Wappen von GargazonOrtsteile: Gargazon, Berghütten, Knotter

 

 

 

{tab=Geschichte}In römischer Zeit führte die Via Claudia Augusta durch Gargazon, was Funde wie z.B. römische Münzen belegen. In einer Abschrift einer Schenkungsurkunde von 1270 tritt der „Gargazone fluvius“ als Grenze zwischen den Grafschaften Bozen und Vinschgau hervor. Die ursprüngliche Urkunde wurde im Jahre 1027 von Kaiser Konrad II. ausgestellt, ist jedoch nicht erhalten geblieben, wobei anzunehmen ist dass „Gargazone fluvius“ erst in der Abschrift von 1270 ergänzt worden ist. Der Ort selbst tritt erst 1285 in den Urbarakten Tirols als „Garezan unter Purchstal“ ins Licht der Geschichte.

1407 findet sich erstmals das Gericht Gargazon, welches an die Herren von Rotteburg vergeben war. Zu diesem Gericht gehörten auch 23 Höfe. 1411 nach der Niederlage der Rottenburger gegen Friedrich IV. fiel das Gericht wieder an den Landesherrn, wobei der Gargazon, Mölten und Burgstall durch einen Richter zusammen verwalten und 1425 schließlich dem Kelleramt von Tirol einverleiben ließ.

1504 wurde eine Herbergsstiftung für Arme und Reisende an der Meraner Strasse errichtet.

Am 3. April 1797 kam es im Ortsgebiet von Gargazon zu einer Schlacht gegen die revolutionären französischen Truppen, welche Tiroler Landsturm, Schützen und reguläre österreichische Armee unter General Laudon gewannen. Infolge der napoleonischen Kriege kam Gargazon im Jahre 1810 zum Königreich Italien, und wurde dem Gericht Bozen unterstellt. Nach der Restauration der Zustände vor der napoleonischen Ära kam Gargazon 1817 zum Gericht Meran, wobei es nun aber direkt diesem Verwaltungszentrum unterstellt wurde.

1876 wurde ein Gesetz zur Regulierung der Etsch verabschiedet, was große landwirtschaftliche Flächen eröffnete. 1908-1940 wurden diese Gebiete entsumpft und kultiviert und bilden bis heute die Voraussetzung zum Obstanbau.

{tab=Kirchengeschichte}

Ursprünglich gehörte Gargazon zur Mutterpfarre Lana, erhielt aber bereits im Jahre 1642 eine eigene Kuratie. Erst im 20. Jahrhundert erhielt Gargazon eine eigene Pfarrei.

Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer (Kuratialkirche)

1337 wurde dieses Gotteshaus erstmals urkundlich erwähnt. Obwohl die Kirche mehrmals umgebaut und restauriert wurde, konnte sie ihren gotischen Charakter erhalten. Da die Kirche für die Bewohnerzahl zu klein wurde, errichtete man 1899 ein Neubau. Die bisherige Kirche wurde zur Totenkapelle umfunktioniert.

Kirche zum Hl. Herzen Jesu (Pfarrkirche)

Da die Kirche zum Hl. Johannes für die Bevölkerung zu klein geworden war, beschloss man 1899 einen Kirchenneubau. Dieser wurde zum Großteil aus dem, im nahegelegen Abbaugebiet gewonnen Porphyr gefertigt. 1838 wurde die Kirche eingeweiht.

(Autor: MF)

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