Wappen von LadisOrtsteile: Obladis, Ladis, Neuegg, Panzer, Überwasser

Erste archäologische Funde weisen auf eine Besiedelung um die Zeit um 1000 vor Christus hin. Die Via Claudia Augusta zog vermutlich durch den Ort und wurde bei Pontlatz wieder zum Tal geleitet. 1220 wurde der Ort im Zusammenhang mit einer Kirche erstmals urkundlich genannt. Bereits 12 Jahre später tritt ein Ministerialengeschlecht bei einem Hoftag von Herzog Otto von Andechs in Innsbruck hervor, das sich von Laudeck nannte. 1363 wurde die Festung Laudeck von den Bayern mit Gewalt eingenommen.

1406 begannen die Appenzeller unter Itel Reding ihren Feldzug gegen Tirol und Vorarlberg. Die Bauern des Oberinntales schlossen sich den Invasoren an, so auch die Bewohner des Gerichts Laudeck.  Wahrscheinlich unterstützte aber eine große Anzahl von Ladissern die Besatzung der Widerstand leistenden Burg Laudeck. Aus Zorn über den harten Widerstand wurde dann das Dorf Ladis niedergebrannt.  Dabei wurde auch die Burg zerstört und in den folgenden Jahren nicht wieder aufgebaut. 1412 wurde auf der Dingstrasse von Prutz von den Oberländer Ortschaften gegenüber den Pfleger von Laudegg und dem Landefürsten ein Treuegelöbnis abgelegt.

Der Legende nach soll ein Hirtenknabe bereits im Jahre 1212 die Sauerquelle Obladis entdeckt haben.  Unter Kaiser Maximilian untersuchte Dr. Mermann die Quelle und bestätigte ihr eine besondere Heilkraft.  Erzherzog Ferdinand II. ließ sich später täglich einen Trog voll des Wassers nach Innsbruck transportieren und stiftete aus Dankbarkeit eine marmorne Brunnensäule. Daneben ließ er noch die Quelle erweitern, welche im 17. Jahrhundert von hohen Persönlichkeiten besucht wurde, bis 1670 ein Erdbeben einen Teil der Anlage verschüttete und die Fördermenge geringer wurde.  Das Heilbad ging 1833 infolge einer Versteigerung in Privatbesitz über.

Das Gasthaus „Rose" ist al Wirtschaft seit 1590 inklusive dem Zeichen des gesattelten Pferdes, belegt.

Ladis wurde 1635 von der Pest heimgesucht.

Wie eine Quelle besagt, wurde 1674 ein Ladisser Vater darauf hingewiesen, seine Kinder schulen und lernen zu lassen, was nahe legt, dass zu dieser Zeit bereits eine Schule in dem Ort bestanden haben muss.

Eine Feuerbrunst vernichtete im Oktober 1683 Ladis, den Wiederaufbau der Kirche finanzierte ein gewisser Sebastian Schneider, die Glocken wurden vom Stift Wilten gespendet. 1698 wurde das Gotteshaus durch den Brixner Bischof Johann Franz Kuen geweiht. Im Rahmen des bayrischen Rummels (?) wurden die französischen und bayrischen Truppen 1703 von dem Aufgebot der Ladisser, Landecker und Pfundser geschlagen.

Als 1809 die bayrischen Behörden in der Person des Richters von Prutz in Ladis die Musterung für die Armee durchführen wollten, musste der Richter unverrichteter Dinge wieder abziehen. Am 6.8 desselben Jahres, versuchten französische Truppen zum Schloss Laudeck durchzudringen, wurden aber durch das lokale Aufgebot zum Rückzug gezwungen, welches durch die bestialische Ermordung eines Tirolers noch weiter in seiner Kampfwut gesteigert wurde.

1833 wurde das Heilbad bei Obladis durch eine Aktiengesellschaft übernommen und seit dieser Zeit wird das Heilwasser auch in Flaschen abgefüllt. Bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Sauerquelle eine beliebte Kureinrichtung.

