Wappen von EllmauOrtsteile: Auwald, Horngach, Kaisern, Oberachen, Buchau, Lechen, Wald, Biedring, Wimm, Föhrenwald, Riesen, Wochenbrunn, Hausbach, March, Dorf, Alte Straße, Birkenweg, Kirchplatz, Kappellenweg, Kirchbichl, Vetterstätt, Hausberg, Auerbichl, Au. Weißachgraben, Faistenbichl, Mühlberg, Harmstätt, Rohrmosen, Steinerner Tisch, Auwinkl

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Ellmau im Jahre 1155 in einer Urkunde des Klosters Herrenchiemsee. In dieser Schenkungsurkunde übergab Sigboto von Steteheim ein Gut in „Elmouwe“ an das Kloster. Um 1240 gehörte Ellmau zum bayrischen Gericht Sölland, zu welchem noch Scheffau und Niederau gehörten. Die Blutgerichtsbarkeit über diese Region hatten die Gerichte Ratenberg und Kufstein. Vom Gericht Sölland sind noch die Weistümer erhalten und bieten ein interessantes Informationspotential über die damalige Gerichtsbarkeit.
Da Ellmau auf der Strecke zwischen Kufstein und Innsbruck liegt, war es sowohl für den Transit als auch für das Postwesen von besonderer Bedeutung. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde in Ellmau eine Poststation eingerichtet, welche von 1616 bis ins zwanzigste Jahrhundert von der Familie Kaisermann verwaltet wurde.

1809 beteiligten sich die Ellmauer Schützen aktiv am Freiheitskampf: So riegelten die Ellmauer zusammen mit den Schützen aus Söll und regulären österreichischen Einheiten die Festung Kufstein ab. Am 11. Mai eroberten die Bayern aber den Pass Strub, wodurch die Ellmauer gezwungen wurden unter hinhaltenden Widerstand sich in westlicher Richtung zurückzuziehen. Dieser Aktion verleitete die Invasoren zu Grausamkeiten gegenüber

Maria Heimsuchung Kapelle
Maria Heimsuchung Kapelle
der Zivilbevölkerung. Der Großteil des Dorfes Ellmau wurde geplündert und Teile davon in Brand gesteckt. Nach dem Frieden von Wien beteiligten sich die Ellmauer Schützen nicht mehr am Kampf und zogen wieder in ihre Heimatgemeinde zurück.

 

Im ersten Weltkrieg wurden Ellmauer sowohl in Serbien und Gallizien als auch als Standschützen in Norditalien eingesetzt. Die Gemeinde Ellmau hatte in diesem Krieg 34 Tote zu beklagen, wobei nur 163 Einwohner als Soldaten an der Front standen.

Kirchengeschichte:

Ursprünglich gehörte Ellmau zur Urpfarre Söll, welche der Diözese Salzburg zugeordnet war. Nach der Gründung des Bistums Chiemsee 1217 kam Söll bis 1817 zu dieser Diözese. 1214 wird erstmals eine Kirche in Ellmau erwähnt, die als Filiale der Pfarre Söll betreut wurde. Eine regelmäßige seelsorgerische Versorgung begann im Jahre 1463, als eine tägliche Frühmesse gestiftet wurde. 1558 wurde Ellmau zur Kuratie erhoben, blieb aber immer noch Söll unterstellt.
1891 wurde Ellmau der Pfarrstatus verliehen.
1426 wird erstmals die St. Michael Kirche urkundlich erwähnt. Diese wird als gotischer Bau mit einem Hochaltar und zwei Seitenaltären geschildert. 1740-46 wurde die Kirche durch einen größeren Barockbau ersetzt.

(Autor:MF)