Wappen von KapplOrtsteile: Kappl, Langenthei, See

 

 

 

{tab=Geschichte}So wie im gesamten Paznauntal, ging die Besiedelung vom dem Unterengadin aus. Das Gebiet um Kappl wurde zuerst als Sommerweide genutzt. Im 13. Jahrhundert wurde das Gebiet dem Gericht Landeck unterstellt, wobei es zu dieser Zeit noch den Grafen von Ulten gehörte. Erst durch deren Aussterben im Jahre 1248 kam es an die Grafen von Tirol.

Als erster Hof wird 1252 der Niederhof genannt.

Während des Krieges gegen die Engadiner war Kappl in der Zeit zwischen 1406 und 1408 von den Eidgenossen besetzt.

Bis ins 16. Jahrhundert trug der Ort den Namen „Zehent Paznaun", erst zu dieser Zeit setzte sich der Name Kappl, hergeleitet von der St. Antonius Kapelle, durch. So findet sich der Name erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1579. Aufgrund der entfernten Lage, hatte das Gericht Landeck in Kappl einen Verfachschreiber, welcher seine Berichte einmal jährlich nach Landeck schicken musste.  Durch die Realteilung entstanden aus den einzeln stehenden Höfen Weiler, wobei die oftmalige Teilung mit der Zeit zu großer Armut führte. So ergab es sich, dass ab dem 17. Jahrhundert neben Kindern auch die Erwachsenen ins benachbarte Ausland zogen, um dort ihren Lebensunterhalt in den Sommermonaten zu verdienen. Aus dem Ort kamen vor allem Maurer, Steinmetze, Zimmerleute und Baumeister. Sie bildeten eine eigene Zunft, welche im Jahre 1706 98 einheimische Meister und 71 Gesellen zählte.

Die Schützen aus Kappl nahmen am 24.11.1809 an der Gigglertoblerschlacht teil, welche gegen eine große Überzahl von Franzosen und Bayern gewonnen wurde.

{tab=Kirchengeschichte}

Seit dem 14. Jahrhundert ist eine St. Antonius Kapelle in Kappl nachweisbar. , welche 1398 urkundlich erwähnt wurde. Obwohl sie eine Filiale der Urpfarre Stanz war, erhielt diese Kapelle im Jahre 1422 bereits eine eigene Kaplanei. 1891 wurde Kappl zur selbständigen Pfarre erhoben.
Langesthei wurde 1698 zur Kaplanei, zwei Jahre später Kuratie und 1891 zur Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Antonius dem Einsiedler (Pfarrkirche Kappl)

Bei diesem Gotteshaus handelt es sich um die ursprünglich 1398 erwähnte Kapelle zum Hl. Antonius dem Einsiedler. 1725 bis 1726 wurde das Gotteshaus im barocken Stil neu errichtet, wobei der Nordturm des ursprünglichen Baues erhalten blieb.

Kirche zum Hl. Hyronimus  (Pfarrkirche Langesthei)

1694-96 wurde dieses Gotteshaus im brocken Stil errichtet.

{tab=Persönlichkeiten}

Stark, Christian

Geb. 17.2.1752 in Kappl, gest. unbekannt
Gemäß dem Wunsch seines Vaters sollte Christian Stark Händler werden. Zu diesem Zweck wurde er nach Schwaben zu seinem Onkel geschickt, wo er mit 15 Jahren dem familiären Leben entfloh und in ein spanisches Schweizerregiment eintrat. Von diesem wurde er drei  Jahre später von seinem Vater freigekauft. Er wurde zurück zum Onkel geschickt und 1772 mit einer Bauerstochter aus Strengen verheiratet. In der Folgezeit arbeitete er als Bauer und im Bergwerk. Dort konnte er Erfahrungen mit Sprengstoff sammeln, welche er beim Bau der Arlbergstrasse anwenden konnte und es bis zum Polier brachte. Im Anschluss wurde er zumeist zum Bau von Schanzanlagen und Strassen hinzugezogen, vor allem wegen seiner Erfahrungen aus Spanien. Um 1825 verliert sich jedoch seine Spur.

Pfeifer, Josef der Ältere

Geb. 24.4.1776 in Kappl, gest. 24.8.1841 in Ischgl
Über Lehre und Ausbildung von Josef Pfeifer ist nichts bekannt. Um 1800 eröffnete er jedoch eine Maler und Restaurationswerkstätte in Ischgl.  Sein Schaffen erstreckte sich von Votivbilder, Altarbilder, Fresken über private religiöse Bilder bis hin zu Grabkreuzen. 
Daneben zeichnete er mit Tusche viel Tiroler Landschaften, Burgen und Schlösser. Sein Stil entspricht dem Klassizismus.

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