Geb.: um 1265 in Rattenberg Gest.: 14.Sptember 1313 in Schloss Rottenburg
Um ihr Leben ranken sich manche Legenden.
Schon als junges Mädchen trat sie als Köchin den Dienst in der Rottenburg an. Ihr soziales Engagement soll zu dauernden Konflikten mit der Schlossherrin geführt haben. Als sie eines Tages entdeckt wurde, wie sie den Armen Wein und Brot bringen wollte, sollen sich die Nahrungsmittel in Lauge und Sägespäne verwandelt haben. Notburga wurde aus dem Schloss verjagt und fand eine Anstellung als Magd in Eben am Achensee. Vor Dienstantritt hatte sie sich aber ausbedungen, dass sie nach dem Abendläuten nicht mehr arbeiten müsse, um im nahe gelegenen Rupertikirchlein beten zu können. Eines Tages forderte aber der Bauer, sie müsse das Korn auch nach dem Abendläuten fertigschneiden. Notburga warf ihre Sichel in die Luft und diese schwebte über ihr. Durch dieses Wunder wurde sie zur Schutzpatronin der Knechte und Mägde. Inzwischen waren die Bewohner von der Rottenburg vom Pech verfolgt gewesen. Als Heinrich von Rottenburg erfuhr, wo Notburga arbeitete, bat er sie wieder auf sein Schloss zurückzukehren und stellte ihr frei, den Armen zu helfen. Nach ihrem Tod soll ihr Leichnam auf einen Wagen von zwei Ochsen gelegt worden sein, welche ihn ohne Führung von der Rottenburg zum Rupertikirchlein bei Eben am Achensee brachten.
Die Verehrung der Hl. Notburga hatte ihren Höhepunkt im 18. Jahrhundert. 1718 wurden ihre sterblichen Überreste exhumiert. 1735 erlaubte der Bischof von Brixen aus ihrem Skelett eine Ganzkörperreliquie für die Kirche von Eben zu machen. Offiziell zur Heiligen wurde sie aber erst 1862. In Tirol finden sich nur sehr wenige Kirchen, welche nicht ein Bild der Hl. Notburga mit der schwebenden Sichel schmückt.
(Autor: MF)