bereich der Landesverteidigung sonst überall in der weiten Monarchie undenkbarer Vorgang."[5] Dies alles konnte durchgeführt werden, da es Erzherzog Johann selbst war, der konsequent die Aufstellung und Bewaffnung der Landesmiliz vorantrieb - so erhielten auch die Tiroler Schützen adelige Unterstützung und verbesserte Ausrüstung.
1805, nach der Niederlage bei Ulm, stieß Napoleon - im Zuge der nicht mehr aufzuhaltenden Koalitionskriege - durch das Donautal in Richtung Wien vor, weswegen Kaiser Franz I. von Österreich anordnete, alle verfügbaren Truppen zum Schutz der Reichshauptstadt einzusetzen. Erzherzog Karl sollte in diesem Sinne mit seiner Italienarmee über Kärnten nach Nordosten marschieren und Johann wurde befohlen die regulären österreichischen Truppen aus Tirol abzuziehen, die Tiroler Miliz musste bei der Landesverteidigung allein zurecht kommen. „In seinen letzten Aufrufen gebot Johann das Ende eines weiteren Widerstandes, den er für nutzlos ansah, sowie Ruhe und Ordnung. Die Bevölkerung Tirols sollte sich kampflos in das Unvermeidliche fügen."[6] Festzuhalten bleibt hier, dass der Erzherzog ohne die Unterstützung der regulären Truppen kaum Überlebenschancen für die Milizen sah. Marschall Ney konnte daher ohne nennenswerten Widerstand in Tirol einmarschieren, während die Kommandanten der Schützen mit Erzherzog Johann im osttirolerischen Lienz das Abkommen trafen, vorerst keinen bewaffneten Widerstand zu leisten, denn nach der Abwendung der Gefahr für Wien versprach der Erzherzog die Wiedereroberung Tirols mit Hilfe kaiserlicher Truppen - für die zu verstreichende Zeit wurde reger Informationsaustausch vereinbart. Am 2. Dezember 1805 erlitten die österreichischen Truppen bei Austerlitz eine folgenschwere Niederlage - Erzherzog Johann und Karl waren außerdem zu spät am Schlachtfeld erschienen.
„Am Tag nach Austerlitz verkündete der bayrische General Siebein, dass Napoleon ihm die Besetzung Tirols überlassen habe; er versprach, falls Ruhe und Ordnung eingehalten würden, eine anständige Behandlung der Bevölkerung: Religion, Person und Eigentum der Tiroler sollten gewahrt bleiben."[7] Anfangs schien die bayrische Besatzung sich an diese Proklamation zu halten, aber selbst durch die Kriegswirren in finanzielle Abgründe gestürzt, verlangte sie vom Tirolerischen Landesteil Reperationszahlungen von neun Millionen Franken, die kaum einzutreiben waren, außerdem war es bereits kurz nach Beendigung der Kampfhandlungen zur Konfiskation öffentlicher Kassen und diverser Vorräte durch die französische Armee gekommen. Am 26. Dezember 2005 wurde im Frieden zu Pressburg schriftlich fixiert, dass Tirol und Vorarlberg an die Bayern fielen, wodurch zwischen dem napoleonischen Oberitalien und Süddeutschland eine stabile Verbindung entstand. In diesem Vertrag übernahm der König von Bayern mit gleichen Titeln, Rechten und Pflichten Besitz von Tirol, wie sie zuvor Kaiser Franz besessen hatte, der in diesem Dokument letztmalig als „Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation" angesprochen worden war. In Folge dessen war die oft zitierte „landständische Verfassung Tirols" die Grundlage der alten, wie der neuen Herrschaft - der neue Landesfürst musste die alten Rechte bestätigen, wenn er seinen Untertanen Befehle erteilen wollte. Gemeint war damit jene schriftliche Vereinbarung aus dem 14. Jh., in der Margarete Maultasch ihrem Gemahl Markgraf Ludwig von Brandenburg folgende Rechte abverlangte: vertragliche Fixierung der territorialen Einheit des Landes ebenso, wie die fortwährende Gültigkeit der seit Meinhard II geltenden Rechte und Gewohnheiten. „Der Freiheitsbrief vom 28. Jänner 1342 ist die schriftlich festgelegte Grundlage der tirolischen Verfassung. Er wendet sich an alle, an die Geistlichkeit und den Adel, die Stadt-, Markt- und Dorfgemeinden, an edel und unedel, reich und arm. Er enthält bereits die drei wichtigsten Merkmale einer echten Volksvertretung mit den Aufgaben: Steuerbewilligung, Gesetzgebung und Kontrolle der Regierung."[8] Diese Bewertung des Vertragswerks dürfte mehr ein Wunschdenken diverser Historiker sein, real hingegen war die Herrschaftspraxis der Wittelsbacher in Tirol: bereits Ludwig von Brandenburg setzte sie sich im 14. Jh. über verbriefte Rechte hinweg, von verfassungsähnlichen, einklagbaren Rechten der Tiroler Bevölkerung ist hier keine Spur zu erkennen. Zu Zeiten Napoleons war die realpolitische Situation kaum anders, der so genannte „Freiheitsbrief" aber längst zum Mythos und Grundstein spezifischer Landesidentität geworden. Nichtsdestotrotz trat am 1. Mai 1808 eine neue, zentralistisch orientierte Verfassung für ganz Bayern in Kraft. Das bedeutete neben der Aufhebung der landsständischen Klöster, der Übertragung der Steuerveraltung von den Ständen auf die neu eingerichteten bayrischen staatlichen Organe auch eine neue verwaltungstechnische Einteilung Tirols nach dem französischen Muster der Departements: das Land wurde in drei Kreise gegliedert, diese wiederum nach den Hauptflüssen Inn, Eisack und Etsch benannt, wodurch der Name „Tirol" von der Landkarte verschwand und durch „Südbayern" ersetz wurde. „Dazu kam, dass auch die alte ständische Verfassung Tirols außer Kraft trat. Der Landtag, der ohnehin nur ein Schattendasein geführt hatte, war nun nicht mehr oberstes Organ. Die den Habsburgern abgerungenen Privilegien - von der Wehrverfassung bis zum Recht auf eigene Beamte - wurden mit einem Schlag ausgelöscht; damit war aber, wie Spitzfindige bald herausfanden, auch der Pressburger Friedensvertrag verletzt."[9] Während die historische Forschung diese Annahme verneint und beginnend mit dem Rechtshistoriker Voltelini[10] auf der Ablehnung dieses Rechtsarguments besteht, sahen die Zeitgenossen Hofers die Rechtslage anders. „Josef Freiherr von Hormayr hat diese Verletzung als Hauptursache des Aufstandes hingestellt, und von Erzherzog Johann wurde sie in seinem Aufruf eindeutig als Vertragsbruch deklariert."[11] Abgesehen von dieser Problematik, war es dem einfachen Mann der damaligen Zeit wohl egal, welche verfassungstheoretischen Rechtfertigungen als Grundlage für einen Aufstand herangezogen worden waren, Realität war, dass die viel beschworenen Landtage in Tirol bereits Seltenheitswert hatten. „Die Stände jedoch erhoben unter Berufung auf die schon erwähnte Stelle im Pressburger Frieden schärfste Proteste."[12]
Während der bayrische König unentschlossene Politik betrieb und der Tiroler Bevölkerung grundsätzlich positiv gegenüber stand, hatten „[...] die bayrischen Minister mit dem Land im Gebirge etwas anderes vor. Aufgeklärt und weltgewandt, wollten sie aus dem neuen bayrischen Königreich eines machen: ein einheitliches Gebilde nach französischem Vorbild, einen Staat mit moderner Verwaltung, der keine Sonderrechte duldete; man wollte die Bildung heben und die Wirtschaft, ein gerechtes und vernünftiges Steuersystem einführen und all jene Reformen verwirklichen, die sich im revolutionär- konsularischen und jetzt kaiserlichen Frankreich bereits glänzend bewährt hatten."[13] Der wichtigste Vertreter dieser Politik war Maximilian Karl Josef Freiherr von Montgelas, der „Erste" bayrische Minister, verantwortlich für das Innenministerium und die Finanzen. In diesem Sinn benötigte der aufgeklärte Adelige zusätzliche Gelder, um den Aufmarsch der bayrischen Armee für die Sache Napoleons finanzieren zu können, weswegen der Minister bestehende Steuern und Gebühren erhöhte. Die Tiroler waren unter habsburgischer Herrschaft ihrerseits gewohnt, dass die diversen Salz-, Post- und Mautgebühren im Land verblieben, während nun diese Gelder von der Zentrale in München beansprucht wurden. „Der tirolerische Handel, der stets ein Zwischenhandel zwischen Italien und Süddeutschland gewesen war, und die Absatzmärkte in Österreich und Italien waren aufgrund des Napoleonischen Prohibitionssystems durch schwere Zölle nahezu gänzlich versperrt, was etwa in der Messingindustrie zu katastrophalen folgen führte."[14] Die Einführung einer Kopfsteuer, welche zur Finanzierung der im Land stehenden bayrischen Truppen verwendet wurde, die Eliminierung aller Binnenzölle auf dem neuen bayrischem Gebiet und auch die Auswirkungen der durch Napoleon erfolgten Kontinentalsperre trafen Tirol, das als Transitland vom Durchzug diverser Waren lebte, mit unverminderte Härte. „Italienische Häfen mussten ihren Warenumschlag praktisch stilllegen; und auch der von Oberitalien in die Mitte des Kontinents führende Handel kam zu Erliegen. [...] Dazu kam, dass die Regierung den Export von Tiroler Vieh nach Altbayern verbot. [...] Dafür empfand man in Tirol den Verlust der Handelsmöglichkeiten mit Österreich, in Jahrhunderten aufgebaut, doppelt schwer." [15] Vor allem das Südtiroler Obst und der Südtiroler Wein waren in der Vergangenheit nach Österreich gehandelt worden; Spinnereien, Manufakturen und Großbauern mussten ihre Arbeitskräfte entlassen, die Gastwirte mussten Einquartierungen der bayrischen Soldaten kritiklos und auf eigene Kosten hinnehmen. „Es wurde das minderwertige österreichische Papiergeld abgeschafft und seine Einlösung nach dem niedrigen Kurswert gegen bayrisches Silbergeld angeordnet. Das bedeutete, dass Kredite, die seit 1797 in österreichischem Papiergeld aufgenommen worden waren, nach ihrem Nennwert in Silber zurückgezahlt werden mussten."[16]
Der resultierende Unmut der einheimischen Bevölkerung bzw. die zahlreichen Privatkonkurse wurden von Montgelas einerseits durch Zensur unterdrückt, andererseits unbeabsichtigt massiv angeheizt, da die neue bayrische Verfassung es ermöglichte, Tiroler zum Wehrdienst in der bayrischen Armee heranzuziehen - die alte Wehrverfassung war stillschweigend aufgehoben worden. 1807 hatten die Bayern noch Freiwillige für den Wehrdienst geworben, beim Ausrücken des ersten Jägerbataillons über die Tiroler Grenzen liefen bereits mehr als ein Drittel der Soldaten davon. „Es überrascht deshalb nicht, dass von österreichischer Seite die Tiroler Jugend zur Fahnenflucht förmlich ermutigt wurde. Erzherzog Johann forderte sie geradezu auf, ohne Gewalttätigkeiten in das Salzburgische oder nach Kärnten zu flüchten. Dort wurden eigene Werbekommandos für desertierte Tiroler Jäger aufgestellt."[17] Anfang 1809 begannen die systematischen Aushebungen mit größter Schärfe, denn die bayrische Regierung erkannte, dass ein Aufstand kaum möglich war, wenn die waffenfähige Jugend außer Landes gebracht wurde. Diese wurde aber ebenso für das Funktionieren der Landwirtschaft in Tirol bitter benötigt. „Als ein Militärergänzungsstatut des bayrischen Kriegsministers erging, stieß es in Tirol auf hellste Empörung. Tausend Mann sollten demnach in Tirol zur Komplettierung der bayrischen Regimenter mit sechsjähriger Dienstpflicht ausgehoben werden: Burschen im Alter von 19 bis 21 Jahren. [...] Militärpatrouillen durchkämmten jetzt die Wirtshäuser nach Stellungspflichtigen - und vertrieben erst recht die jungen Burschen, obwohl ohnehin zahlreiche Befreiungen von den Behörden erteilt worden waren. Viele Fahnenflüchtige versteckten sich im Land selbst - auf Bergbauernhöfen, in entlegenen Hütten und auf Almen."[18] Andere junge Männer widersetzten sich mit Gewalt der Stellungskommission. „So fielen Mitte März in Predazzo im Fleimstal die ersten Schüsse. Ebenso kam es in Axams am 13. und 14. März zu offenen Kampfhandlungen zwischen der heimischen Bevölkerung und dem Militär."[19]
