Erzherzog Ferdinand von Österreich war der zweite Sohn des Kaisers Ferdinand I. und Bruder des deutschen Kaisers Maximilian II.. Er wurde 1547 von seinem Vater an die Spitze der Verwaltung Böhmens gestellt und leitete 1556 den Feldzug gegen die Türken in Ungarn.

 

Seit 1557 war er heimlich mit Philippine Welser, der Tochter eines Patriziers aus Augsburg, vermählt, die ihm mehrere Kinder gebar. Die Ehe wurde von Kaiser Ferdinand I. 1559 unter der Bedingung der Verschwiegenheit genehmigt. Die Kinder erhielten den Namen "von Österreich", sollten aber nur für den Fall, dass das ganze männliche Haus Habsburg aussterbe, successionsfähig sein.

Nach dem Tod seines Vaters 1564 erhielt Ferdinand gemäß dem väterlichen Testament die Herrschaft über Tirol und die Vorlande (Vorarlberg, Breisgau, Burgau u.a.). Er blieb auf Wunsch Maximilians II: aber noch bis 1567 als böhmischer Statthalter in Prag.

In seinen eigenen Ländern verhalf Ferdinand der katholischen Gegenreformation zum Durchbruch und als Kunstfreund legte er den Grund zu der berühmten Ambraser Sammlung. Diese bedeutende "Kunst- und Wunderkammer" trug er schon in seiner Zeit als Statthalter von Böhmen zusammen und baute Ambras für sie auf. Vor allem seine Portraitgalerie und seine Harnischsammlung waren von hohem Wert und der Erzherzog verschuldete sich auch dafür. Diese Sammlungen sind heute Teil des Kunsthistorischen Museums in Wien.

Nach dem Tode der Philippine 1580 heiratete er 1582 zum zweitenmal, und zwar Anna Katharina, eine Tochter des Herzogs Wilhelm von Mantua.

Erzherzog Ferdinand starb am 24. Januar 1595. Wegen der ausgehandelten Erbfolge waren seine Kinder nicht erbberechtigt und so kam Tirol nach seinem Tod wieder an die beiden anderen habsburgischen Linien.

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