1140 wurde Schöneck im Zusammenhang mit einem gleichnamigen Ministerialengeschlecht des Bistums Brixen erstmals urkundlich erwähnt, woraus man schließen kann, dass die Anlage bereits vorher errichtet wurde. Die Ministerialen von Schöneck waren mit dem Geschlecht des Herrn von Rodeneck eng verbunden, so dass 1230 deren Besitz vereinigt wurde. 1285 wurde ein Richter von Schöneck erwähnt, wobei dieses Gericht in Folgezeit mehrmals geteilt wurde. Das Gericht wurde 1330 von Konrad von Schöneck an die Grafen von Görz verkauft, wodurch diese auch die Gerichtshoheit übernahmen. 1343 ging die Festung und die damit verbundenen Recht zurück ans Hochstift Brixen.
Nach dem Aussterben der Görzer im Jahre 1500 kam deren Besitz an die Habsburger, wobei auch das Gericht Schöneck sich in dieser Masse befand. In der Folgezeit wurde der Gerichtsbezirk oftmals vom Landesherrn verpfändet, wobei ab dem Jahr 1665 die Grafen von Künigl das Gericht Schöneck besaßen.
1753 erhielten sie die Anlage als Lehen, welches 1821 zum Allodialgut umgewandelt wurde.
Der Anlage vorgelagert war ein Zwinger, welcher sehr kompliziert angelegt war um ein Maximum an Sicherheit zu bieten. Von der Kapelle ist an der Tormauer ein Rest eines Freskos erhalten, wobei man noch den Ansatz einer Wölbung im Dachbereich erkennen kann. Der Bergfried besaß ein Verließ, welches nur durch eine Öffnung im Holzboden des Erdgeschosses zu erreichen war. Im 2. Obergeschoß befand sich der Eingang mit einer Rundtüre. Im 3. und 4. Geschoß wurde die Mauerung mit Spitzbogenfenstern durchbrochen, wobei sich 4. Geschoß auch ein Aborterker befand. Der 5. Stock war niedriger ausgeführt wie die übrigen und an dessen Decke erstreckte sich die Wehrplattform. Über diese wurde ein stumpfes Pyramidendach erbaut. Wahrscheinlich wurde der Bergfried in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut.
Autor: Mag. Michael Fritz