Stilfes war Jahrhunderte hindurch eine selbstständige Gemeinde und wurde erst 1929 der Gemeinde Freienfeld beigefügt. Deshalb wird dieser Ortsteil hier nochmals aufgeführt.

Erstmals erwähnt wurde Stilfes in der Schenkungsurkunde des Quartinus, in der dieser Stilfes und Trens dem Kloster Innichen zukommen ließ. Ein Ministerialengeschlecht, die Herrn von Stilfes, wurden um 1100 mit der bischöflichen Verwaltung des Wipptales beauftragt. Diesen folgten um 1200 nach deren Aussterben die Herren von Trautson in diesem Amt nach. Zur Unterstützung erhielt dieses Geschlecht auch die Burg Sprechtenstein als Lehen.
Da Stilfes auch eine
Urpfarre bildete, entsprach diese auch dem Viertel Niederland des Gerichts Sterzing.
Während der Tiroler Bauernkriege 1525/26 fanden die Parolen auch in dieser Region viel Widerhall. So plünderten die Bauern den Widum und die Kirche von Stilfes auf der Suche nach den Urbaren, welche sie aber nicht fanden. Nach der Niederschlagung des Aufstandes traten viel Bewohner den Wiedertäufern bei und verließen das Land.
1838 wurde Stilfes mit Pfulters vereinigt und zur selbständigen Gemeinde erhoben.
Nach dem Friedenschluss 1919 und der Abtrennung Südtirols wurde 1928 Stilfes mit Trens und Mauls per Dekret zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt.

Sprechenstein

Schon in vorgeschichtlicher Zeit befand sich eine Wallburg am Platz der Burg Sprechenstein. 1241 wurde eine Hochmittelalterliche Burganlage durch Graf Albert von Tirol infolge eines Konfliktes mit dem Bischof von Brixen errichtet. Im Friedensschluss desselben Jahres verpflichtete sich Albert zwar zur Schleifung der Anlage, jedoch blieb diese Bestehen und ging als Lehen an die Herren von Trautson, welche sie bis zu deren Aussterben im Jahre 1780 behielten. Seit damals befindet sich die Burg im Besitz der Grafen Auersperg.

Die Anlage wurde in zwei Bauwellen errichtet, wobei in der ersten Bauphase der runde Bergfried und die ihn umgebenden Gebäude gebaut wurden.
Während des 2. Weltkrieges erlitt die Wehranlage mehrere Bombentreffer, wodurch Teile der Anlage und auch Kunstschätze vernichtet wurden. Die Familie Auersperg ließ die Festung jedoch wieder herstellen.

Kirchengeschichte

Um 1000 nach Christus wurde wahrscheinlich die Urpfarre Stilfes errichtet, wobei ein Pfarrer erstmals 1214 genannt wurde. Zumeist wurde die Pfarre durch Brixener Dompfarren verwaltet, die vor allem an den Einnahmen interessiert waren und die Seelsorge zumeist Hilfspriestern überließen.

Kirche zum Hl Petrus (Pfarrkirche)

Von der ersten Pfarrkirche in Stilfes sind keine Reste vorhanden. Im Jahre 1479 wurde ein Neubau fertig gestellt, von der heute noch der Turm erhalten ist. Das Langhaus wurde 1840-43 neu errichtet, wobei das Hauptportal der Kirche aus dem 15. Jahrhundert übernommen wurde.

(Autor: MF)