Wilhelm Biener (Bienner) (* vor 1590 in Laupheim/Oberpfalz; Ü 17. Juli 1651 in Rattenberg/ Tirol) war Jurist und Tiroler Kanzler.

 

Wilhelm Biener stand ab 1620 im Dienst des Markgrafen Karl von Burgau und 1625-1630 in Diensten des bayrischen Kurfürsten, wurde dann von Kaiser Ferdinand II. in den Reichshofrat berufen und erst Erzherzog Leopold V. von Tirol als Berater zugeteilt. Von 1638 bis 1650 war er vorderösterreichischer Hofkanzler bei Erzherzogin Claudia de Medici und dann nach ihrem Tod 1648 Kanzler bei ihrem Sohn Erzherzog Ferdinand Karl.

Biener straffte die Verwaltung, ging hart gegen Korruption und Amtsmißbrauch vor und verhinderte ein Herauslösen der geistlichen Fürstentümer Brixen und Trient aus ihren vertraglichen Bindungen mit der gefürsteten Grafschaft Tirol. Durch diplomatisches Geschick gelang es ihm auch, einen Einfall der Franzosen in das Münstertal zu verhindern und Streitigkeiten mit den Bündner Bauern beizulegen, die damals noch offiziell unter Tiroler Oberhoheit standen, praktisch aber Selbständigkeit genossen.

Er stärkte gegen den Widerstand der Stände die landesfürstliche Stellung. Biener protestierte auch vergeblich gegen den Ausverkauf Tiroler Herrschaftsrechte an Graubünden, mit dem der verschwenderische Lebensstil Ferdinand Karls finanziert werden sollte. Das Prättigau und das Unterengadin fielen daher an Graubünden.

Unter der Regierung von Claudias Sohn Ferdinand Karl wurde Biener von persönlichen und politischen Gegnern 1650 gestürzt und wegen Hochverrats und Unterschlagung rechtswidrig zum Tod verurteilt. Er wurde 1651 in Rattenberg hingerichtet. Seine Begnadigung traf zu spät ein.

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