Auch auf religiösem Gebiet schufen die Bayern Reformen, welche von der Tiroler Bevölkerung als „gottlos" und „teuflisch" aufgefasst wurden - die Losung der Tiroler Geistlichen war, dass „der Wolf über Altar und Gemeinde" kommt. In Wirklichkeit hatte sich im Gebirgsland über Jahrhunderte heidnisches Gedankengut gehalten und war in den katholischen Glauben mit Hilfe des Brauchtums integriert worden, so gab es böse und gute Geister, Hexen und Engel, welche die Kräfte der Natur beeinflussen konnten. „Man band den Toten die Füße zusammen, um ihre Wiederkehr zu verhindern, Feldfrüchte wurden >>besprochen<<, um Schaden von ihnen abzuwenden [...] Wetterleuten und Wettersegen, als Mittel zur Vertreibung des Bösen [...] Exorzismen waren in Tirol an der Tagesordnung und wurden nunmehr zu >>Albernheiten<< erklärt."[20] Daher wurden eigene aufgeklärte Geistliche aus Bayern importiert, welche schrittweise den Tiroler Bestand ersetzen sollten - waren die Kirchen doch potentielle Versammlungsorte aufwieglerischer Elemente und wollte man die „Rosenkranz drehenden Speckknödelfresser ins 19. Jahrhundert bringen, wenn nötig mit Gewalt."[21] Die einheimischen Priester hingegen ließen sich nicht vertreiben, waren sie doch von den Einheimischen als Autorität akzeptiert und hielten ihre Messen versteckt in Höfen oder Kellern ab. „Die Verhaftungen und Deportationen von Priestern, die Landesverweisung von Bischöfen und die Vertreibung der geliebten Bettelmönche waren reichlich geeignet, im Denken des einfachen Volkes die Vorstellung einer rigorosen Christenverfolgung entstehen zu lassen."[22] In diesem Sinne erfolgte eine Interessensverschmelzung seitens der bigotten Tiroler Bevölkerung: der Kampf für die Eigenständigkeit Tirols war zu einem Kampf für den Glauben, die gerechte Sache Gottes geworden. Den Bayern wurde vorgeworfen, das Tiroler Volk den Mächten der Finsternis zum Fraß vorzuwerfen, die Befehlshaber in München wurden als gottlose, von Freimaurern durchdrungene Ausbeuter gesehen und wiederholt kam es zu religiösem Antisemitismus „Vergessen war, dass das aufgeklärte Österreich ein Vierteljahrhundert vorher ganz ähnliche Reformen[23] erzwingen wollte wie nun die Bayern: eine Umstellung der Amtskirche unter den Staat, die Neuordnung des kirchlichen Besitzes und die Reform des Kultes."[24] Die Bischöfe von Brixen und Trient gingen ihrer Sonderrechte verlustig, eine staatlich kontrollierte bzw. eingesetzte Kirchenpolizei überwachte Predigten der Priester, Klöster wurden aufgehoben und ihr Vermögen eingezogen. Verboten wurden in weiterer Folge die zuvor in Unmenge gehaltenen Prozessionen, Bittgänge, Wallfahrten, exzessives Glockenläuten bzw. Kerzengebrauch. „Die ganze kirchliche Konfliktsituation hat ihren Ursprung in der Anschauung einer vom aufgeklärten Absolutismus beseelten Regierung, dass sich die Kirche völlig dem staatlichen Interesse und der staatlichen Verfügungsgewalt unterstellen habe. Das besagt allerdings nicht, Bayern habe eine Nationalkirche zu installieren versucht! Die unentwegten Bemühungen um eine Verständigung mit der Kurie sprechen sehr dagegen."[25] Vor allem die Kapuziner riefen im Untergrund zum offenen Widerstand in den Kirchen auf und rechtfertigten ihn theologisch als Gottes Willen. „Unter diesen Kapuzinern befand sich auch ein junger Pater mit rotem Bart, der sich besonders heftig wehrte und den bayrischen Offizieren mit Beschimpfungen arg zusetzte: Joachim Haspinger. 1776 geboren, war der Bauernsohn bereits 1797 in den Schützenverbänden aktiv gewesen, bevor er noch in den Kapuzinerorden eintrat. Er wurde Prediger in Schlauders im Vintschgau, wo er wahrscheinlich Andreas Hofer kennen lernte. 1808 war der 32 jährige eine der populärsten Figuren des ganzen Burggrafenamtes und mit seinem roten Bart der fanatischste Reaktionär im Meraner Kirchenkampf."[26] In Konflikt mit den Bischöfen kam die bayrische Regierung, wenn es um die Besetzung der Pfründe, oder um die Regelung zur Heranbildung des Klerus (zu Priestern geweiht sollten nur mehr jene Männer werden, die an einer staatlichen Universität einen theologischen Abschluss erlangt hatten) ging, was in den gescheiterten Konkordatsverhandlungen mit Bayern gipfelte. Auch im gesellschaftlichen Bereich scheiterte der aufgeklärte Absolutismus der Bayern an der barocken Religiosität der Tiroler. „Aus Vernunft versuchten die Bayern auch, ihre Pockenschutzimpfungen den Tirolern plausibel zu machen. In einem Land aber, in dem man lieber zu dem jeweils zuständigen Heiligen betete, als den Bader aufzusuchen, musste die wohlmeinende Maßnahme nur Kopfschütteln auslösen."[27] Diese Analyse stimmte nicht für die städtische Bevölkerung des Landes, denn diese war mit den aufklärerisch gesinnten Bayern einverstanden, ja befürwortete theoretisch die Ideen von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. Von den neuen Herren versprachen sie sich eine Belebung des Handels, damit Prosperität, eine neue Blüte der Kultur und der Bildung. „Im Großen und Ganzen jedoch dominierte eine Schärfe, die so manche heute hochmodern zu nennende Maßnahme (beispielsweise die Kinderimpfungen und das Vorgehen gegen die Unzahl von Kurpfuschern) als verhasste Zwangsmaßnahme erscheinen ließ."[28]
„Nun kann keinesfalls die These aufrecht erhalten werden - die auch zu einer unausrottbaren Legende geworden ist: dass nämlich der Aufstand in Tirol völlig unerwartet für die bayrischen Behörden und wie ein Gewitter über das Land gekommen wäre oder dass nur die Wiener Regierung durch Panikmache oder Hetze in Tirol ein kritisches Klima erzeugt hätte."[29] Erstere Behauptung stammte aus der Feder des Josef Freiherr von Hormayr und wurde so vehement im ganzen Land verbreitet, dass sie zum Allgemeingut Tiroler Erinnerung wurde, aber aus heutiger Sicht eindeutig ins Märchenreich verwiesen werden muss. Minister Montgelas sah mit Beunruhigung der Entwicklung zu, während der bayrische Generalleutnant Wrede ihn beruhigte und versicherte, jedmöglichen Aufstand der Tiroler Bevölkerung mit seinen Truppen im Keim ersticken zu können. „Der französische Gesandte in München, graf Otto, wusste von den geheimen Korrespondenzen zwischen Tirol und Österreich, der bayrische Gesandte in Wien, Freiherr von Rechberg, bestätigte die schlechten Nachrichten aus Tirol. Berichte aus Brixen meldeten die feindliche Stimmung in der Bevölkerung. Man erfuhr von den Deputationen nach Wien."[30] Die bayrische Regierung initiierte vermutlich wegen ihrer Abhängigkeit von Napoleon und seinen Kriegsplänen kein militärisches Eingreifen, glaubte der Korse selbst kaum an einen Einmarsch der Österreicher in Tirol, bzw. war ihm das Gebirgsland strategisch nicht von enormer Bedeutung, denn die Entscheidung im Krieg mit Österreich musste laut seinem Konzept an der Donau fallen. Zugleich rüstete sich das geschlagene österreichische Kaiserhaus für einen neuen Krieg und erklärte es zu seiner Pflicht, die Völker des einstigen „heiligen römischen Reiches deutscher Nation" zu befreien - Erzherzog Johann, der sich für den Landsturm bei seinem Bruder Franz stark gemacht hatte, wurde Landwehrinspektor für Innerösterreich, während sich der Berufsoffizier und Befehlshaber der österreichischen Truppen Erzherzog Karl diesem Gedanken gegenüber distanziert verhielt, genauso wie er die Eroberung Tirols nicht als vorrangiges Kriegsziel anerkannte. „Vom rein strategischen Standpunkt aus aber schien Tirol von entscheidender Bedeutung zu werden, konnte es doch die Verbindung zwischen den feindlichen Armeen in Deutschland und Italien versperren, mehr noch - von Tirol aus konnten Vorstöße gegen Norden und Süden den Rückzug des Feindes empfindlich stören. [...] Die Beziehungen zwischen Tirol und Wien waren eigentlich nie abgebrochen. Schon 1806 fuhr eine Bauernabordnung nach Wien, um ihre Beschwerden über die bayrische Regierung zu deponieren."[31] Ermuntert vom Churer Bischof Buol und unter maßgeblicher Anteilnahme der Tiroler Wirte, kam es zu regelmäßiger Korrespondenz mit Wien, man errichtete in weiterer Folge sogar Spionagedienste ein und Abgeordnete der Tiroler Schützen, namentlich Nessing (Kaffeesieder aus Bozen), Peter Huber (Wirt in Bruneck) und Hofer korrespondierten mit Erzherzog Johann und seinem vertrauten Beamten Hormayr, bzw. es reisten die Tiroler mehrmals nach Wien, um in geheimen Sitzungen - fürchtete man gerade in der Reichshauptstadt französische Spione - die nächsten Schritte zu besprechen. Am Ende der Zusammenkünfte stand ein schriftliches Konzept, das die Grundlage der österreichischen Politik gegenüber Bayern darstellte, also den Widerstand in Tirol organisierte und österreichische Einmarschpläne bei Kriegsausbruch beinhaltete. „Unter anderem sollte nun die Verständigung zwischen den Vertrauten nur noch mündlich erfolgen, Kirchen und Wirtshäuser seien als Kontaktorte zu bevorzugen, von der Geistlichkeit seien nur die Bettelmönche heranzuziehen, Vorräte für das österreichische Militär seien zu schaffen, feindliche Durchzüge durch Tirol zu vereiteln."[32] Dieses Konzept war erwiesenermaßen dem Kaiser vorgelegt worden „Dadurch ist wohl unbestritten festgehalten, dass der Aufstand Tirols nicht etwas Isoliertes und Spontanes war, sondern das offizielle Österreich die wesentliche Urheberschaft für sich in Anspruch nehmen konnte."[33] Ob wirklich die Kreise um Erzherzog Johann und Hormayr die entscheidenden Planungen für die Erhebungen getroffen haben, wage ich zu bezweifeln, jedenfalls unterstützten und ermunterten sie die Tiroler vehement dazu. Erzherzog Karl, Kaiser Franz und der Wiener Hochadel hingegen standen dem gesamten Unternehmen äußerst reserviert gegenüber, erachteten aufgrund des Pressburger Friedens die Situation in Tirol bzw. Bayern als rechtens und wollten sich von der Kriegseuphorie nicht recht anstecken lassen. „Dennoch ist wahrscheinlich, dass Erzherzog Johann in Andreas Hofer selbst ein Gefühl erweckt haben muss, als sei er, der Sandwirt, zur Führung der bewaffneten Bauern seitens Österreich legitimiert. Hofers >>Selbstbestellung<< zum >>Ernannten Kommandanten<< in den ersten Tagen des Aufstands lässt vermuten, dass Johann und Hormayr ihm in Wien eine Art begrenzte Vollmacht übertragen haben mussten."[34] Für diese Spekulation gibt es zwar keine Beweise, die psychologische Folgewirkung der Audienzen bzw. Konzepte dürfte für den einfachen Wirt Hofer aber eine enorme gewesen sein.
