Wappen von HaimingOrtsteile: Ötztal-Bahnhof, Magerbach, Riedern, Schlierenzau, Ambach, Brunau, Haimingerberg, Ochsengarten

Haiming war bereits in urgeschichtlicher Zeit besiedelt. So bestätigt ein Urnenfelderfund aus dem Jahr 1952 bei „Forchet"  eine Ansiedlung aus der Zeit um 800 vor Christus.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1269 in einer Kaufurkunde Meinhards II., in der er dem Grafen Heinrich von Eschenlohe fünf Höfe im Gebiet des Gerichts Petersberg abkaufte.
Als Untergemeinde des Gerichts Petersberg schien Haiming erstmals 1313 auf, die Brücke über den Inn sieben Jahre später. Diese war ein neuralgischer Punkt auf der Inntalstrasse, welche direkt durch Haiming führte. Diese Strecke war bis 1939 in Betrieb, bis sie wegen Steinschlaggefahr eine neue Streckenführung erhielt.
In Ochsengarten wurde bereits 1315 ein Schwaighof urkundlich genannt, wodurch sich in diesem Ortsteil eine der ältesten hochalpinen Dauersiedlungen Tirols befindet.
Im Mittelalter wurde in Magerbach ein marmorartiger Stein gebrochen, der bei vielen Kirchenbauten der Umgebung Verwendung fand.
In einer Hütte im Wald unterhalb des Brandseetales soll sich der Überlieferung nach Herzog Friedrich IV. bei seiner Flucht aus Konstanz einige Tage in einer Waldhütte aufgehalten haben.
Seit 1627 bildete Haiming zusammen mit Schlierenzau und Ochsengarten eine Hauptgemeinde des Gerichts Petersberg.
1884 wurde für die Errichtung der Arlbergbahn eine Brücke über die Ötztaler Ache errichtet, der 1893 ein Bahnhof in Ötztal-Bahnhof folgte.

Während des zweiten Weltkrieges errichtete die deutsche Luftfahrtindustrie einen riesigen Windkanal in Haiming, welcher nach 1945 demontiert und ein Teil des Materials wurde zur Reparatur der Brixlegger Brücke verwendet. Der Winkanal selbst wurde 1951 in Hochsavoyen wieder aufgestellt.

1958 wurde Silzerberg in Haimingerberg umbenannt.
1972 wurde Ochsenberg erst durch eine Straße mit Haiming verbunden. Bis zu dieser Zeit war der Ort nur über einen Fußsteig erreichbar.

Kirchengeschichte:

Ursprünglich war Haiming Teil der Mutterpfarre Silz, der Ort erhielt 1486 einen Kaplan und 1663 eine Kuratie. 1891 wurde der Ort zur selbständigen Pfarrei erhoben.
Haimingerberg (ehemals Silzerberg) erhielt 1846 eine Expositur. 1964 wurde in Ötztal Bahnhof eine eigne Pfarrei errichtet, für die auch eine neue Kirche zu dieser Zeit gebaut wurde.
Ochsengarten erhielt im Jahre 1778 eine Kaplanei, 1885 eine Lokalie und wurde 1891 zur Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Jakob (Pfarrkirche Haiming)

Die Kirche wurde schon 1384 errichtet, wurde aber nachdem sie infolge eines Ortsbrandes Schaden genommen hatte, 1761 teilweise neu errichtet und barockisiert. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Innere des Gotteshauses in neugotischen Stil verändert.

Kirche zur Maria Heimsuchung (Expositurkirche Haimingerberg)

1846 wurde die Expositurkirche in Haimingerberg errichtet, die erst 1856 eingeweiht wurde.

Kirche zur Mariä Heimsuchung (Pfarrkirche Ochsengarten)

1777 wurde dieses Gotteshaus errichtet, wobei sie direkt ins Pfarrhaus hineingebaut wurde.

Berühmte Persönlichkeiten aus Haiming

Schweigl, Anton

Geb. 14.8.1700 in Haiming, gest. 24.4.1761 in Brünn
Seine Ausbildung erhielt Schweigl in Imst, danach ging er auf Wanderschaft und ließ sich schließlich 1728 in Brünn nieder. Dort wurde er als Meister in die Bildhauerzunft aufgenommen und schuf mehrere berühmte Skulpturen. Besonders bedeutend ist die Dreifaltigkeitssäule auf dem Krautmarkt in Brünn.

Autor: Mag. Michael Fritz