Kirchengeschichte

Die Mutterpfarre von Klausen war ursprünglich Säben, die neben Klausen auch Latzfons und Feldthurns umfasste. Kurze Zeit nach der Übersiedelung des Bischofs nach Brixen wurde die Pfarre Klausen-Latzfons gegründet. Zu dieser Zeit kam sie zum Zwölf Boten Spital in Klausen, wechselte aber noch zweimal den Standort: zuerst zur Apostelkirche danach endgültig zur Andreaskirche.

Kirche zum Hl. Andreas (Pfarrkirche)
Erstmals wurde dieses Gotteshaus im Jahre 1205 urkundlich erwähnt. Die Langhausmauern und der Turm beinhalten noch Teile dieses ersten Gebäudes. 1482 wurde die Kirche im spätgotischen Stil umgebaut. 1697 stiftete die Spanische Königin das Kapuzinerkloster in Klausen, welches bis 1972 bestand.

Kirche zu den Hl. Aposteln
1467-70 wurde dieses Gotteshaus von Meister Jörg errichtet. So wie die Kirche zum Hl. Andreas konnte auch diese Kirche ihr gotisches Ansehen bewahren.

Kirche zum Hl. Sebastian
Die erste Pfarrkirche Klausens wurde ca. einen Kilometer außerhalb der Stadt im Zusammenhang mit dem Spital errichtet. 1213 wurde der heutige Bau geweiht und ist der Grabeskirche in Jerusalem nachempfunden.

Kapuzinerkirche
Das von der Königin Maria Anna von Pfalz -Neuburg auf Anregung ihres Beichtvaters Gabriel Pontifesser gegründete Kapuzinerkloster in Klausen wurde in typischem Stil dieses Ordens ausgeführt: Dieser beinhaltet vor allem einen Dachreiter, eine Seitenkapelle und ein Tonnengewölbe. Über dem Portal findet sich das Wappen der spanischen Königin.

Lorettokapelle
Anstelle des Geburtshauses, des oben erwähnten Gabriel Pontifesser wurde um 1700 eine Lorettokapelle errichtet. Dieses wurde dem Hl. Haus in Loretto nachempfunden und erhielt eine Schatzkammer, in welcher wertvolle Gemälde, sakrale Gegenstände und Gewänder, welche Pontifesser aus Spanien mitbrachte, untergebracht waren.

Jenner, Matthias
Geb. 1631 in Klausen, gest. 1691 in Brixen
Als Sohn eines Wirts und des Bürgermeisters von Klausen geboren, studierte er in Innsbruck, Graz und Wien. Nach der Priesterweihe 1656 ging er nach Perugia und erwarb dort 1662 das Doktorat. In der Folge war er als Pfarrer in Fügen tätig, wo er auch als Vermittler bei einem Problem im Stift Fiecht eingesetzt wurde und dort den Orden der Benediktiner kennen lernte. Durch den reichen Bergsegen in der Umgebung von Fügen inspiriert, begann er nach Gold und Silber in seiner Pfarre zu schürfen und konnte somit ein beträchtliches Kapital erwerben. 1677 wurde er Spitalverwalter und Dekan in Klausen, dem folgte die Erhebung zum Domherrn von Brixen 1681. In dieser Position begann er seinen Plan zu verwirklichen, auf Säben ein Kloster zu gründen. Finanziert wurde dieses vorhaben vor allem aus dem Geld, das er in Fügen erworben hatte. Bis zu seinem Tod widmete er sich diesem Projekt.