Geb. 4.9. 1819 in Erl, gest. 15.11.1900 in Innsbruck
Als Sohn eines Zollbeamten war Adolf Pichler gezwungen als Kind oftmals zu übersiedeln, wobei seine Eltern den schulischen Leistungen ihres Sohnes kaum Beachtung schenkten. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und verdiente in dieser Zeit seinen Lebensunterhalt als Nachhilfelehrer. Nach der Matura begann er an der Innsbrucker Universität ein Jusstudium und gründete mit Johann Senn und Hermann von Gilm den Dichterbund "Nibelungen". 1842 ging er nach Wien und begann Medizin zu studieren. Nach einigen Veröffentlichungen von Gedichten und Geschichten, gab er 1846 die "Frühlieder aus Tirol" heraus, die eine Sammlung von Prosa und Lyrik junger Tiroler Autoren darstellten. Im März 1848 beendete er sein Studium, worauf er mit der Akademischen Tiroler Schützenkompanie an die Südfront geschickt wurde. Er tat sich bei den Kämpfen besonders hervor, bekam Orden und 1877 schließlich einen Adelstitel verliehen. Im Oktober 1848 ging er wieder nach Tirol und wurde Gymnasiallehrer am Akademischen Gymnasium in Innsbruck. Er versuchte neue Methoden der Wissensvermittlung zu etablieren, indem er mit seinen Schülern Tirol bewanderte und die Naturkunde an realen Beispielen zeigte. Während seiner Zeit als Lehrer betätigte sich Pichler als Autor von Prosa und lyrischen Werken und als Geologe, wobei Zeitgenossen seine naturwissenschaftlichen Leistungen höher einschätzten. 1867 wurde er Professor für Geologie an der Universität Innsbruck. 1899 wurde sein Geburtstag in Innsbruck groß gefeiert, ein Jahr später verstarb Pichler im Alter von 81 Jahren.
Neben seinem literarischen Schaffen veröffentlichte Adolf Pichler auch Werke zur Geschichte Tirols, Geologie, Mineralogie und den Naturwissenschaften.