Albert III. von Tirol, aus dem Geschlecht der Grafen von Tirol, wurde 1158 geboren.

1210 erhielt er von Bischof Konrad von Brixen die Vogtei über das Hochstift Brixen und übernahm die bisherigen Herrschaftsrechte in Nori- und Eisacktal der Grafen von Andechs - Meranien, die dieses 1209 verloren hatten.

Als Albert Partei für bischöfliche Dienstmänner ergriff, kam es zwischen Berthold von Neifen (Nachfolger von Konrad von Brixen) und ihm zu einer Fehde. Erst als der deutsche König Heinrich 1221 in die Fehde eingriff, kam zu einem Friedenschluss. 1229 konnte mit dem nächsten Bischof von Brixen Heinrich von Taufers ein Landfrieden eingegangen werden.

Albert hatte keine Söhne, daher legte er fest, dass seine Töchter erbberechtigt seien. Seine erste Tochter Elisabeth vermählte er mit Otto I. von Andechs-Meranien, die zweite Adelheid mit Meinhart I. von Görz und handelte Verträge aus.

1236 enthob Kaiser Friedrich II. die Bischöfe von Trient (Alderich von Trient) und Brixen (Heinrich von Brixen) ihrer weltlichen Macht und setzte stattdessen Statthalter (potestas) ein. In Brixen war dies ein gewisser Haward, in Trient Sodeger de Tito (Ritter aus dem Königreich Neapel). Diese Maßnahmen hielten jedoch nicht lange an, in Brixen wurden bereits 1240 Egno von Eppan von König Konrad IV. (Sohn von Friedrich II.) mit der weltlichen Macht belehnt. Kurz darauf begann zwischen Egno von Eppan, Albert von Tirol und Otto II. von Andechs ein gegenseitiger Kampf, der 1241 beendet werden konnte. Die Bedingungen dafür waren, dass die Grafen von Andechs und Tirol ungeteilt mit der Vogtei und den Grafschaften im Unterinntal, Eisacktal und Pustertal belehnt wurden. Sollte eines der Geschlechter aussterben, dann würde der andere das ganze innehaben.

Bereits 1248 starb Otto II. von Andechs. Im gleichen Jahr starben auch die Grafen von Eppan und Ulten in männlicher Linie aus, und Albert erreichte beim Bischof von Trient, Egno von Eppan, dass er mit diesen Grafschaften belehnt wurde.

Kurz vor seinem Tode kam Albert in Gefangenschaft: Er und Meinhard I. von Görz waren 1252 mit dem Erzbischof Philipp von Salzburg wegen dessen Herrschaftsbesitzes in Kärnten in einen Kampf verwickelt, und beide wurden dabei gefangen genommen. Nur durch hohe Lösegeldzahlungen und Landesabtretungen, sowie die Geiselnahme der beiden Söhne Meinhards (Meinhard II. und Albert) kamen sie frei.

Ein Jahr später starb Albert von Tirol. Später wurde er in Stams beigesetzt.

Seine Enkel kamen erst 1258 (Meinhard I.) und 1262 (Albert) frei.

IE, 2003

Lit.:
Baum, Wilhelm: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters; Klagenfurt. 2000.
Stolz, Otto: Geschichte des Landes Tirols; Erster Band: Quellen und Literatur. Land und Volk in geschichtlicher Betrachtung. Allgemeine und politische Geschichte in Zeitliche Folge; Innsbruck / Wien / München, 1955.