2. Überblick bzw. Analyse einiger wichtiger Kampfhandlungen 1809
Die bayrische Führung hatte in Tirol ihre Probleme, war der in Innsbruck stationierte General Georg Kinkel bereits 68 Jahre alt und etwas träge, so hatte der bayrische Generalleutnant Karl Philipp von Wrede dem eigenen König eingeredet, keine Verstärkung nach Tirol zu entsenden, um nicht im bayrischen Osten einem befürchteten Angriff regulärer österreichische Truppen machtlos gegenüber zu stehen. Die österreichische Kriegsplanung hingegen sah etwas anderes aus. „Der Krieg sollte mit der Hauptarmee unter dem Generalissimus Erzherzog Karl (190 000 Mann) in Deutschland und mit je einer Nebenarmee unter Erzherzog Johann (60 000 Mann) in Italien und unter Erzherzog Ferdinand d`Este (30 000 Mann) in Polen geführt werden. Tirol sollte durch eine Kräftegruppe der Armee Erzherzog Johanns besetzt werden und dann einerseits die Verbindung der in Deutschland stehenden Truppen Napoleons mit den italienischen verhindern, andererseits die Verbindung der Hauptarmee Erzherzog Karls mit Erzherzog Johann ermöglichen."[35] Montgelas seinerseits erbat sich von Napoleon Unterstützung, um den brodelnden Widerstandswillen der Tiroler zu brechen, dieser aber sammelte alle verfügbaren Truppen in Franken, entlang der böhmischen Grenze, um gegen einen erneuten Angriff der österreichischen Truppen gewappnet zu sein. „Das Kommando übernahm, auf Montgelas´ Wunsch, der Marschall Lefebvre, Herzog von Danzig. [...] Tirol wurde also in den Apriltagen von München aufgegeben. Niemand machte sich eine Illusion, dass der alte General Kinkel noch irgendetwas bewirken konnte; aber man gestattete ihm auch nicht den Abzug oder die Räumung Tirols, sondern befahl ihm und den verbleibenden Bayern, sich so lange wie möglich zu halten. Insgesamt standen lediglich fünf Bataillone Infanterie und zwei Eskadronen Dragoner in Tirol."[36] Napoleon seinerseits gestattet aber, dass wenn nötig die Truppen der Generäle Bisson und Lemoine, die sich auf dem Durchzug von Italien nach Augsburg befanden, bei etwaigen Rebellionen zur Hilfe herangezogen werden durften. „Von österreichischer Seite wurde zur Besetzung Tirols ein Teil des VIII. Armeekorps unter Feldmarschalleutnant Johann Gabriel Marquis Chasteler de Courcells bestimmt"[37], war es ja im Plan der österreichischen Generalität schwammig vormerkt worden, vom befriedeten Tirol aus die bayrischen bzw. napoleonischen Truppen von Süden her anzugreifen - von einem klaren militärischen bzw. politischen Konzept wie die Besetzung und in weiterer Folge die Verwaltung Tirols aussehen sollte, war die österreichische Seite hingegen weit entfernt. Während in der Nacht vom 8. auf den 9. April die ersten österreichischen Einheiten in Tirol einmarschierten, erließ Hofer am gleichen Tag den Befehl an den Landsturm, die bayrischen Soldaten in Sterzing anzugreifen und sich den durchs Pustertal anrückenden Österreichern anzuschließen. Angeheizt wurde die Stimmung durch den überall verlesenen Aufruf Erzherzog Johanns, in dem er nicht nur seine Ankunft ankündigte, sondern auch versprach, dass Österreich dem Land Tirol alle alten Rechte wieder zuerkennen werde, wenn die Bauern in Waffenbruderschaft kämpften und das Land nie wieder aufgeben werde. „Man machte vielmehr den einfachen, ja primitiven Bauern etwas vor, was weder Hormayr, ja nicht einmal Erzherzog Johann wirklich versprechen konnte: dass Österreich Tirol - geschweige denn bis zum letzten Mann - zu halten in der Lage sein würde."[38] Ab dem 10. April kam es im ganzen Land verteilt zu gleichzeitig losbrechenden Aufständen, aber Chastelers Truppen kamen meist zu spät zu den Schlachtfeldern. „Der in der Nachkriegsliteratur hauptsächlich von Tiroler Geschichtsschreibern immer wieder vorgebrachte Vorwurf, Chasteler sei nur zögerlich vorgerückt, wurde durch neueste Forschungen entkräftet. Jedenfalls hätte er zum Entscheidungskampf um Innsbruck auch beim besten Willen nicht rechtzeitig einlangen können. Fest steht andererseits, dass die erste Befreiung Tirols allein vom bewaffneten Landvolk ohne jede militärische Hilfe des regulären Militärs erreicht wurde."[39] Der bayrische Oberleutnant Weller, der die militärische Führung im Pustertal innehatte und wusste, das die österreichischen Truppen hier anrücken wurden, wollte bei seinem Rückzug die Brücke bei Lorenzen zerstören, wurde aber von Bauern an daran gehindert. Der bayrische Oberstleutnant Wrede zog sich nach den Meldungen der ersten Niederlagen mit seinen Truppen vom äußersten Süden des Landes zurück, um sich in Innsbruck mit der Hauptstreitmacht unter General Kinkel zu vereinigen - bei Franzensfeste konnte auch er sich des Ansturms der Bauern nicht erwehren und musste die Ladritscher Brücke unversehrt hinter sich lassen, was den österreichischen Truppen einen ungehinderten Einmarsch garantieren sollte. Die Eile seines Rückzugs erklärt sich aus dem Gerücht, dass die österreichischen Truppen bereits in unmittelbarer Nähe lagern würden. General Bisson war froh, dass sein Marschweg nach Norden nicht zerstört war und kam den Bayern nicht zu Hilfe, General Lemoine unterbrach seinen Marsch nach Deutschland und zog sich von Brixen nach Bozen zurück. Am 11. April kam es zu Kampfhandlungen in und um Sterzing zwischen dem bayrischen Major Speicher und Tiroler Schützen, etwa 500 Männern unter dem Kommando von Andreas Hofer, welche durch eine List[40] als Sieger hervorgingen. Dem Rest der Truppen Wredes gestattete man dennoch den Rückzug nach Innsbruck, anstatt sie aufzureiben. Hofer und seine Männer feierten lieber ausgiebig den Sieg und zerstreuten sich nach einer kurzen Verfolgung des Gegners. Dennoch war der Grundstein für den Mythos Hofers gelegt worden, der mit irregulären Truppen eine bayrische Einheit erfolgreich bezwungen hatte, was ihm sogar den Respekt des österreichischen Kommandanten Chasteler eingebracht hatte. Am 10. April 1809 wurde auch in Nordtirol geschossen, und nicht nur in Axams kam es zu einem Überfall auf eine bayrische Militärkolonne, auch in Zirl wurden die bayrischen Regenten verjagt. „Überall überfielen Tiroler bayrische Soldaten, Beamte und wirkliche wie vermeintliche Kollaborateure; wobei sich jetzt nicht nur die Wirte, sondern auch Priester als Anführer des Aufstands auswiesen. [...] Am gleichen Tag hatten auch in Hall der Kronenwirt Josef Ignaz Straub und >>der Mann von Rinn<<, Josef Speckbacher, die Bauern zusammengeläutet. [...] Die Militärstationen in Kitzbühl und St. Johann befanden sich gleichfalls am 11. abends in den Händen der Bauern; in Gries, Wörgl und Rotholz fielen Bayern in Gefangenschaft."[41] Die bayrischen Truppen glaubten, es mit einzelnen Rebellen zu tun zu haben und konzentrierten ihre Kräfte auf die Verteidigung von Innsbruck. In der Nacht auf den 12. April hatten sich bereits, hier unterscheiden sich die Schätzungen gewaltig, 6000 bis 10 000 Schützen auf den Höhen um Innsbruck versammelt - die totale Umzingelung der Stadt war erreicht worden. „General Kinkel hat die Gefahr ganz offensichtlich immer noch unterschätzt. Es muss überraschen, dass er seine Truppen nicht in das Unterinntal abzog, sondern gewillt war, die Stadt zu halten."[42] Die konkreten bzw. entscheidenden Kampfhandlungen begannen in den Morgenstunden. „Die bayrischen Grenadiere, die wie alle Soldaten der Napoleonischen Kriege für den Kampf auf offenem Feld gedrillt worden waren, verloren daher bald die Übersicht. Ihre Offiziere verteilten sie nicht im Gelände, sondern hielten die Truppen - nach der Tradition der Zeit - eng zusammen."[43] Die Schützen erlegten zuerst aus dem Hinterhalt und in diversen, unkoordinierten Angriffswellen die zu Gruppen zusammengezogenen, strategisch genau plazierten bayrischen Soldaten. „Oberst Ditfurth formierte hoch zu Ross in der Neustadt ein fest geschlossenes Karree und vermochte damit die Bauern zunächst zum Stehen zu bringen. [...] Ein größerer Teil der Stürmenden schlug sich seitwärts in die Gärten, besetzte in der Folge die Häuser der Maria Theresienstraße und schoss von diesen aus in das Karree hinein."