Wappen von ZamsZur Gemeinde Zams gehören folgende Ortschaften: Zams (Lötz, Römerturm, Madau), Zammerberg (Falterschein, Grist, Kronburg, Lahnbach, Rifenal, Schwaighof, Tatschhof)

Eine reiche Anzahl von Funden aus Vorchristlicher Zeit und aus dem Frühmittelalter bescheinigt eine frühe Besiedelung auf dem heutigen Gebiet von Zams. Schriftlich erwähnt wurde Zams jedoch erst 1150 als „zamis“. Durch die fehlenden Quellen ist es schwer zu eruieren, seit wann die Grafen von Tirol dieses Gebiet besaßen, sicher ist nur dass dies nach dem Aussterben der Grafen von Eppan 1248 geschehen sein muss, denn diese hatten die Gerichte Petersberg, Imst und Landeck zu einem einheitlichen Grafschaftssprengel zusammengefasst. Etwa um 1250 besaßen die Herren von Schrofenstein das Richteramt über Zams, unter Meinhard II. mussten sie es an die landesfürstliche Verwaltung abgeben. Seit 1282 gehört Zams zum Gericht Landeck.
Zams hatte es durch seine gute Lage zu Wohlstand gebracht, der jedoch immer wieder durch Katastrophen verloren ging. Zum einem durch zwei Kriege (Alpenzeller Krieg 1406 und den so genannten „Bayrische Rummel“ 1703), wo Zams geplündert und zum Teil niedergebrannt wurde. Zum anderen machte die Pest in den Jahren 1584 und 1635 vor Zams nicht halt. Die ersten Epidemie raffte derart viele Menschen dahin, dass ein eigener Pestfriedhof (auf dem heutige Areal des Krankenhauses) angelegt werden musste. Trotz Pestkapelle forderte eine neuerliche Pestepidemie weitere 195 Tote. Eine weiter Katastrophe, die Zams zweimal heimsuchte, waren Großbrände. Der erste von 1763 vernichtete 42 Häuser und beschädigte den Kirchturm. Im zweiten von 1911 brannten der größte Teil des Dorfes und die Kirche ab, nur der Kirchturm blieb stehen und erinnert noch heute an diese Katastrophe (die neue Kirche wurde nicht zum Kirchturm gebaut, er steht alleine)

Pfarrgeschichte
Ursprünglich hatte Zams keine eigene Pfarre, sie gehörte zur Pfarre Stanz. Doch bereits im 13. Jh. wurde eine eigene in Zams gegründet und umfasste folgende Orte: Schönwies, Landeck, Stanz, Grins, Pians, Tobadill, Strengen, Flirsch, Schnann, Pettneu, St. Jakob a. A., St. Anton, See, Langesthei und Kappl.
1440 erfuhr die alte Pfarrkirche neben einem Umbau eine große Erweiterung. Laut einem Visitationsprotokoll von 1602 besaß die Kirche 4 Altäre, 3 Kelche und 16 Messgewänder.
Nach einem weiteren Neu- und Umbau wurde sie 1698 neu eingeweiht und erhielt 3 Glocken. Bei dem Brand von 1763 wurde der Dachstuhl der Kirche und das Geläut des Kirchturmes zerstört. Renoviert wurde sie jedoch aus Geldmangel erst später und konnte erst 1778 eingeweiht werden.
Im zweiten verheerenden Brand von 1911 wurden abermals das Geläut des Kirchturmes und die Kirche zerstört. Bereits 1913 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Ein besonderes Datum für die Pfarre Zams ist der 13. Februar 1794. An jenem Tag wurde durch das Ordinariat von Brixen die Abtrennung von dem Dekanat Imst und damit die Neuschaffung des Dekanat Zams angeordnet.

Die Barmherzigen Schwestern und das Krankenhaus Zams
Nach der Gründung der Barmherzigen Schwestern im Jahre 1633 wurde der Orden systematisch ausgebaut und war bald in ganz Europa vertreten.
Dem Dekan Nikolaus T. Schuler ist es zu verdanken, dass die Barmherzigen Schwestern ihr Tätigkeitsfeld auch in Österreich ausdehnten.
Er erwarb das Grundstück am Westfuß des Galuggstockes und errichtete dort ein neues Krankenhaus. Bereits seit 1350 gab es ein Hospital, welches aber zur Betreuung von Fremden und die Verpflegung von Armen in Gebrauch war.
Im neuen Spital, das 1812 fertig gestellt wurde, stellte sich für die Pflege der Kranken die Nichte von Schuler, Katharina Lins, mit vier bis 5 Mädchen zur Verfügung. Trotz vorerstiger Absage des k.u. k. Kreisamtes schaffte es der Dekan die Barmherzigen Schwestern für die Betreuung der Kranken zu gewinnen und somit war Zams die erste Niederlassung der Barmherzigen Schwestern in Österreich. Danach wurde ein Vielzahl von weiteren Filialen in Österreich gegründet.

Die Kronburg
Wahrscheinlich war an der Stelle wo sich die Ruine der Kronburg erhebt, schon in vorchristlicher Zeit besiedelt. 1380 wurde Johann von Starkenberg von Herzog Leopold von Österreich gestattet an diesem Berghügel (bisher als „Circaffe“ bezeichnet) eine Burg zu errichten. Grund für diesen Bau war die niedere Gerichtsbarkeit, welche die Starkenberger im Gericht Landeck besaßen. Sie konnten so von der Kronburg aus ihr Amt ausüben. Aufgrund der Tatsache, dass die Starkenberger ihr Stammschloss in Tarrenz hatten, wurde auf der neu erbauten Kronburg ein Pfleger eingesetzt. Durch einen Disput mit dem Landesfürsten Friedrich IV. wurde die Kronburg den Starkenbergern entzogen und der landesfürstlichen Verwaltung unterstellt.
1504 ging die Kronburg als Lehen an das Geschlecht der Fieger, welche ihr Stammschloss in Volders hatten. Gleich nach der Übernahme wurde die Burg umgebaut. Innerhalb des Burgfriedes durfte dieses Geschlecht wieder die niedere Gerichtsbarkeit ausüben.
Nachdem die Fieger 1802 ausgestorben waren, fiel die Kronburg an den Staat. Nach dieser Zeit wechselte die Burg mehrmals den Besitzer (Bauer, Barmherzigen Schwestern).
Nach der Aufhebung des Patrimonialgerichtes Kronburg wurde der Burgfried dem Landgericht Landeck unterstellt.
Seit 1766 verfällt die Kronburg zusehends. Ein erster Versuch in den 30er Jahren des 20. Jh. die Mauern zu schützen misslang. Erst durch den Verein „Rettet die Kronburg“ wurde dem weitern Verfall der Kronburg Einhalt geboten.

IE, 2004

nach: Moser, Heinz: Chronik von Zams. Nr 18. Hg. Tiroler Landesarchiv. Innsbruck 1976- freundlicherweise von der Gemeinde Zams zur Verfügung gestellt