Burg Laudeck

Die Anlage der Burg Laudeck wurde auf einem prähistorischen Siedlungskern errichtet, wie archäologische Funde belegen. 1239 kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung der Herrn von Laudeck und aus einer Urkunde Meinhards II. von 1263 kann geschlossen werden, dass sich zu dieser Zeit bereits ein wichtiges Gericht in der Anlage befand. 

Das Zentrum der Anlage bildet der mächtige Wohnturm, Angebaut sind Palas und Kapelle und schließt an die Ringmauer an, welche noch durch einen Torturm und einen Wohnturm durchbrochen wird.

Der Bergfried oder Wohnturm hat eine kubische Form, wobei alle vier Seiten eine unterschiedliche Länge aufweisen (11,16 - 10,42 - 14,43 - 14 Meter) Die aus Tuffstein ausgeführten Mauern wurde sauber verarbeitet und die Fugen mit Mörtel verstrichen. Der Eingang befand sich ursprünglich im ersten Stock des zweigeschossigen Baues. In der ersten Ausbauphase besaß der Turm weder ein Dach noch einen Zinnenkranz. Errichtet wurde dieser Teil der Anlage zu Beginn des 13. Jahrhunderts und war wahrscheinlich zu Beginn freistehend. Während des Krieges gegen die Appenzeller  wurde 1406 die Burg Laudeck stark beschädigt und die als Vorwerk dienende Burg Steinegg zerstört. In der Folgezeit wurden nur die nötigsten Ausbesserungen durchgeführt und 1471 wurde durch Herzog Sigismund das Schloss Siegmundsried begonnen, wodurch der Verfall an Laudeck noch zunahm, da alle Ressourcen in den Neubau investiert wurden. Unter Kaiser Maximilian wurde Laudeck wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt und die Anlage ausgebaut. Vor allem wurden Schießscharten für Feuerwaffen hinzugefügt.

Die bewilligten Geldmittel wurden jedoch zum Großteil nicht ausgezahlt, wodurch die Anlage wieder zu verfallen begann. Zur Zeit der Gefahr eines Einfalles der Engadiner war die Anlage bereits wieder in so desolatem Zustand, dass 1546 der Pfleger von Laudeck ersuchte, im Falle, dass die Anlage nicht saniert werde, er sich mit seinen Mannen zurückziehen zu dürfen.

1551 geben die Quellen bereits Auskunft, dass der Pfleger von Laudeck in Siegmundsried residierte und die Burg nur mehr als Lager oder Waffendepot genutzt wurde.

Am Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Laudeck wieder bewohnbar gemacht und saniert, jedoch war die Anlage am Ende des Jahrhunderts wieder in dem selben baufälligen Zustand wie vor den Verbesserungen. Erst ab 1940 wurde die Burg unter neuen Besitzern wieder instand gesetzt, wobei jedoch bei manchem Detail nicht auf die historischen Wurzeln geachtet wurde. Als zur Mitte des 13. Jahrhunderts Laudeck zum Gerichtssitz wurde, wurde an den bisher einzeln stehenden Wohnturm ein Palas angebaut. Mauerreste lassen diese Datierung zu. Ebenfalls durch den allgemeinen Verfall betroffen, wurde 1967 der Palas neu aufgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde der kleine Hof zwischen dem Palas und dem Wohnturm geschlossen und eine Kapelle eingerichtet.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde an der Ringmauer der Nordturm aufgebaut, der im Zuge der Umbaumaßnahmen nach 1500 in ein Rondell umgewandelt wurde.  1534 wurde eine Vorburg mit Zwinger erbaut.

Kirchengeschichte

Ursprünglich war Ladis Teil der Mutterpfarre Serfaus. 1661 erhielt der Ort den Status einer Kuratie und 1891 wurde Ladis zur Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Martin (Pfarrkirche)

Der erste Bau eines Gotteshauses ist ab 1433 urkundlich nachweisbar.  1829-31 wurde die Kirche in klasszistischem Stil neu errichtet und im Laufe des 19. Jahrhunderts neu ausgestattet.

Autor: Mag. Michael Fritz

Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Ladis.