[44] Nachdem Ditfurth gefallen war, ergaben sich seine Soldaten. Um 5 Uhr mit den ersten Angriffen beginnend, war um 10 Uhr vormittags die Altstadt erobert und Innsbruck gänzlich in der Hand der Tiroler, General Kinkel wurde verhaftet und die Bauern bemächtigten sich ungeordnet und ohne planendes Oberkommando der Stadt. „In den engen Gassen kam es zu regelrechten Massakern und blutigen Verfolgungsjagden. [...] Tausende Bauern durchzogen johlend und siegestrunken die Straßen. Zuerst wurden die Gasthöfe gestürmt, bald genügte auch das nicht mehr. [...] Innsbruck erlebte daher in den folgenden Stunden schwere Plünderungen, üble Exzesse und arge Ausschreitungen. [...] Man belästigte Frauen, vor allem die Angehörigen von Bayern, vergriff sich an fremden Eigentum und drangsalierte die aus diversen Verstecken hervorkommenden Bayern."[45] Katholische Geistliche stachelten die betrunkenen und außer sich geratenen Bayern zu Ausschreitungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung der Stadt an, obwohl Innsbruck keine große jüdische Gemeinde besaß und diese nicht sonderlich viel mit den Bayern zu tun gehabt hatte, aber der religiöse Antisemitismus nahm im „Hl. Land Tirol" ungehindert seinen Lauf. „Es war kein Geheimnis: Innsbruck, die Beamten- und Universitätsstadt, war ziemlich Bayern freundlich. Viele der bayrischen Neuerungen, die besonders im Landvolk große Erbitterung hervorriefen, hatte die Stadt weniger zu spüren bekommen, ganz abgesehen davon, dass hier eine konservative, allem Neuen misstrauisch begegnende Mentalität nicht so stark ausgeprägt war."[46] Erst die aus dem Oberland kommenden und zu Mittag in die Stadt einrückenden frischen Schützenkompanien und mit ihnen Martin Teimer konnten das Chaos wieder ersticken, denn dieser verkleidete sich als österreichischer Major und konnte die Horden reorganisieren, wartete man doch auf den Angriff der französischen Truppen, welcher am Nachmittag durch General Bisson geschah. Von der katastrophalen Niederlage der Bayern demoralisiert und selbst durch einige Scharmützel geschwächt, die sich auf dem Weg nach Innsbruck mit einigen Schützenkompanien ergeben hatten, wollte Bisson mit einem österreichischen Militär verhandeln. In Ermangelung regulärer Truppen schickten die Schützen den verkleideten Martin Teimer zum französischen General, welcher die bedingungslose Kapitulation der französischen Einheiten forderte. „Offiziere der Grande Armee ergaben sich einem Bauernhaufen ohne Führer - und einem Schwindler in geborgter Uniform: insgesamt zwei Generäle, 130 Offiziere, 5500 Mann mit zwei Adlern, drei Fahnen und 800 Pferden."[47] Von menschenwürdigen Umgang mit den Gefangenen konnte nun keine Rede mehr sein, die Bauern stürmten auf die wehrlosen Franzosen ein und misshandelten sie - dies war die Schattenseite der oft in der Literatur als „Selbstbefreiung" des Tiroler Volkes bezeichneten Erhebung.
Um diesen Sieg auf Dauer halten zu können, war die Unterstützung der regulären österreichischen Truppen dennoch von Nöten - diese rückten von Salzburg über das Zillertal kommend kampflos am 16. April unter Chasteler in Innsbruck ein. „Einen üblen Beigeschmack hat der Aufruf Chastelers Streifzüge nach Bayern zu unternehmen, dort Kontribution einzutreiben und eine Verbindung mit der Armee Erzherzog Karls aufzunehmen. [...] In Tirol wurde die Zusammensetzung des Landsturmes nach den Bestimmungen von 1805 wieder in Kraft gesetzt."[48] Am 17. April erreichte auch Intendant Hormayr Tiroler Boden. „In einer goldbesetzten kaiserlichen Beamtenuniform posierte Erzherzog Johanns Vertrauter mit seiner Aufgabe, die Verwaltung Tirols neu zu organisieren. Mit den verbliebenen bayrischen Beamten sprang er besonders rigoros um. Hormayr war es jetzt, der Hofer zu einer der wichtigsten offiziellen militärischen Leitfigur machte. [...] Er umarmte den Sandwirt in Meran unter dem Applaus des Volkes und ritt mit ihm gemeinsam zum Schloss Tirol, ein symbolischer Akt, der wohl so etwas wie die Besitzergreifung des Landes durch Österreich symbolisieren sollte."[49] Der neue österreichische Intendant suchte nach bayrischen Kollaborateuren, Beamten und Soldaten, ließ sie inhaftieren und deportierte sie mit einer Härte, dass sogar Tiroler Bayern vor Hormayr versteckten. Die Geflüchteten hinterließen ihre Wohnungen und ihren Besitz, der im nächsten Augenblick von Plünderern heimgesucht wurde - dies alles geschah unter den Augen und der Zustimmung Wiens. Allmählich erkannten die neuen Herren im Landhaus, dass die Kassen geleert worden waren, hatten die Bayern noch das vorhandene Geld verstecken bzw. auf ihrer Flucht mitnehmen können, weshalb der Landsturm nicht mehr verpflegt werden konnte und sich in den nächsten Wochen aufzulösen begann.
In der Zwischenzeit war Napoleon am Kriegsschauplatz Süddeutschland erschienen, drängte die österreichischen Truppen über Böhmen zurück und stand am 13. Mai erneut vor den Toren Wiens - das Schicksal des Jahres 1805 schien sich zu wiederholen, denn die österreichische Armeeführung war nicht in der Lage, schnell und koordiniert vorzugehen - Erzherzog Johann selbst erhielt die unterschiedlichsten Befehle, etwa Tirol zu räumen, doch zu halten oder die Schützen allein zu lassen. In der Zwischenzeit hatte die bayrische Regierung sechs Reservebataillone mobilisiert und ein Gebirgsschützenkorps aufgestellt. Napoleon höchst selbst befahl seinem General Lefebvre, der in Salzburg stand, sowie den bayrischen Divisionen Deroy und Wrede sofort in Tirol einzumarschieren. „Am 12. Mai hatten die Truppen Lefebvres Kufstein entsetzt und den Pass Strub - nach schweren Verlusten - erstürmt. Brutalität, Repressalien, Verwüstungen kennzeichneten die rücksichtslos geführten Kämpfe. Es wurden kaum Gefangene gemacht, Bauern dafür zusammen getrieben und aufgeknüpft. Bei Wörgl kam es zu einem unglücklichen Gefecht, das Chasteler dank seines strategischen Unvermögens verlor. Dabei wurde deutlich, dass zwischen den kaiserlichen Offizieren und den Tiroler Bauernkommandanten alles andere als ein harmonisches Einvernehmen bestand."[50] Bei anderen Historikern wird Chasteler nicht der Unfähigkeit beschuldigt, sondern die Schuld an der Niederlage dem Landsturm gegeben. „Chastelers Erwartungen, die er in den Landsturm setzte, erfüllten sich leider nicht. Er musste feststellen, dass sich statt Tausenden nur Hunderte einfanden [...]"[51] und so zog er die restlichen Truppen in Innsbruck zusammen, während die bayrischen Einheiten unter General Wrede im Verbund mit französischen Einheiten unter Deroy im Unterinntal brandschatzten, vor allem Schwaz brannte am 15. und 16. Mai lichterloh. Auf Befehl Erzherzog Johanns zog sich Chasteler mit 12 000 Mann nach Kärnten zurück, um die dortigen versprengten Truppen für einen Gegenangriff in Wien zu vereinigen, „[...] und General Buol, der den Oberbefehl über die in Tirol verbliebenen österreichischen Truppen erhielt, zog diese teilweise heimlich vom Inntal ab und bezog im Brennergebiet Stellung."[52] Die Unklarheiten der österreichischen Armeeführung sind im Chaos der unterschiedlichen Befehle zu erkennen, denn nachdem Buol das Verharren befohlen worden war, kam wenige Tage später die gegenteilige Order. „An Buol erging die Weisung, den Brenner zu verlassen und seine Truppen nach Lienz zu führen. Dieser Befehl hat aber Buol nie erreicht, denn er wurde vom bewaffneten Landvolk abgefangen."[53] Am 19. Mai war General Lefebvre, einer der engsten Mitarbeiter Napoleons, erneut Herr Innsbrucks - er setzte die wiederum die bayrische Verwaltung ein, drohte mit Hinrichtungen und konnte sich zumindest der Unterstützung der Innsbrucker Bürgerschaft sicher sein. „Am 22.Mai verließen Lefebvre und Wrede unter klingendem Spiel das scheinbar befriedete Land. Aus dem französischen Hauptquartier zu Schönbrunn war die Ordre eingetroffen, der Marshall sollte mit der Division Wrede und der bei Salzburg aufgestellten Division Kronprinz von dort aus gegen Radstadt vorgehen und gegen Leoben marschieren. In der zurückgebliebenen Division Deroy dacht Napoleon eine genügend starke Besatzungstruppe im Lande zu haben."[54]
