Wappen von SchwendauDie Gemeinde Schwendau liegt auf 620 m Seehöhe und grenzt an die Gemeinden Hippach, Ramsau i. Z., Mayrhofen, Finkenberg und Tux an. Das Gemeindegebiet umfasst 17,37 km² und zählt somit zu den kleineren Gemeinden des Zillertals. Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Augasse, Lindenstraße, Johann-Sponring-Straße, Schwendau-Dorf, Mühlen, Schwendau-Leiten, Stockach, Sidanweg, Kohlstatt, Kleinschwendberg, Mühlbach, Neu-Burgstall, Burgstall, Kreuzlau, Astegg, Horberg, Penken.

Laut Volkszählung 1981 gab es damals 1173 Einwohner, zehn Jahre zuvor waren es 1020 und heute sind es mit Stand Mai 2001 1429 Einwohner. Man kann Schwendau also als eine kontinuierlich wachsende Gemeinde bezeichnen.

Zur Geschichte:

Erstmals wird Schwendau um das Jahr 1200 als „Swentowe“ (Rodung in einer Au) im ältesten Urbar (Güterverzeichnis) des Erzstiftes Salzburg urkundlich genannt. Damals wurde der Besitz des Salzburgischen Erzstiftes, des größten Grundherrn im Zillertal, von den drei Maierämtern Schwendau, Zell (Celle) und Fügen verwaltet. Zum Amte Schwendau gehörten ohne Rücksicht auf die Bistums- und Ländergrenzen die Orte des inneren Teiles des Zillertales zu beiden Seiten des Flusses, es waren dies Brandberg, Finkenberg, Laimach, Schwendberg, Ginzling, Mayrhofen und Schwendau.

Bis zum 16. Jahrhundert wird in alten Schriften das Gericht und der Amtmann von Schwendau erwähnt und der Platz bei den Drei Linden war seit jeher der Gerichtsort des Gebietes. Vor rund 600 Jahren dürften schätzungsweise an die 100 Menschen in Schwendau und Umgebung gewohnt haben. Sichere Zahlen haben wir erst seit 1810. Schwendau zählte damals 637 Einwohner in 82 Häusern. Infolge der Abwanderung in die neu entstandenen Industrieorte des Unterinntales ging die Einwohnerzahl von Schwendau bis auf 439 im Jahre 1890 zurück. Aus religiösen Gründen kam es ebenso zur Abwanderung. In den letzten Jahrzehnten dagegen stieg die Volkszahl wiederum gleichmäßig an: 1951 = 631 EW, 1961 = 754 EW, 1971 = 1020 EW und 2001 = 1429 Einwohner .In Schwendau stehen 423 Gebäude worin 493 Wohnungen untergebracht sind.

Die Pfarrkirche befindet sich in Hippach, das dazugehörige Pfarramt hingegen auf Schwendauer Boden. Eher selten in Tirol ist, dass zwei Gemeindeämter im gleichen Haus untergebracht sind. So befinden sich beide Gemeindeämter in dem von der Gemeinde Schwendau im Jahre 1987 erworbenen Haus der Raiffeisenbank Hippach genauso wie das Postamt und der Bauhof.

Bekannte Persönlichkeiten der Gemeinde sind:

Pfarrer Johann Sponring , der im Alter von 106 Jahren am 14.08.1969 verstorben ist. Er war von 1904 bis 1959 Pfarrer von Hippach und war in dieser Zeit auch Gründer der Raiffeisenbank Hippach und Umgebung.

Spitaler Johann , Altbürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Schwendau, er war in den schwierigen Jahren des Krieges und des Wiederaufbaues von 1940 bis 1962, 22 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Schwendau.

Alois Neuner , Bauer von Kiendler (vulgo Kiendlerdoktor), war durch sein großes Wissen um die Natur-heilkräfte einer der erfolgreichsten „Heilpraktiker“.

Als er 1934 im Alter von 73 Jahren starb, war sein Ruf schon weit über die Landesgrenzen hinaus gedrungen. Seine Praxis in Schwendau war stets von Hilfesuchenden aus dem In- und Ausland überfüllt und die Zillertalbahn hatte sogar einen Zug eingeführt, den sogenannten „Neunerzug“. Dieser Zug kam um Punkt 9.00 Uhr in Ramsau an.

Gredler Andreas , Jurist und Politiker, wurde am 01. Okt. 1802 in Wiesberg in der Gemeinde Schwendau geboren und lebte einige Zeit in Wien wo er als Notar und Mitglied der juristischen Fakultät und als Verwaltungsrat bei mehreren wirtschaftlichen Unternehmungen wirkte. 1863 zog er als Abgeordneter in den Tiroler Landtag ein. Er verstarb 1870.

Otto von Habsburg , wurde am 7. März 1937 vom Gemeinderat zum Ehrenbürger ernannt um das Unrecht welches der Kaiserfamilie zugeführt wurde, teilweise wieder gut zu machen.

Adolf Troppmair , war Gemeindereferent der Tiroler Landesregierung von 1957 bis 1970, 1.Vizepräsident des Tiroler Landtages von 1970 bis 1979 und Landtagsabgeordneter von 1957 bis 1979 und Ehrenbürger der Gemeinde Schwendau und noch weiterer 29 Gemeinden des Landes Tirol. Er verstarb 1993.

Johann Hasslwanter , Ehrenbürger der Gemeinde Schwendau

Simon Holaus , der „Donner von Amerika“, berühmter Nationalsänger