Wappen von FissOrtsteile: Fiss, Fisser Höfe, Kreuz, Plazör, Schöngamp, Telfeshof
 
Es wird angenommen, dass Fiss wie das übrige Plateau (Serfaus, Fiss, Ladis) bereits in keltischer Zeit besiedelt war. Darauf deutet auch hin, dass die Römer ihre Strasse über den Reschen nicht durch das Tal, sondern über das Plateau führten, was die Römerbrücke bei Tösens bestätigt. Ob eine dauerhafte Besiedelung in dieser Zeit stattgefunden hat, ist nicht zu klären.
Im 6. Jahrhundert nach Christus erfolgte eine erste Einwanderungswelle im Inntal durch die Bajuwaren. Fiss jedoch wurde aus einer anderen Richtung zu Beginn des 13. Jahrhundert besiedelt: Einwanderer aus dem Wallis errichteten die erstem Höfe im heutigen Ortgebiet.
Erstmals urkundlich erwähnt wird dieser Ort  im Jahre 1286 als Fusse, 1315 belegen die Urbare des Stiftes Stams, dass „Fusse“ Teil des Gerichts Laudeck bzw. Prutz war.
Die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung lag in der Viehzucht.
Der heutige Ortskern wurde zum Großteil im 16. und 17. Jahrhundert errichtet, wobei Fiss das Bild eines engen Massendorfes erhalten hat.
Im Tiroler Freiheitskampf 1809 verteidigten die Schützen aus Fiss mehrmals die Festung Laudegg gegen Franzosen und Bayern.
Aufgrund der Realteilung und der damit verbundenen geringen Verdienstmöglichkeiten, kam es in der Zeit zwischen 1870 – 1918 wie auch in anderen Orten des Oberinntales zu großen Auswanderungswellen.
Viele Familien waren gezwungen die Kinder in den Sommermonaten als so genannte Schwabenkinder zu verschicken, um sie beim Familienunterhalt beizutragen zu lassen.
Bis 1928 war der Ort nur über einen Karrenweg erreichbar. In diesem Jahr erhielt Fiss eine Zufahrtsstrasse.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm Fiss seinen Aufschwung durch den Wintertourismus.

Kirchengeschichte:

Fiss war einst Teil der Urpfarre Serfaus, erhielt im Jahre 1521 zusammen mit Ladis eine Kaplanei und wurde 1891 zur eigenständigen Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer (Pfarrkirche)

Der erste Kirchenbau wurde 1310 fertig gestellt und eingeweiht.  In den Jahren 1717/18 wurde der Bau erweitert und barockisiert. Die nächste Umbauphase erfolgte 1875 als neben einer Aussenrenovierung auch das Innere im Nazarener Stil umgewandelt wurde.

(Autor: MF)