Ab Mitte Mai wurden Tirolweit die so genannten Laufzettel verschickt, per Hand verteilte Mobilmachungen der Schützenkompanien. In den Zetteln war u.a. von verbrannten Kindern aus Schwaz zu lesen, für die Rache genommen werden musste, eine pathetische Übertreibung, welche ihre Wirkung nicht verfehlte. „Da war Joseph Speckbacher aus Hall, Jakob Margreiter aus der Wildschönau bei Wörgl, Jakob Sieberer aus dem Land um Brandenberg, Matthias Delama aus Innsbruck; von den Südtirolern waren Anton von Gasteiger aus Villanders und Joachim Haspinger die führenden Köpfe. Über die Zahl der Schützen, die in den Kompanien erfasst waren, gibt es nur Schätzungen. Bayrische Quellen sprechen von 380 Kompanien, doch hatten die einzelnen Einheiten zwischen 100 und 200 Kämpfer. Mehr als 12 000 Schützen dürften kaum verfügbar gewesen sein."[55] Der mit seinen Truppen am Brenner stehende österreichische General Buol konnte nach langen Überzeugungsversuchen bereit geschlagen werden, einen Teil seiner Artillerie und der regulären Einheiten den nach Innsbruck ziehenden Schützen zu überlassen - am 24. Mai brach Hofers Kampftruppe von Sterzing auf. Der 25. Mai brachte somit den Aufmarsch der Schützen oberhalb Innsbrucks, mit Unterstützung einiger Nordtiroler Einheiten v.a. unter Speckbachers Kommando - all diese Ereignisse war nicht das Ergebnis geschickter Strategie der Tiroler Bauern, sondern es war lediglich Zufall, dass Lefebvre auf anderen europäischen Schlachtfeldern gebraucht wurde. Während sich die Tiroler Elitetruppen (im Unterschied zu den Aprilgefechten, an denen auch mancher Pöbel teilgenommen hatte) in den Kampf aufmachten, zog sich Hofer in ein Gasthaus bei Ellbögen zurück und versuchte den Überblick über die Kampfhandlungen zu behalten, was aufgrund seiner mangelnden taktischen Kenntnisse und der Länge des von Hofer gewählten Schlachtfeldes (etwa 15 km hügeliges, unübersichtliches Terrain) kaum möglich war - sein einziger Befehl war es, die Bayern vom Bergisel hinunterzuwerfen. „Er war in der Abschätzung von Einsatz und Reserve völliger Laie, er hatte kaum eine Ahnung von der Technik der Artillerie und erwies sich leider auch als schlechter Organisator bei der Verteilung von Nachschub und Munition. Was er aber konnte, war, seinen Mitkämpfern das Gefühl der Sinnhaftigkeit des Kampfes zu vermitteln, ihren Optimismus zu stärken - was er vor allem mit religiösem Pathos verband - und sie am vorzeitigen Aufgeben zu hindern."[56] Im Vergleich zur Schlacht bei Wagram mit insgesamt 250 000 Soldaten war die erste Bergiselschlacht wohl eher ein Gefecht, wenn sich etwa 4500 bayrische und 13 000 tirolerische bzw. österreichische Truppen gegenüberstanden. Nach dem ersten Tag eines Kampfes Mann gegen Mann, einer Schlägerei mit Hieben und Stichen im unwegsamen Gelände, hatten die Schützen den bewaldeten Höhenrücken vor Innsbruck erobert. „Gegen 19 Uhr beendete starker Regen überall die Gefechte, denn das Nasswerden des Pulvers in der Pfanne machte die Gewehre untauglich. Die Angaben der Verluste vom 25. Mai schwanken und sind mit aller Vorsicht zu betrachten: Bayern zwischen 20 und 70 Tote und zwischen 100 und über 150 Verwundete, Tiroler und Österreicher rund 50 Tote und über 30 Verwundete."[57]
Deroy erwartete für den 28, Mai eine Verstärkung von 1200 Mann und zusätzlichen sechs Geschützen, Hofer hingegen hatte Strukturprobleme, so konnte er etwa seine Verwundeten nicht versorgen lassen und die Oberinntaler Schützen hatten noch nicht - trotz vielfach versendeter Laufzettel - in die Kämpfe eingegriffen. Diese Pattstellung sorgte für den Unmut auf beiden Seiten den endgültigen Angriff zu wagen, weshalb es am 26. und 27. Mai 1809 nur zu wenigen Kampfhandlungen kam. Viele Tiroler Landstürmer verließen daraufhin das Schlachtfeld, aber General Buol griff, wahrscheinlich motiviert durch die Siegesmeldung bei der Schlacht von Aspern, mit seinen Geschützen die Bayern direkt am Bergisel an: „61 Südtiroler und 35 Nordtiroler Kompanien mit rund 13 620 Mann; von den k.k. Truppen beteiligten sich 1270 Mann Infanterie, 87 Reiter und sechs Geschütze mit Bedienungsmannschaft. [...] Die bayrische Stärke betrug rund 5240 Mann und 18 Geschütze mit Bedienungsmannschaften."[58] Deroy ließ daraufhin den Berg stürmen und die Tiroler setzten alles ein, was sie noch hatten: Andreas Hofer selbst griff in die Kämpfe ein, während der österreichische Oberstleutnant Ertel mit einem Eskadron Berittener die Bayern systematisch zurückdrängen konnte. Obwohl es den Bayern unter schweren Verlusten gelang sich hinter den Stellungen bei Wilten dauerhaft zu verschanzen, sahen sie sich plötzlich in einem zwei Fronten Kampf verwickelt, denn in diesem entscheidenden Augenblick hatten die Oberinntaler Schützen unter Martin Teimer die Bayern angegriffen. Am Abend war der bayrische General mit seinen Truppen eingekesselt und entschließt sich mitten in der Nacht unbemerkt den Rückzug anzutreten. „Man verbindet den Pferden die Hufe und umwickelt die Kanonen- und Wagenräder mit Tüchern. Die Tiroler wiederum nehmen es ihrerseits nicht allzu gründlich mit dem Wachdienst und so findet man in Innsbruck in den Morgenstunden des 30. Mai keinen einzigen gehfähigen bayrischen Soldaten mehr."[59] Andreas Hofer zog sodann mit seiner Garde feierlich in Innsbruck ein, während sein Mythos ihm bereits vorausgeeilt war, während Deroy am 2. Juni nach einigen Scharmützeln mit seinen Truppen bayrischen Boden betreten konnte. Am selben Tag „[...] tauchte Hormayr wieder in Innsbruck auf und übernahm neuerdings die Leitung der Geschäfte. Mit Dekret vom 3. Juni wurde Buol formell von Chasteler mit dem militärischen Oberkommando in Tirol betraut. Wie auch nach den Aprilkämpfen lag die größte Sorge in der Beschaffung von Geld. Hormayr und Buol mussten bald dem Erzherzog Johann von einer bereits unhaltbar gewordenen Lage berichten".[60] Nachdem Spendenaktionen bzw. Einschmelzungen diverser Edelmetalle plus eigenmächtiger Münzprägung nicht den wirtschaftlichen Durchbruch erzielten, bat Hormayr die Stände um einen Vorschuss von 300 000 Gulden. Diesen Betrag werde Österreich zurückzahlen, sobald es dem Kaiserhaus möglich sei, garantierte der Intendant, ohne zuvor mit Wien je über diese Angelegenheit auch nur ein Sterbenswörtchen gewechselt zu haben.
Zurück zum unmittelbaren Ende der Schlacht: Vergessen war der schwerwiegende, taktische Fehler, die abziehenden feindlichen Truppen nicht zu verfolgen, anstatt dessen betranken sich die Schützen in der Stadt. Vergessen war im Siegestaumel der vielleicht Schlachtentscheidende Einsatz regulärer österreichischer Truppen. Nicht vergessen war die religiöse Rückbindung der Kampfhandlungen an den vermeintlichen Willen Gottes die so genannten freimaurerischen, aufklärerischen und modernen Ideen der Menschheit vernichten zu wollen - in diesem Sinne wurden zahlreiche religiöse Siegesfeiern und eine Unzahl von Gottesdiensten bzw. Kirchgängen abgehalten. Wer waren eigentlich diese Tiroler Schützen, die erneut reguläre Militärs besiegt hatten? „Kämpften Knechte in den Bauernhaufen mit, dann Seite an Seite mit ihren Herren, gleichberechtigt und von diesen direkt in den Kampf geführt. Allerdings fand man unter den Bergisel- Kämpfern kaum Welschtiroler, Bewohner des italienischsprachigen Südens. Dort war die Schützenorganisation nicht gleichermaßen Bestandteil des bäuerlichen Selbstverständnisses gewesen. Die bischöflichen Kurien von Trient und Brixen standen dem Befreiungskampf eher reserviert gegenüber, sie machten sogar den einfachen Priestern und Ordensleuten Schwierigkeiten, am Kampf teilzunehmen. Just nach der Bergisel- Schlacht hatte auch der Innsbrucker Kapuzinerprovinzial den streitbaren Pater Haspinger in eine Zelle eingesperrt, bis Hofer offiziell und nachhaltig dagegen Protest einlegte."[61] Der Landadel hingegen hatte nur zu einem geringen Teil sich der Erhebung Hofers angeschlossen, auch die meisten Städter und die in Tirol wenig vorhandene Intelligenz bzw. Beamtenschaft konnte mit frömmelnden Wirten, keifenden Bauern und Kapuzinern nicht viel anfangen. „Die Stadt Trient und ihre italienische Bürgerschaft hatten überhaupt kein wie immer geartetes Verständnis für Andreas und seine Patrioten. [...] In allen Städten fürchtete man jedenfalls die betrunkenen Bauern mehr als die bayrischen oder französischen Soldaten."[62] Hormayr erließ am 20. Juni ein Patent, das der Landsturm und die Schützenverbände in Zukunft nur noch vom Intendanten selbst, bzw. österreichischen Generälen aufgestellt werden durfte. Damit war eine realpolitische Entmachtung Hofers geschehen, derer er selbst nicht sonderlich traurig gewesen sein dürfte, war er doch längst auf seinen Hof zurückgekehrt, um die dortigen Geschäfte erledigen zu können. Dennoch befahl er vom Passeiertal aus die Anlage von Depots, ordnete Wachdienste auf den Pässen an und organisierte einen Kundschafterdienst.
Aber auch Kaiser Franz I. war nach dem Sieg von Aspern von einer Kriegseuphorie angesteckt und hielt nach dem Triumph am Bergisel die Zeit für die endgültige Niederlage Napoleons für gekommen. In diesem Sinne unterzeichnete er am 29. Mai in Wolkersdorf, einem Dorf 20 km nordöstlich von Wien, mehrere Schreiben an die Tiroler Stände, „[...] die als Wolkersdorfer Handbillett in die Literatur eingegangen"[63] sind. In diesen Schreiben wurde bestätigt, dass „[...] Tirol nie mehr von Österreich geräumt werden würde und die Tiroler Verteidiger mit der uneingeschränkten Unterstützung Österreichs rechnen durften; selbst im Falle eines Friedensschlusses würde es, so Franz, zu einer neuerlichen Preisgabe Tirols durch Österreich wie 1805 - unter welchem Titel auch immer - nicht mehr kommen."[64] Durch dieses Dekret bestärkt hielten sich Hofer und seine Männer für rechtlich anerkannte Landesverteidiger, während Napoleon in den Schützen nur sich erhebende Bauerntölpel sah, die ihn, dem Kaiser der Franzosen zum allgemeinen Gespött machten. „Vergeblich suchte Erzherzog Johann diese Proklamation und ein weiteres, allerdings wesentlich vorsichtiger abgefasstes Handschreiben an die Stände Tirols vor der Verbreitung zurückzuhalten. Er ahnte, dass man diese großen Versprechungen bei der Lage der Dinge nicht werde halten können, er ahnte, dass der Kaiser dann als wortbrüchig erscheinen musste."[65] Der 6. Juli 1809 sollte dieser Euphorie ein Ende bereiten: Napoleon gewann die Schlacht bei Wagram, eine der blutigsten der gesamten napoleonischen Kriege. Kaiser Franz konnte ob dieser Niederlage nur um Frieden bitten, um sich jene Gebiete zu sichern, die vor Ausbruch des letzten Krieges unter habsburgischer Herrschaft waren. „Nicht einmal eine Woche nach der Schlacht kam es im nahen Znaim zur Unterzeichnung eines Waffenstillstandes, den Karl ohne Rücksprache mit seinem kaiserlichen Bruder, der nach Ungarn geflohen war, mit Napoleon abschloss. Und in Artikel 4 dieses Waffenstillstandsvertrages wurde die sofortige Räumung Tirols und Vorarlbergs von österreichischen Truppen festgelegt."[66] Kaiser Franz jammerte, dass der Vertrag ohne sein Wissen zustande gekommen wäre, woraufhin Erzherzog Karl als Oberbefehlshaber der österreichischen Truppen zurücktrat. Erzherzog Johann schrieb General Boul in Tirol: „Da es sein kann, dass ein feindlicher Parlamentär Ihnen Befehle bringt, Tirol infolge eines Waffenstillstandes zu räumen, so haben sie diesem Befehl nicht nachzukommen, außer er wäre von mir unterfertigt."[67] Das Kaiserhaus in Wien ließ die Tiroler im Irrglauben nach wie vor Herren über das Land zu sein und stachelten die Schützen zu weiterem Durchhalten auf, auch wenn auf der weltpolitischen Bühne alles anders aussah. Dennoch sickerte die Wahrheit über die Schlacht von Wagram bis nach Tirol durch und Buol verließ mit seinen 2000 österreichischen Soldaten das Land Richtung Kärnten. „Nach absichtlicher Verzögerung erhielt Buol am 28. Juli den Befehl zum Abmarsch und die Bestätigung des Waffenstillstandes. Deutlich genug war darin die Maxime Erzherzog Johanns verflochten, den Abmarsch so langsam wie möglich zu gestalten und das Volk auf einen baldigen neuen Waffengang hoffen zu lassen. Buol handelte aber nicht ganz in diesem Sinn. Er verständigte sämtliche Schutzdeputationen und Kommandantschaften vom Waffenstillstand und seinem Abzug."[68]
Napoleon befahl Marschall Lefebvre Tirol zu besetzen und enorme Strenge walten zu lassen, um diesen Aufstand ein für allemal zu ersticken. Insgesamt 30 000 bayrische und französische Soldaten marschierten im Tiroler Unterland ein, außer ein paar Scharmützeln kam es zu keiner nennenswerten Gegenwehr, sodass Lefebvre am 30. Juli in Innsbruck ankam. Der französische Marschall forderte alle Tiroler auf, ihre Waffen unverzüglich abzugeben und ordnete die Erstellung von Standeslisten der Schützenkompanien an. Die bayrischen Besatzer ließen sich mit der angeordneten Bestrafung der Tiroler ebenso wenig Zeit und stellten spezielle Gerichtshöfe zusammen, die „Staatsverrat" und „Aufwiegelung" abzuurteilen hatten. Die folgenden Urteile stellten eine Racheaktion dar, ähnlich wie dies zuvor durch den Intendanten Hormayr gehandhabt worden war. Andreas Hofer versuchte nun in Osttirol den Widerstand in Gang zu bringen und traf dort auf den Kommandanten Johann Kolb, der dem neuen Aufbegehren den Charakter eines Glaubenskampfes gab, ja gar eines Kreuzzugs gegen die Ungläubigen. Kolb versuchte die Truppen Bouls sogar mit Gewalt am Rückzug zu hindern, während es Hofer es mit Appellen versuchte. Beide Methoden blieben erfolglos, „[...] hatten sich den abziehenden Österreichern doch auch eine ganze Reihe von Schützenhauptleuten angeschlossen - vor allem jene, die von Lefebvre öffentlich zur Verhaftung ausgeschrieben waren. Buol hatte ihnen österreichische Uniformen angeboten, um sie unbehelligt durch die feindlichen Linien zu transferieren. Bei diesen Flüchtlingen, die jetzt in Pustertal kamen, befand sich auch Hormayr."[69] Auch Hofer hätte diesen Ausweg nehmen und seinen Kampf beenden können, hatte denn nicht auch der Bischof von Brixen zuvor alle Tiroler aufgefordert die Kampfhandlungen einzustellen und sich dem Willen Gottes zu ergeben. Inmitten dieser Verhandlungen rückte der französische General Rusca über das obere Drautal in Osttirol ein und am 3. August besetzte er Lienz. Beim weiteren Vormarsch wurde Rusca aber von Kolb bei der Lienzer Klause aufgehalten und von immer mehr nachrückenden Schützen aus dem Pustertal zurückgeschlagen. Nun waren es vor allem die Südtiroler Schützen, die zu weiteren Kämpfen bereit waren, denn auch wenn das österreichische Militär das Land verlassen hatte, beriefen sich die Tiroler Wirte und Bauern auf das Landlibell und nicht zuletzt auf die Wolkersdorfer Dokumente: Andreas Hofer hielt nahezu abgöttisch an dem Versprechen Kaisers Franz fest.
Anfang August erforderte die widerständlerische Haltung der Tiroler erneut das Eingreifen Marshall Lefebvres. „Der Landsturm aus der Gegend um Brixen und Klausen strömte zur Talenge von Mittewald und Oberau. Unter maßgeblicher Leitung Speckbachers wurden Verhaue angelegt und auf den Höhen riesige Steinhaufen aufgeschichtet. So donnerten dann die Steinlawinen auf die marschierenden Kolonnen und Scharfschützen feuerten in das Chaos durcheinander stürzender Soldaten. Am Abend des 5. August waren an die tausend Mann gefallen, verwundet oder gefangen."[70] Am 10. August brach der mittlerweile wieder nach Tirol beorderte Lefebvre von Sterzing aus auf, um sich in Innsbruck mit den bayrischen Truppen zu vereinen. Während sich der französische Tross im Tal fortbewegte, zogen die Schützen auf den Hügeln mit und verübten einzelne Attentate aus dem Hinterhalt, aber als der Tross in Matrei am Brenner angekommen war, versperrten Absperrungen den Talweg. Die einzelnen Marschkolonnen der Franzosen waren durch die permanenten Angriffe aus dem Hinterhalt weit auseinander gerissen worden, wodurch sie leichter verwundbar wurden. „Die Verwirrung der Franzosen war bald so groß, dass sogar die Gefangenen entkommen konnten. [...] Lefebvre selbst musste sich sogar in einen einfachen Dragonermantel wickeln, um nicht erkannt und das Opfer eines scharf gezielten Schusses zu werden. So entkam er nach Innsbruck. [...] Franzosen, Bayern und Sachsen stürzten mit allerletzter Kraft von den Höhen ins rettende Inntal hinab, nachdem viele ihre Waffen fortgeworfen hatten; die Geschütze konnte Lefebvre nur noch teilweise retten; seine berittenen Einheiten waren praktisch aufgerieben."[71] Weitere Überfälle ereigneten sich beinahe simultan: ein gesamtes bayrisches Regiment war bei der Pontlatzer Brücke durch Baumstämme eingeklemmt und alsdann durch gezielte Schüsse aufgerieben worden. Die restlichen 800 Mann ergaben sich den Schützen, die Gefangenen wurden nach Meran gebracht. In Zams, Imst und Telfs wurden fliehende bayrische Einheiten angegriffen. Am 11. August hatte sich Hofer in einem Wirtshaus bei Schönberg an der Brennerstrasse einquartiert, von wo er seine Befehle für die Eroberung Innsbrucks ausgab. „An die 17 000 Mann lagerten in der Nacht zum 13. August auf dem Gelände zwischen dem Matreier Wald und den Feldern von Mutters. Für den Tag darauf hatte Hofer die entscheidende Schlacht angekündigt."[72] Bei dieser zweiten Bergiselschlacht hatte der Wirt aus dem Passeiertal erneut kein strategisches Konzept, keinen Schlachtplan, sogar die Aufstellung der Männer glich der ersten Auseinandersetzung, wenige Monate zuvor. 13. August 1809 - ein Sonntag: die Feldgeistlichen hatten den Schützen kollektiv ihre Sünden vergeben, alsdann feierten etwa 15 000 Schützen die heilige Messe. Das Motiv in den Krieg zu ziehen konnte nun nicht mehr der Kaiser in Wien, oder die Wiedervereinigung mit Österreich sein, sondern die Religion und der Kampf gegen die Ungläubigen bzw. gegen die modernen Ideen der Aufklärung. Die Kriegsvorbereitungen des bayrischen bzw. französischen Gegners mit seinen insgesamt etwa 16 000 Mann sahen anders aus. „In der vordersten Linie, nämlich im Areal des Stiftes Wilten am Fuße des Bergisel, hatte General Deroy Aufstellung genommen. Lefebvre hielt sich im Stadtzentrum auf."[73] Hofer legte das Gelübde ab, bei erfolgreichem Schlachtausgang die Jesuiten wieder ins Land zu holen und blies zum Angriff - die Euphorie an einem Kreuzzug teilzunehmen, war der Kitt, der die Tiroler Angreifer zusammenhielt und in dessen Sinne sie ihren Sieg deuteten, nämlich als unbeeinflussbares Gottesurteil. Nach dem ersten Tag der Kampfhandlungen gab es zwar etwa tausend tote bzw. verwundete Kämpfer, aber keine Partei konnte einen Durchbruch erzielen - die Bauern hatten sich sogar in einer offenen Schlacht gegen die Franzosen behaupten können und dies alles ohne offizielle österreichische Einheiten. Auf Tiroler Seite merkte man bald, dass die Munition bzw. die Vorräte auszugehen drohten. „Daher waren die Bauern nur zu geneigt, wieder nach Hause zu ziehen; sie hatten, wie schon so oft, genug vom Kampf. Hofer hoffte inständig, dass die Schlacht nicht erneuert werde, sondern das Militär durch das Unterinntal abziehe. Aus diesem Grund befahl er auch, es die Straße durchs Unterinntal ungehindert passieren zu lassen."[74] Ein ähnlich aussichtsloses Schicksal in punkto Nachschubmangel hatten aber auch die Franzosen zu ertragen, zudem war der bayrischer Oberst Arco im Unterinntal bei Kampfhandlungen getötet worden, während sich seine Truppe nun auf dem Rückzug befand - Lefebvre hielt sich und seine Truppen für in einer Falle gefangen und verloren, wenn er sich in der Nacht nicht davonstehlen würde. „In der Tat war es einmalig in der Geschichte der großen Napoleonischen Kriege, dass ein französischer Marschall, der von seinem Kaiser so vielfältig ausgezeichnet worden war, einen so schmählichen Rückzug antreten musste wie Lefebvre. [...] Und er war nicht von der feindlichen österreichischen Armee besiegt worden - sondern von bäuerlichen Insurgenten unter der Führung eines simplen Wirtes."[75] Entsprechend wütend ließ der französische Marschall auf seinem Rückweg Geiseln nehmen und Siedlungen niederbrennen, bis am 18. August Tirol von den Franzosen geräumt worden war.
Hofers Ziel war es nun, Tirol wieder an das Kaiserreich Österreich anzuschließen, hatte er doch entsprechende Zusagen in der Vergangenheit erhalten, vor allem von Erzherzog Johann. Dieser hatte Hofer via Boten versprochen, dass Österreich in Kürze die Kampfhandlungen gegen Frankreich wieder aufnehmen würde - Hofer solle durchhalten und alle Einfälle abwehren. In Wirklichkeit verhandelte der österreichische Außenminister Graf Metternich längst mit seinem französischen Amtskollegen Jean Baptiste de Champagny über einen Friedensvertrag, der die längst getroffene Waffenruhe zwischen beiden Nationen besiegeln sollte. Hofer seinerseits, in Unkenntnis dieser Entwicklung, ritt am 15. August 1809 in Innsbruck als Sieger vom Bergisel und als Oberkommandant der Truppen in Innsbruck ein. „Er übernahm nun im Namen seines Kaisers das Regiment über ein Volk, auf das alle Welt blickte, hatte es doch einen Marschall des französischen Kaiserreichs zur Kapitulation gezwungen."[76] Erneut randalierten die Bauern und Knechte in der Stadt, wobei es zu Übergriffen an den Innsbrucker Bürgern kam, die man der Kollaboration mit den Bayern beschuldigt hatte. „Waren zu Beginn der Kämpfe im April vor allem Bauern selbst am Kampf beteiligt gewesen, so schickte man im Verlauf des Mai mehr und mehr auch Knechte und Taglöhner in den Kampf. Nach Abzug der Österreicher war es überhaupt nicht mehr möglich, die Spreu vom Weizen zu trennen."[77] Hofer umgab sich seit diesem Zeitpunkt mit einer Wache, bestehend aus Passeier Schützen, die auch in den Straßen der Stadt patrouillierte, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Neben dem im Überfluss vorhandenen Mob auf der Straße, fehlte es dem in der Hofburg in wenigen Räumen residierenden Wirt auch an fähigen Beamten oder Bürgern, um das Land zu lenken. Hofer erließ rigide religiös- sittliche Verordnungen, um die Moral zu heben und hielt persönliche Audienzen ab, um einzelnen Bittstellern direkt helfen zu können, schlussendlich war er damit aber überfordert. Am Morgen gab es eine Frühmesse, am Abend wurde der Rosenkranz gebetet, Kreuze und Marienbilder wurden in der Hofburg angebracht, die Kirche und die Orden erhielten ihre Güter restituiert. Andererseits wurden in Hofers Dunstkreis viele Gelage mit Wein und Gesang gefeiert - mit patriotischem und religiösem Pathos vorgebrachte Anliegen wurden ungesehen vom Kommandanten unterschrieben. Dem Rest des funktionierenden Beamtenapparates trauten die Bauern nicht, die Beamten wurden der >>Freimaurerei<< beschuldigt, Priester erhielten massiv viel Einfluss als Berater des Kommandanten. Bestimmte Erlässe veranlassten die Bürger Innsbrucks zum Spott, wurde doch den Frauen ein züchtiger und frommer Lebenswandel vorgeschrieben, Arme und Brust mussten in Kleidern verhüllt sein, Tänze und Bälle wurden untersagt, die Gasthäuser zum Einhalten der Sperrstunde ermahnt, gezwungen während der Gottesdienstzeiten geschlossen zu halten und letztendlich blieben ihnen auch die von den Bayern verhängten Getränkesteuern erhalten, gegen welche die Schützen einst massiv protestiert hatten. Trotz alledem konnte nicht einmal in Innsbruck Ruhe, geschweige denn Ordnung wiederhergestellt werden. „Hunderte Steine werfende und mit Prügeln bewaffnete Jugendliche zogen durch die Straßen der Stadt und lieferten den wenigen Ordnungskräften erbitterte Auseinandersetzungen. Auch im Süden Tirols kam es zu Ausschreitungen, Brandstiftungen und Plünderungen. Den Hintergrund stellt die zunehmend katastrophale Wirtschaftslage dar, in der sich das ganze Land befand; die Ernte des Jahres 1809 war zum Teil nicht eingebracht worden."[78] Es fehlte an Fleisch- und Milchprodukten, auch der Handel war durch die Kriegshandlungen zum Erliegen gekommen, die finanzielle Lage des Landes ein Desaster. Ähnlich unkoordiniert war die strategische Zielsetzung der Hoferschen Politik, hatten sich doch die meisten Schützenkompanien wieder aufgelöst, wodurch die vorhandenen Wehranlagen schwach besetzt und auf die Anlage von Munitions- und Notfalldepots vergessen worden war. Bereits am 5. September machte sich diese Nachlässigkeit bemerkbar, denn die Schützen mussten Ala räumen und waren gegen die Besetzung Trients durch französische Truppen machtlos. Die Bewohner Trients, die Jahrhunderte lang in einer reichsunmittelbaren Bischofsstadt gelebt hatten, mussten sich von den bigotten Bauern aus dem Norden befreit gefühlt haben. Bei Hofer war dafür, je länger er in der Hofburg residierte, das Selbstbewusstsein kräftig gewachsen. „Am Namenstag des Kaisers - nämlich am 4. Oktober - empfing Andreas Hofer in der Innsbrucker Hofkirche nach feierlichem Gottesdienst die goldene Ehrenkette des Kaisers aus den Händen des Abtes von Wilten."[79] Zudem überbrachte man Hofer eine in den Quellen nicht näher bezifferte Geldsendung, die zur Linderung der ärgsten Not im Land bestimmt sein sollte. Offiziell hingegen war dem österreichischen Kaiserhaus durchaus klar, dass Tirol aufgrund seiner, für den süddeutschen Raum strategisch wichtigen Lage, in den Händen der Bayern zu bleiben hatte, wollte man einen Friedensvertrag erreichen. Napoleon selbst spielte kurzfristig mit dem Gedanken Tirol an die Schweiz anzuschließen, aber Metternich gelang es schlussendlich den status quo vertraglich absichern zu lassen und sogar eine Amnestie für alle Tiroler Aufständischen herauszuschlagen, wenn sie die reale Situation anerkannten und ab nun von jeden Kampfhandlungen abließen, sowie ihre Waffen bei der bayrischen Regierung abliefern würden. Am 14. Oktober wurde der Friede von Schönbrunn geschlossen. „Tirol wurde zwischen Bayern (Nordtirol und ein Teil Südtirols), Italien (der restliche Bereich Südtirols) und den Illyrischen Provinzen (Osttirol) aufgeteilt."[80]
Die Reaktion auf den Vertrag war in Tirol eine für das sture Bergvolk wohl typische, denn „[...] Hofer ging so weit, all jenen Strafen anzudrohen, die irgendwo vom Frieden sprachen. Er warnte alle Tiroler, selbst Boten in österreichischer Uniform irgendetwas zu glauben - weil ja Feinde >>unter der Maskera<< versteckt sein könnten."[81] Hofer schien also die Wahrheit verdrängen zu wollen, schrieb Bittbriefe der Unterstützung nach Österreich, aber als er keine Unterstützung erhielt und wohl des Regierens müde war, verließ er am 21. Oktober 1809 die Hofburg in Innsbruck, zwei Monate und sechs Tage nach seinem triumphalen Einzug. Eine Woche später stand General Drouet vor den Toren Innsbrucks und ließ Hofer jenes Manifest des Vizekönigs Beauharnais übersenden, in dem die Tiroler aufgefordert wurden, ihre Waffen niederzulegen, sich dem Friedensvertrag zu beugen und keine weiteren Gesetzwidrigkeiten mehr zu begehen. Die fanatisierende Umgebung Hofers - namentlich vor allem Haspinger, Peter Mayr, der Wirt an der Mahr und Kolb aus Osttirol - redete auf den von Depressionen geplagten, wohl mit der Situation heillos überforderten Sandwirt ein, den Kampf erneut aufzunehmen. Dies geschah erneut am Berg Isel, wieder gab es keinen detaillierten Schlachtplan und die bayrisch- französischen Truppen waren den Tirolern zahlenmäßig weit überlegen. „70 Kompanien, 8535 Mann, standen weit über 20 000 Bayern gegenüber. [...] Aber es gab kaum mehr nennenswerten Widerstand. Nach zwei Stunden war alles vorbei, die Bauern flohen in die Berge. Entsprechend diesem Gefechtsverlauf gab es kaum Verluste: Die Bayern sollen 50 Verwundete gehabt haben, an Tirolern sollen 20 bis 50 in Gefangenschaft geraten sein."[82] Die Tiroler Artillerie wurde von der bayrischen zu Beginn der Kampfhandlungen hinweggefegt, weil die Schützen in deren Bedienung ungenau waren und als die Infanterie Drouets zum Sturmangriff übergeht, findet sie kaum Widerstand vor, war doch das letzte Aufgebot der Tiroler bereits auf der Flucht. „Schon zu Mittag ist alles vorbei. Speckbacher im Osten und Haspinger im Westen fliehen in Richtung Brenner. Andreas Hofer, der traurige Oberkommandant, hat Matrei erst gar nicht verlassen."[83] Auch er floh nach der Nachricht der Niederlage in seine Heimat - der am Allerheiligentag stattfindende letzte Kreuzzug hatte den Tirolern den endgültigen Verlust gebracht. Daraufhin veranlassten Jakob Sieberer, der Priester Josef Daney u.a. den Oberkommandanten zum schriftlichen, an alle Schützen gerichteten Aufruf, die Waffen niederzulegen und sich dem Schicksal zu ergeben. In Südtirol kam es zu weiteren lokalen Kampfhandlungen, wodurch die maßgebenden Leute in der Umgebung Hofers (die vom Kampf abratenden Männer, wie etwa Philipp Wörndle, wurden letztendlich nicht mehr gehört) den Sandwirt zu neuen Laufzetteln ermutigte, in denen er am 11. November zum unerbittlichen Kampf bis zum letzten Mann aufrief. „Jetzt, erst jetzt, war der Sandwirt endgültig zum stigmatisierten Insurgenten geworden; mit diesem Aufruf schrieb er sich selbst vogelfrei; jetzt konnte ihn auch nicht mehr der Friedensvertrag schützen. [...] Jetzt hatte sich Hofer endgültig nicht nur für die Franzosen und Bayern außerhalb jeder Ordnung gestellt, sondern auch für die Bürger des Landes Tirol selbst."[84] Französische Einheiten durchkämmten in den letzten Novembertagen des Jahres 1809 das Land nach Schützenverbänden und abgesehen von der Kapitulation des französischen Majors Dorelli in St. Leonhard im Passeier, kam es kaum zu nennenswertem Widerstand. Hofer und seine letzten Mitkämpfer verschanzten sich nach ihrem letzten Sieg im Keller des Sandhofs, tranken alle Weinvorräte aus und in dieser Stimmung bestätigte der ehemalige Kommandant das Todesurteil am kommenden Tag für Josef Daney und Jakob Sieberer, da diese für den Friedensvertrag gesprochen hatten. Die über den Jaufenpass am 23. November einrückenden Franzosen retteten Daney und Sieberer das Leben, als sie das Wirtshaus Hofers betraten, während der Kommandant bereits das Weite gesucht hatte. Schließlich marschierten 2500 französische Soldaten in Brixen ein und steckten die Umgebung der Stadt in Brand, bei Lienz in Osttirol wurde ein letztes Aufgebot der Tiroler am 12. Dezember besiegt und Speckbacher, der prominenteste Anführer der Nordtiroler Schützen, konnte so viele Laufzettel verschicken wie er wollte, es kam im Inntal zu keinen nennenswerten Kämpfen mehr. Für die Franzosen gab es keine einheitliche verpflichtende Richtlinie, wie sie mit den Gefangenen umzugehen hatten.
General d´Hilliers setzte nun ein Kopfgeld in der Höhe von 1500 Gulden auf Hofer aus, während sich der ehemalige Kommandant auf der Pfandleralm versteckte. Die Priester im Tal hatten versucht, Hofer zu einer freiwilligen Stellung zu überreden, während viele fliehende Schützen ihm anboten, mit ihnen nach Österreich auszuwandern, wozu Hofer genügend Möglichkeiten gehabt haben dürfte. Warum er bis zu seiner Verhaftung blieb, liegt im Reich der Spekulationen begründet, die gängigste davon lautet, dass er, Hofer, sich auf einen erneuten Waffengang Österreichs verlassen habe und sich weiterhin zum Durchhalten aufgefordert sah, so wie es einst Erzherzog Johann von ihm gefordert hatte. Trifft diese These zu, wäre dies ein weiterer Beweis für Hofers einfältiges, schlichtes Gemüt und seine bedingungslose Autoritätshörigkeit, die den angeborenen Hausverstand ausgeschalten hatte. Der Rest ist Geschichte oder besser gesagt bereits Legende: ab Weihnachten 1809 besuchen Sohn und Frau Andreas Hofer auf der Alm, es wird seitdem Feuer gegen die grimmige Kälte entfacht, wodurch Franz Raffl, ein benachbarter Bauer, auf das Versteck Anfang Jänner 1810 aufmerksam wurde und eine Anzeige bei den lokalen Behörden erstattete. In der literarischen bzw. mythologischen Überlieferung der Geschichte sei an dieser Stelle exemplarisch auf das Schauspielstück „Der Judas von Tirol"[85] verwiesen. Franz Raffl selbst wanderte 1811 nach Bayern aus, wo er 1830 verarmt starb. Wie auch immer, holten Ende des Monats französische Soldaten Andreas Hofer, seine Familie und Kajethan Sweth aus ihrem Versteck und verhafteten die beiden Männer. Vizekönig Eugene Beauharnais verfügte persönlich die Überstellung Hofers nach Mantua und seinen Akt nach Mailand, um die Hintergründe der Aufstände klären zu können. Die österreichische Regierung hatte bereits mittels Boten von Hofers Schicksal erfahren, unternahm aber keine diplomatischen Begnadigungsversuche, um nicht die bevorstehende Hochzeit zwischen der österreichischen Prinzessin Marie Louise und dem Kaiser der Franzosen zu gefährden. „Es hat erstens den plausiblen Anschein, als hätten sich Teile der Wiener Beamtenschaft und vor allem die Diplomaten Metternichs die These von der >>ungerechtfertigten Tiroler Insurrektion<< selbst zu eigen gemacht; die Ereignisse nach dem Friedensschluss konnte Österreich ja vom völkerrechtlichen Standpunkt aus keineswegs gutheißen."[86] Auch wenn Außenminister Metternich im Auftrag von Kaiser Franz dennoch ein Gnadengesuch für Hofer an seinen französischen Amtskollegen gerichtete hatte, geschah dies viel zu spät - Andreas Hofer war am 20. Februar 1810 in Mantua hingerichtet worden - waren die Habsburger nun dazu gezwungen, ihre zwiespältige Rolle bei der Tiroler Erhebung zu vertuschen. „War schon vorher der Aufstand in manchen österreichischen Regierungskreisen ganz grundsätzlich als Zeichen einer gefährlichen politischen Selbstständigkeit der Untertanen abgelehnt worden, so legte das Metternichsche System absolut keinen Wert darauf, dass die Volkserhebung in allzu lebendiger Erinnerung verblieb. So wurden Lieder auf Andreas Hofer und seine Mitkämpfer in Tirol ebenso verboten wie solche auf Napoleon."[87]
Tirol wurde nach Beendigung der Aufstände in drei Bereiche aufgeteilt: Nordtirol blieb bayrisch, der Süden um Bozen und Meran gingen an das Königreich Italien, während Osttirol an das neu errichtete Illyrien angegliedert worden war. Bereits 1815/16 feierte die Allianz der Feinde Napoleons seinen Untergang am Wiener Kongress und unterhielt sich über die Neuordnung Europas, die dem alten Bild vor der Französischen Revolution einigermaßen ähnlich sein sollte. Tirol kam wieder unter die Herrschaft der Habsburger, doch wofür Hofer und die Schützen gekämpft hatten, nämlich die Wiederherstellung der traditionellen Rechte in ihrem Land, dies gewährte Kaiser Franz nicht mehr. „Die neu gefasste Tiroler Landesverfassung von 1816 hatte jedoch erheblich zentralistischere Züge als jene, die vor den Kriegen in Geltung gestanden war. Zwischen Tirol und Wien setzte ein Kleinkrieg um alte Privilegien, neue Steuern und Beamtenernennungen ein. Österreich hatte kein Interesse, den Tirolern ihre alten, ja mittelalterlichen Rechte neuerlich zuzugestehen."[88] Dies mag die eigentliche Tragik der Aufstände anno 1809/10 sein: Einerseits gab es in etwa 2500 Gefallene (Männer wie Frauen) auf der Tiroler Seite, andererseits legitimierte und verschärfte das als Schutzmacht verstandene Österreich die rechtlich untergeordnete Stellung des Landes, gegen welche die Tiroler in den Krieg gezogen und Bayern bzw. Franzosen verantwortlich gemacht hatten.
Literaturliste
- Der Grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie der Weltgeschichte, 32. neu bearbeitete Auflage, Freiburg im Breisgau 1998.
- Harb, Hölzl, Stöger: Tirol. Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1982.
- Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20.
- Kurier, Chronik Tirol, 14.2.1984.
- Lindner, Wolfram (Hrsg.: Andreas-Hofer-Bund e.V.): Ein Land Tirol. Bekenntnis zur Landeseinheit, München 2002.
- Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002.
- Pizzinini, Meinrad: Zur Entstehung des Andreas-Hofer-Bildes, Schlern Schriften 279, Innsbruck 1984.
- Steinlechner, Siegfried: Des Hofers neue Kleider. Über die staatstragende Funktion von Mythen, Innsbruck 2000.
- Tip. Die Innsbrucker Zeitung, 30. Jahrgang, Nr. 28, 14.7.2006
- Tiroler Tageszeitung, 61. Jahrgang, Nr. 106, Rubrik: Tirol Aktuell, Montag, 8. Mai 2006: „Schützen fühlen sich von Minarett provoziert"
- Tiroler Tageszeitung, 61. Jahrgang, Nr. 156, 8./9. Juli 2006: „Hofer ein Taliban? Tirol sauer"
- Übergegger, Oswald (Hrsg.): Region in Waffen/Regioni in armi. Geschichte und Region/Storia e regione, 14. Jahrgang, Heft 2, Innsbruck, Wien, Bozen 2005.
- http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop; verifiziert, am 18.6.2006.
- http://www.transitforum.at/widerstand/; verifiziert, am 20.7.2006
- http://www.weltchronik.de/dck/dcx_1793.htm; verifiziert, am 18.6.2006.
- Film: Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers (D, A, 2001) Regie: Xaver Schwarzenberger.
- [1] http://www.weltchronik.de/dck/dcx_1793.htm; verifiziert, am 18.6.2006
- [2] Der Grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie der Weltgeschichte, 32. neu bearbeitete Auflage, Freiburg im Breisgau 1998, Seite 701.
- [3] Harb, Hölzl, Stöger: Tirol. Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1982, Seite 182.
- [4] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 63f.
- [5] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 89.
- [6] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 94.
- [7] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 97.
- [8] Harb, Hölzl, Stöger: Tirol. Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1982, Seite 64.
- [9] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 118.
- [10] Siehe dazu: Voltelini, Hans: Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809, Gotha 1909.
- [11] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 3.
- [12] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 4.
- [13] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 107.
- [14] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 1f.
- [15] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 111f.
- [16] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 2.
- [17] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 10.
- [18] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 137f.
- [19] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 10.
- [20] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 127.
- [21] Film: Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers (D, A, 2001) Regie: Xaver Schwarzenberger: Szene zu Beginn, als bei militärischen Aushebung einer Mitternachtsmesse am 24. Dezember 1808 ein bayrischer Offizier mit den aufgebrachten Tirolern diskutiert.
- [22] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 5.
- [23] Hier spielt der Autor auf die Reformversuche Joseph II an, die in Tirol kaum Nachhaltigkeit zeigten.
- [24] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 126.
- [25] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 5.
- [26] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 134.
- [27] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 130.
- [28] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 4.
- [29] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 136.
- [30] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 13.
- [31] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 11.
- [32] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 11.
- [33] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 155.
- [34] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 158.
- [35] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 14.
- [36] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 163f.
- [37] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 15.
- [38] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 168.
- [39] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 15.
- [40] Während der bayrische Major die Stadt mit Kanonen beschießen ließ, zogen Mägde Heuwägen vor die bayrischen Linien, in den sich Schützen versteckt hatten, die nun zielgenau die Bayern abschießen konnten.
- [41] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 175f.
- [42] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 18.
- [43] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 177.
- [44] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 20.
- [45] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 179.
- [46] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 18.
- [47] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 183.
- [48] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 23.
- [49] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 185.
- [50] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 197.
- [51] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 25.
- [52] Harb, Hölzl, Stöger: Tirol. Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1982, Seite 190.
- [53] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 27.
- [54] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 28.
- [55] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 207.
- [56] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 211f.
- [57] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 31.
- [58] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 32.
- [59] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 219.
- [60] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 37.
- [61] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 227.
- [62] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 228f.
- [63] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 36.
- [64] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 237.
- [65] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 36f.
- [66] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 246.
- [67] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 249.
- [68] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 39.
- [69] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 259.
- [70] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 41.
- [71] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 273.
- [72] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 42.
- [73] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 277.
- [74] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 44.
- [75] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 285.
- [76] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 45.
- [77] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 290.
- [78] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 297.
- [79] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 45.
- [80] Harb, Hölzl, Stöger: Tirol. Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1982, Seite 192.
- [81] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 315.
- [82] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 45.
- [83] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 323.
- [84] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 329.
- [85] Karl Klaar: Franz Raffl, der Verräter Andreas Hofers. Innsbruck, 1921, oder: Werner Asam (Buch und Regie): Judas von Tirol. Fernsehspiel nach Motiven von Carl Schönherr. (Produktion der INFAFILM, Manfred Korytowski, München, für den Bayerischen Rundfunk).
- [86] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 357.
- [87] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Bergisel 1809. Militärhistorische Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums, Heft 20, Seite 47.
- [88] Magenschab, Hans: Andreas Hofer. Held und Rebell der Alpen, Wien 2002, Seite 361.
Autor: Dr. Rudolf Fallmann